Kafka am Strand
DEINEN steinharten penis in sich ein. du hast keine wahl. sie entscheidet. als würde sie ein diagramm zeichnen, lässt sie ihre hüften kreisen. wie weidenruten schwingt ihr glattes haar über deinen schultern. ganz allmählich wirst du in einen weichen sumpf gezogen. alles auf der welt ist warm, feucht und verschwommen, allein dein penis IST HART UND GLÄNZEND. Du SCHLIESST DIE AUGEN UND TRÄUMST DICH SELBST. Du BEMERKST NICHT MEHR, WIE DIE ZEIT VERSTREICHT. DIE FLUT KOMMT, DER MOND GEHT AUF. BINNEN KURZEM EJAKULIERST DU. NATÜRLICH VERMAGST DU DICH NICHT ZURÜCKZUHALTEN. Du EJAKULIERST MEHRMALS HEFTIG IN SIE HINEIN, UND SIE NIMMT SANFT DEINEN SAMEN AUF. UND DENNOCH SCHLÄFT SIE WEITER. SCHLÄFT MIT OFFENEN AUGEN. SIE IST IN EINER ANDEREN WELT, UND DEIN SAMEN WIRD VON DER ANDEREN WELT verschluckt.
Lange Zeit bin ich außerstande, mich zu rühren. Bin wie gelähmt. Allerdings kann ich nicht unterscheiden, ob ich tatsächlich gelähmt bin oder mich einfach nur nicht bewegen will. Bald löst sie sich von mir und bleibt eine Weile ruhig neben mir liegen. Dann steht sie auf, zieht ihre Unterwäsche, ihren Rock und die Bluse an. Knöpft sie zu. Noch einmal streckt sie die Hand aus und berührt sacht mein Haar. Alles geschieht ohne ein Wort. Seit sie im Zimmer ist, hat sie nicht ein Wort gesprochen. Nur das Knarren des Fußbodens und das endlose Rauschen des Windes dringen an meine Ohren. Allein das Seufzen des Zimmers und das Zittern der Fensterscheibe bilden einen leisen Chor im Hintergrund.
Schlafend schreitet sie über den Boden, um den Raum zu verlassen. Sie öffnet die Tür einen Spalt, schlüpft wie ein schlanker, träumender Fisch hinaus und zieht sie lautlos hinter sich zu. Vom Bett aus beobachte ich, wie sie geht. Noch immer bin ich wie gelähmt und kann keinen Finger rühren. Mein Mund ist fest geschlossen, wie versiegelt. Alle Worte schlummern in einer Nische der Zeit.
Reglos lausche ich darauf, dass vom Parkplatz das Motorengeräusch ihres VW-Golf ertönt, aber es bleibt still. Der Wind trägt nächtliche Wolken heran und vertreibt sie wieder. Die Blätter des Hartriegelstrauches rascheln und flirren in der Dunkelheit wie unzählige kleine Messer. Das Fenster ist das Fenster zu meinem Herzen, die Tür die Tür zu meinem Herzen. Bis zum Morgen bleibe ich wach und starre auf den leeren Stuhl.
30
Die beiden stiegen über einen Zaun und gelangten in das Wäldchen hinter dem Schrein. Colonel Sanders nahm eine kleine Taschenlampe aus seinem Jackett und leuchtete auf den Boden. Ein Pfad führte in den nicht allzu großen Hain von alten, hohen Bäumen, deren dichtes Astwerk ein dunkles Dach über den Köpfen der beiden Männer bildete. Vom Boden stieg ein starker Geruch nach Kräutern auf.
Im Gegensatz zu vorher ging Colonel Sanders nun bedächtig voran und setzte behutsam einen Fuß vor den anderen, während er mit der Taschenlampe die Erde ableuchtete. Hoshino folgte ihm.
»He, Colonel, das ist ja voll die Mutprobe«, sagte der junge Mann zu dem weißen Rücken vor ihm. »Bestimmt spukt es hier.«
»Red nicht dauernd so einen Quatsch. Kannst du nicht einmal die Klappe halten?«, sagte Colonel Sanders, ohne sich umzudrehen.
»Ja doch.«
Plötzlich fragte Hoshino sich, was Nakata wohl mache. Wahrscheinlich schlief er noch tief und fest auf seinem Futon. Den konnte nichts aufwecken, wenn er einmal eingeschlafen war. Ein echtes Murmeltier. Wovon Nakata wohl träumte, wenn er so lange schlief? Hoshino konnte es sich nicht vorstellen.
»Colonel, ist es noch weit?«
»Noch ein Stückchen«, sagte Colonel Sanders.
»Hören Sie mal«, sagte Hoshino.
»Was denn?«
»Sind Sie wirklich Colonel Sanders?«
Colonel Sanders räusperte sich. »Eigentlich nicht. Ich trete nur zurzeit in seiner Gestalt auf.«
»Hab ich mir gedacht«, sagte der junge Mann. »Und wer sind Sie dann wirklich?«
»Ich habe keinen Namen.«
»Ist das nicht unpraktisch?«
»Nein. Ich habe nicht nur keinen Namen, ich habe auch keine Form.«
»Wie ein Furz, oder?«
»So kann man das auch nicht sagen. Jemand, der keine Form hat, kann alles werden.«
»Aha.«
»Ich habe nur die Gestalt von Colonel Sanders angenommen, also der Ikone einer kapitalistischen Firma, weil sie leicht zu erkennen ist. Mickey Maus wäre mir auch recht gewesen, aber die von Disney stellen sich mit dem Copyright so an. Ich will ja nicht verklagt werden.«
»Von Mickey Maus hätte ich mir auch nicht gern eine Frau beschaffen lassen.«
»Kann ich
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