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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand
Autoren: Dirk van Den Boom
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hindurch, wartete einen Moment, bis Rheinberg einen weiteren Alanen aus nächster Nähe getötet hatte, hörte das Klicken des leeren Magazins – einen Laut, den er mittlerweile wohl zu interpretieren wusste – und zog Rheinberg ins Freie.
    Der Deutsche war wie benebelt. Er hörte, wie Trompeter zum Rückzug bliesen. Rheinberg bäumte sich auf.
    »Ich muss doch die Armee anführen!«, zischte er Arbogast zu. »Die Schlacht …«
    »Die Schlacht ist verloren!«, gab der alte Germane zurück. »Der Tod des Imperators wird die Soldaten brechen. Dieser Tag gehört Maximus. Aber der Krieg ist damit noch nicht vorbei. Wir haben doch vorgesorgt! Wir werden uns bei Ravenna neu sammeln!«
    Rheinberg wusste nicht, ob er das so einfach glauben sollte. »Die Infanteristen …«
    »… haben doch ihre Befehle für diesen Fall, oder?«, fragte Arbogast. »Wenn Tribun von Geeren klug ist, wird er seine Männer bereits zurückfallen lassen. Verilius wird sich darum kümmern. Die Legionäre des Maximus werden von ihren Angriffen ablassen, wenn sie merken, dass sie die Schlacht gewonnen haben. Der Blutzoll, die fliehenden Zeitenwanderer anzugreifen, wäre zu groß. Der Comes kann dies nicht befehlen, und das weiß er auch. Ihm genügt erst einmal die gewonnene Schlacht.«
    »Aber …«
    Arbogast fluchte. Ihm war die Ungeduld überdeutlich anzusehen.
    »Kein Aber mehr. Wir müssen uns neu formieren. Wir müssen einen Nachfolger für Gratian ernennen. Und das so schnell wie möglich. Der Senat ist in Trier. Er muss Theodosius zum Imperator machen.«
    Rheinberg wurde schwindlig. Was sollte all das bedeuten? Er hatte sich so angestrengt, den Lauf der Zeit zu verändern, war so zuversichtlich gewesen, die größten Katastrophen abwenden zu können … doch die Zeit hatte sich als beharrlich erwiesen, wollte nicht von ihm umgebogen werden. Sie hatte Maximus doch in den Aufstand getrieben, sie hatte Gratian getötet und sie würde nun Theodosius zum Kaiser machen?
    Es war alles sinnlos?
    Rheinberg schüttelte den Kopf, ließ sich von Arbogast mitziehen, dessen eiserner Wille und Tatkraft jetzt für zwei reichen musste.
    Es herrschte Aufruhr im Lager. Überall liefen Soldaten herum. Rheinberg sah, dass der Germane mit seiner Spekulation recht hatte. Die Schlachtordnung der Imperialen war in Auflösung begriffen. Offiziere hatten die Lage wohl so weit im Griff, dass es zu einem geordneten Rückzug wurde. Mit etwas Glück würde man den Teil der Armee, der nicht gleich zum siegreichen Maximus überlief, bis nach Ravenna zurückziehen können.
    »Hier, aufs Pferd!«, rief Arbogast.
    »Ich kann jetzt nicht fort!«, sagte Rheinberg und löste sich aus dem Griff des alten Generals. »Das würde mir als Feigheit unterstellt. Ich bin der Heermeister.«
    »Maximus’ Leute werden Jagd speziell auf Euch machen!«, wandte Arbogast ein.
    »Das ist dann eben so.«
    Rheinberg wechselte das Magazin in seiner Waffe aus, lud durch und steckte sie gut erreichbar in den Gürtel.
    »Wir sammeln die Truppen, die uns noch folgen wollen«, entschied er. »Wir ziehen uns erst Richtung Trier zurück. Du da!«
    Rheinberg rief einen vorbeirennenden Mann zu sich. Es war einer der Soldaten aus der Meldeeinheit.
    »Herr? Die Truppen …«
    »Ich weiß. Reite nach Trier. Der Hof soll sich sofort nach Ravenna auf den Weg machen. Man soll eine Nachricht zu Richomer schicken, damit er weiß, was passiert ist. Mach dich sofort auf den Weg!«
    »Ja, Herr!«
    Rheinberg ließ Arbogast stehen, stolzierte auf das Feldherrnzelt zu. Einen Augenblick später war der General bei ihm, die Klinge gezogen.
    Das Zelt war jetzt fast leer. Die alanischen Verräter hatten Malobaudes geholfen, zu entfliehen. Legionäre standen ratlos um den Leichnam des Imperators herum, offenbar nur unter dem Befehl eines Dekurios, der auch nicht wusste, was jetzt zu tun war. Als Rheinberg und Arbogast eintraten, wandten sich alle Gesichter ihnen zu.
    »Bedeckt den Leichnam!«, ordnete Rheinberg an. »Bringt ihn zu einem der Karren. Dann eskortiert ihn direkt nach Ravenna. Wickelt ihn in Tücher ein. Wir haben keine Zeit für eine große Konservierung. Beeilt Euch. Wir werden ihn später würdig bestatten. Er darf nicht in die Hände des Maximus fallen!«
    Dankbar, eindeutige Anweisungen zu bekommen, machten sich die Legionäre sofort an die Arbeit. Weitere Melder tauchten auf. Arbogast begann, Befehle zu erteilen, die den Rückzug ordnen sollten.
    Dann stürzte von Geeren heran. Er war unverletzt, wie
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