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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Beobachtern, römische Offiziere, einige Handwerker sowie weitere Legionäre, die das Waffenzentrum bewachten, herrschte gute Laune. Auch von Klasewitz gestattete sich ein Lächeln.
    Es war vollbracht.
    Schon liebevoll blickte der Zeitreisende auf das Wunderwerk der Technik, dem er diesen Erfolg zu verdanken hatte. Die Kanone war aus Bronze, der am einfachsten herzustellenden Legierung, und eine zweite, aus Gusseisen, stand direkt daneben. Diese hatte ihre Bewährungsprobe noch nicht bestanden.
    Die Bronzekanone war aus einem Stück gegossen worden, ein bauchiges Ungetüm von gut drei Meter Länge, aufgestellt auf einem hölzernen Bock, festgezurrt mit Seilen. Der Rückschlag hatte den Bock erzittern lassen und die Handwerker arbeiteten immer noch an einer stabileren Version, aber die Kanone war statisch genug gewesen, um mit ihr zielen und treffen zu können. Das Pulver hatte sich wie erwartet entzündet, die Steinkugel hatte das Rohr verlassen, das Rohr war nicht gebrochen – diese Waffe würde erneut feuern können.
    Die erste römische Kanone. Dessen war sich von Klasewitz sicher. Wenn er sich einer Sache überhaupt sicher war, dann der Erkenntnis, dass er der beste Experte für Artillerie an Bord der Saarbrücken war.
    Gewesen war, korrigierte er sich sofort.
    Dies und die Unterstützung durch den Comes Maximus, Statthalter Roms in Britannien und Usurpator in spe, hatte dazu geführt, dass von Klasewitz trotz aller Rückschläge und Probleme begonnen hatte, die Aufständischen mit Feldartillerie auszustatten. Er hatte sorgfältig darauf geachtet, dass der Produktionsprozess eines jeden Stücks genau aufgezeichnet wurde. Auch für diese Bronzekanone war ein ausführliches Produktionshandbuch geschrieben worden, mit allen Maßen, allen Handgriffen im Detail beschrieben und versehen mit Zeichnungen aus kundiger Hand. Der Freiherr selbst hatte dazu umfassend beigetragen, und die harte Arbeit hatte sich letztendlich gelohnt.
    Noch während er auf die fertige Kanone blickte, hatten die Vorarbeiter im Hintergrund, in der großen Manufakturhalle, die Befehle gegeben. Die Arbeiter machten sich sofort daran, anhand der Aufzeichnungen der erfolgreich getesteten Kanone weitere Stücke zu produzieren. Sie würden Tag und Nacht durcharbeiten, und nach von Klasewitz’ Schätzungen würde er dem Comes in vier Wochen bereits vierzig Kanonen dieser Bauart übergeben können.
    Vierzig Kanonen auf einem Schlachtfeld gegen die übliche römische Formation, eng geschlossen, Schild an Schild – und dann, das war die Hoffnung des Freiherrn, nicht mehr mit bloßen Steinkugeln, sondern mit dünnschaligen Eisenkugeln mit einem primitiven Aufschlagzünder oder auch nur mit Säcken, gefüllt mit Schrapnell –, die Wirkung würde verheerend sein, nicht zuletzt die psychologische. Von Klasewitz machte sich keine Illusionen darüber, dass bei darauf folgenden Schlachten Rheinberg und seine Mannen alles daransetzen würden, diesen Vorteil wieder wettzumachen – aber diese eine, erste Auseinandersetzung, auf die freute sich der Freiherr unbändig.
    Auch sonst liefen die Vorbereitungen für den Sturz Gratians nach Plan. Der entflohene Ex-Kaiser Valens war tot, sein Versuch, die Pläne des Maximus zu verraten, glücklicherweise gescheitert. General Malobaudes genoss weiterhin das Vertrauen des Kaisers und wusste, was im geeigneten Moment zu tun war. Die Tatsache, dass der junge Gote, der Valens bei der Flucht geholfen hatte, offenbar entkommen war, blieb der einzig bedauerliche Aspekt. Doch wer würde diesem Mann Glauben schenken, wenn er abgerissen und verwundet bei römischen Stellen berichten würde, er sei mit dem toten Kaiser Valens aus Britannien nach Gallien geflohen?
    Niemand hielt das für eine ernsthafte Gefahr.
    Es war General Andragathius, der engste Vertraute des Magnus Maximus, der schließlich nach vorne trat, einen kurzen, gut einstudierten Blick auf die zertrümmerte Mauer warf und sich dann vor den Augen aller von Klasewitz zuwandte.
    »Heute ist ein großer Tag für das Römische Reich«, sprach er laut und vernehmlich. Niemandem entging, wie er seine rechte Hand auf die Schulter des Zeitreisenden legte. »Dieser Mann hat uns das Werkzeug in die Hand gegeben, mit dem wir Rom zu neuer Blüte, zu neuer Kraft und vor allem zu neuer Gerechtigkeit führen können!«
    Lauter Beifall ertönte. Legionäre schlugen mit den Kurzschwertern gegen die Schilde. Rufe kamen auf. Überall zeigte sich große Begeisterung, nun, da man von der

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