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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Selbst, wenn er völlig glatt laufen wird, muss es eine Weile dauern, bis er hier angekommen ist. Bis dahin …«
    »Ich glaube, wie gesagt, nicht daran, dass wir es nur mit einem Gegner aus einer Richtung zu tun haben werden. Wir sollten nicht unnötig schwarzmalen, aber es ist notwendig, auf alles vorbereitet zu sein.«
    Dahms seufzte. »Gut. Wie soll ich jetzt weiter vorgehen? Wir müssen uns eng abstimmen.«
    »Ich möchte, dass du an allen wichtigen Produktionsanlagen, auch an deinem Ofen, Sprengladungen anlegst. Selbst die Schiffe müssen gesprengt werden, wenn wir sie nicht mitnehmen können. Von Klasewitz wird jede technische Anlage sofort gegen uns verwenden können, wenn er sie erobert. Wir dürfen dem Feind einen solchen Vorteil nicht in die Hände geben.«
    »Ich werde es erledigen lassen. Von Geeren hat ein paar ziemlich geschickte Feuerwerker in seiner Truppe. Die werden wissen, was zu tun ist. Und ich bin da auch nicht völlig unbedarft.«
    »Größte Sorgfalt, Johann. Wenn wir die Gegner nicht mehr aufhalten können, dann ist es notwendig, dass dem Feind nichts von alledem hier in die Hände fällt.« Er sah Dahms’ schmerzlichen Gesichtsausdruck und lächelte freudlos. »Es macht mir auch keinen Spaß, solche Befehle zu geben. Hier steckt viel von unserem Herzblut drin, vor allem deines. Aber wir müssen vorbereitet sein. Es nützt nichts, wenn wir dem Feind die Waffe in die Hand drücken, mit der er uns eines Tages das Ende bereiten kann.«
    Langenhagen hielt einen Moment inne.
    Dahms senkte den Kopf. »Wenn wir gerade bei den schrecklichen Szenarien sind – es stellen sich mindestens noch zwei Fragen: Was wäre im Falle einer Evakuierung mit den Angehörigen? Ich meine nicht nur die Familien unserer römischen Rekruten. Du weißt, dass viele aus unserer Mannschaft hier mittlerweile Bräute gefunden haben. Ich höre, dass bereits Kinder unterwegs sind. Die Männer haben begonnen, Wurzeln zu schlagen.«
    »Deswegen die Dampfer. Wir müssen sie ebenfalls ablegebereit halten. Sie können neben der Mannschaft die Familien transportieren, die es im Fall der Fälle bis zum Hafen schaffen. Auch dafür solltest du einen Plan ausarbeiten, am besten zusammen mit Joergensen.«
    »Gut.«
    »Und die zweite Frage?«
    Dahms holte tief Luft.
    »Nehmen wir einmal an, es kommt zum Schlimmsten und wir müssen verschwinden.«
    »Ja?«
    »Nehmen wir darüber hinaus an, dass es uns gelingt, alle Schiffe loszumachen und vollbepackt mitzunehmen. Unsere eigene kleine Flottille.«
    Langenhagen nickte. Er wusste, worauf der Ingenieur hinaus wollte.
    »Dann bleibt noch die zentrale Frage: Wo geht es dann überhaupt hin?«
    Dahms blickte den Offizier auffordernd an.
    Dieser zuckte mit den Schultern.
    »Ich bin für Vorschläge offen, Johann. Ich habe absolut keine Ahnung.«
    »Dann hoffen wir, dass Rheinberg uns eine Antwort geben kann, wenn es so weit ist.«
        
     

25
     
    Sie wurden unsanft geweckt, und das sehr früh am Morgen.
    Das Abendessen beim Kaiser hatte bis in die Nacht gedauert. Niemand hatte es gewagt, sich zu verabschieden, ehe der alte Mann nicht selbst erklärt hatte, sich zurückziehen zu wollen. Neumann und die anderen waren zu dem Zeitpunkt nicht mehr in der Lage gewesen, auch nur einen weiteren Bissen zu sich zu nehmen.
    Erschöpft und in der Erwartung von Verdauungsproblemen waren sie nach Mitternacht auf ihre Liegestätten gefallen. Entsprechend taumelten sie hoch, als wütendes Geschrei, das Aufreißen von Türen und der Griff harter Fäuste sie aus ihrem Schlummer rissen.
    Doch es waren Soldaten, allesamt. Selbst mit wenig Schlaf blitzschnell wach und einsatzbereit zu sein, war ihnen mit eiserner Disziplin antrainiert worden. Als sie mit Waffen bedroht und in einer Reihe, noch im Nachthemd, auf den Hof gezerrt wurden, war ein jeder von ihnen hellwach.
    Und außerordentlich verwirrt.
    Zahlreiche Soldaten hatten sich im Innenhof des Gästehauses versammelt. Sie wirkten bedrohlich, ja feindselig.
    Aus ihrer Mitte trat Ouazebas hervor, der Thronfolger. Er wirkte gelassen, von dieser gefährlichen Ruhe wie ein Vulkan vor seinem Ausbruch. Neumann wechselte einen Blick mit Africanus. Der Trierarch nickte in stummer Verständigung, hob beide Arme und trat einen Schritt vor.
    »Was ist geschehen?«, war seine simple Frage, nicht herausfordernd betont, sondern ernsthaft interessiert.
    »Mein Bruder ist tot«, erklärte der Aksumite mit leiser Stimme. »Mein vier Jahre jüngerer Bruder, der Stolz meines

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