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Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Kaiserkrieger 4: Der Aufstand

Titel: Kaiserkrieger 4: Der Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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sich.
    »Sie … es geht Ihnen besser?«, fragte er auf Griechisch.
    »Dank Ihrer Hilfe, ja«, erwiderte Volkert. »Sonst hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft.«
    Feldmann nickte. Volkerts Dankbarkeit war offenbar gar nicht richtig von ihm registriert worden. Die Frage war nur das Vorgeplänkel für das eigentliche Thema gewesen.
    »Sie sprechen Deutsch«, sagte er dann mit einem Mal, und zwar auf Deutsch. Damit konnte er Volkert nicht aus dem Gleichgewicht bringen, wenn das seine Absicht gewesen war. Dieser hatte so etwas erwartet.
    Er nickte gemessen. »Ich spreche Deutsch.«
    »Wie kommt das?«
    Volkert sah Feldmann in die Augen. Der junge Gefreite war zwar sicher auch Zeuge der Ereignisse der jüngsten Vergangenheit gewesen, hatte aber möglicherweise den Details mancher Vorgänge keine allzu große Aufmerksamkeit geschenkt. Die Meuterei des Freiherrn hatte sicher die Desertion eines liebeskranken Fähnrichs überschattet. Allerdings war es doch gerade diese Geschichte, die wunderbar Anlass für endlosen Tratsch gab.
    »Was denken Sie?«, stellte Volkert die Gegenfrage.
    Feldmann sah zu Boden. »Sind Sie einer der Meuterer?«
    Auf die Idee war Volkert noch gar nicht gekommen. Aber möglicherweise hatte es nur die Offiziere gekümmert, wer genau mit von Klasewitz entflohen war. Und die Infanteristen waren letztendlich immer noch Passagiere, zumindest für viele Marinesoldaten. Man würde ihnen nicht alles erzählt haben.
    »Nein, bin ich nicht. Ich habe mit dieser Sache nichts zu tun. Von Klasewitz ist ein Arschloch.«
    Feldmann nickte. »Dann sind Sie der verliebte Fähnrich.«
    Er hatte also doch davon gehört.
    Volkert bemühte sich um Fassung. Er versuchte, souverän zu wirken, seinem Status als Zenturio und römischer Veteran angemessen. Er nickte also nur, gab dem Mann einen Moment Zeit und fragte dann: »Was werden Sie tun?«
    Feldmann überlegte nicht lange.
    »Ich habe es noch niemandem erzählt.«
    »Warum nicht?«
    Er wies auf Volkerts Abzeichen. »Sie sind kein normaler Deserteur. Ich habe gehört, was Sie geschafft haben. Sie sind kein Feigling.«
    »Ich hoffe nicht.«
    »Sie sind wegen des Mädchens geflohen.«
    Beim Gedanken an Julia fuhr ein plötzlicher Stich durch Volkerts Herz. Er presste die Lippen aufeinander und nickte.
    »Sie werden eines Tages zurückkehren können«, meinte Feldmann. »Sie sind keiner wie der Freiherr. Man wird Sie begnadigen.«
    »Das löst mein Problem nicht.«
    Der Gefreite grinste. »Noch eine Beförderung und Sie sind eine gute Partie selbst für eine Senatorentochter.«
    Volkert entspannte sich. Es wurde deutlich, dass ihm der junge Sanitäter nichts Böses wollte.
    Außerdem, so schoss es ihm angesichts der Äußerung des Mannes durch den Kopf, war das gar nicht so dumm! Als Zenturio war er jetzt schon ein hoch angesehenes Mitglied der militärischen Hierarchie und würde wegen seiner Jugend als vielversprechend gelten. Das alte Verbot, während der Dienstzeit nicht heiraten zu dürfen, hatte lange schon keine Bedeutung mehr. Gerade bei Legionen, die lange an einem Ort stationiert blieben, entstanden dauerhafte Beziehungen und wurden Familien gegründet. Für eine Senatorenfamilie war ein Zenturio vielleicht noch etwas unter der gesellschaftlichen Stufe, die akzeptabel war – andererseits, wenn es so weiterging, würde er irgendwann Legat werden und spätestens dann war man vom selbst erworbenen Status eines römischen Adligen nicht mehr weit entfernt.
    »Was werden Sie also tun, Gefreiter Feldmann?«, fragte Volkert.
    »Ich werde es für mich behalten.«
    »Und dann?«
    »Ich werde meine Ohren offen halten, und wenn sich herausstellen sollte, dass Kapitän Rheinberg bereit ist, Sie zu begnadigen, werde ich versuchen, Sie davon in Kenntnis zu setzen.«
    Volkert sah Feldmann überrascht an. Doch in den Augen des jungen Sanitäters stand keine Täuschung. Er sah Volkert offen und ehrlich an. Er meinte es anscheinend ernst.
    »Ich … weiß gar nicht …«
    Feldmann zuckte mit den Schultern.
    »Sie haben gut gekämpft und sind ein angesehener römischer Offizier. Es mag ja nicht meine Sache sein, aber das ist, was ich miterlebt habe, und daher habe ich mich so entschieden. Ich muss hier leben, für den Rest meiner Tage. Irgendwann werden die deutschen Einheiten in die römischen aufgehen. Wir sind ja jetzt schon Bürger des Imperiums.«
    Er sah Volkert grinsend an. »Da kann es doch nicht schaden, wenn man jemanden an höherer Stelle kennt, der einem was

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