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Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Titel: Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Rettung weit geöffnet worden war. Er war, letztlich, an seinem Schicksal selbst schuld.
    So beruhigt, betrachtete Ambrosius, wie der Priester von zwei Männern festgehalten wurde, nun am ganzen Leibe zitternd, um dann von einem Schwert durchbohrt zu werden, schnell, sauber, professionell. Der Leichnam sackte blutbesudelt zu Boden.
    Ambrosius wandte sich an Petronius.
    »Das Protokoll kann geschlossen werden«, sagte er leise.
    Und: »Rufen wir den Nächsten auf der Liste.«
        
     

21
     
    Zwanzig Männer von der
Saarbrücken,
so hatte Rheinberg es mit Modestus vereinbart. Nur wenige waren aus den Gefangenen ausgewählt worden, um den Parteigängern des Maximus keinen Anlass zum Misstrauen zu geben. Die meisten kamen von jenen, die mittlerweile auf den vier Schiffen der kleinen Flottille Schutz gefunden hatten. Renna war der einzige Römer, der sie begleiten würde, von den fünf Gefolgsleuten des Modestus einmal abgesehen, schweigsamen Männern in weiten Umhängen, die auf von Geeren einen sehr suspekten Eindruck machten. Der Infanteriehauptmann würde das Kommando führen, er hatte die Soldaten ausgesucht und er würde letztlich die Verantwortung für die Unversehrtheit der Familie des Prätorianerpräfekten tragen. Er fühlte sich nicht wohl dabei, erkannte aber eine Notwendigkeit, wenn sie sich ihm zeigte, und akzeptierte die Aufgabe klaglos. Rheinberg selbst würde im Gewahrsam des Modestus bleiben, bis die Aktion vorbei war, ein kleines Unterpfand vielleicht, sicher aber eine Fortsetzung der Scharade für die Maximus-Anhänger, die weiterhin und bis zuletzt glauben sollten, dass der alte Mann tat wie ihm geheißen. Von Geeren hatte gehört, dass eine Liste existierte, auf der alle bekannten Gefolgsleute des Usurpators standen, und dass Modestus, sobald er von der Befreiung – oder dem Tode – seiner Familie hörte, gedachte, diese Liste mithilfe der Zeitenwanderer abzuarbeiten. Diese Art von »Arbeit« missfiel von Geeren noch mehr. Sie war ihm zu politisch, klang nach Hinterhalt und Heimtücke, nach Säuberung, hatte den Ruch von Ehrlosigkeit. Er hoffte, dass die Männer des Präfekten den größten Teil der Drecksarbeit erledigen würden. Er wollte seine Leute so wenig wie möglich in diese Sache hineinziehen.
    Eine alte Frau und ihre erwachsene Tochter aus den Händen von Entführern zu befreien, das war ein Auftrag, der weitaus mehr nach seinem Geschmack war. Und so erfüllte er ihn mit einem gewissen Feuereifer.
    Es war dunkel, und sie hatten Konstantinopel bereits verlassen. Der Hauptmann saß in einer Kutsche, einem großen, geschlossenen Karren, erleuchtet durch zwei Öllampen, die schwankend von der Decke hingen, während das Gefährt langsam über die holprige Straße gezogen wurde. Niemand reiste bei Nacht, zumindest normalerweise. Man musste sehr vorsichtig sein, gerade zu einer Zeit wie dieser, wo die Sterne und der Mond durch Wolken verhangen waren und man kaum die Hand vor Augen erkannte.
    Den Gefreiten Sassmann störte das nicht. Der schlaksige Mann mit dem Schnurrbart saß im Schneidersitz inmitten des Karrens, beobachtet nur von seinem Vorgesetzten, der am Kopfende, hinter dem Kutschbock, Platz genommen hatte. Obgleich es stark rumpelte und schwankte, hatte Sassmann sein Gewehr auf einer Decke vor sich in Einzelteile zerlegt und säuberte diese mit akribischer Sorgfalt. Vieles, so fasste von Geeren für sich zusammen, war hier sehr wertvoll. Da war das Leben des Gefreiten, des besten Schützen in seiner langsam schrumpfenden Kompanie, ein Mann mit extrem ruhiger Hand und einem scharfen Auge. Da war das Gewehr, für das es keine Ersatzteile gab, was unter anderem ein Grund für die beständige Pflege war, die der Soldat ihm angedeihen ließ. Und da war die Munition, der Vorrat nach all den Kämpfen auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Erst wenn Dahms seine Manufakturen wieder in Gang setzen konnte, gab es Aussicht auf Ersatz, irgendwann einmal. Doch bis dahin würde noch sehr viel Zeit vergehen und so hatte jede verbliebene Patrone einen ganz besonderen Wert erhalten. Von Geeren hoffte, dass sie im Besitze Sassmanns diesen Wert noch steigern würden, und daher hatte der Gefreite als einer der wenigen Soldaten in der Truppe an Munition keinen Mangel.
    Von Geeren sagte nichts, er schaute nur zu. Sassmann war ganz Konzentration, seine schlanken Finger emsig beschäftigt. Es gab kein besser gepflegtes Gewehr in seiner Truppe, dessen war sich der Hauptmann sicher. Alle seine Männer

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