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Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition)

Titel: Kaiserkrieger 5: Die Flucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Dafür war er zu klug.
    Aber von Klasewitz hielt die Augen offen.
    Es musste bei alledem, dem Wiederaufbau, der Neuorganisation, jedoch auf die mühsame Tour gehen, und das erfreute den Freiherrn nun ganz und gar nicht. Es war keinesfalls so, dass es seinen Mitarbeitern sowie den rund 1000 Soldaten, die ihm hier mehr oder weniger unterstellt waren, an Fleiß mangelte. Jeden Tag wurde hart gearbeitet, aufgeräumt, wiederaufgebaut. Die Fortschritte waren beachtlich. Die meisten Ruinen waren abgetragen worden. Die große Werkhalle, die Dahms unter seinen Fittichen gehabt hatte, stand bereits fast wieder. Auch einige der kleineren Gebäude befanden sich in einem schnellen Prozess des Wiederaufbaus, viele der benötigten Unterkünfte und Versorgungseinrichtungen gab es bereits und wurden genutzt. Die Werftanlage, in der die Dampfsegler gebaut worden waren, näherte sich der Vollendung. Hier hatte das Feuer nicht alles zerstört, sodass man schneller vorangekommen war. Natürlich waren alle Pläne und Prototypen vernichtet worden, aber von Klasewitz war mehr als nur ein Artillerieoffizier: das Grundprinzip der Dampfmaschine war ihm keinesfalls fremd. Er hatte vor, sehr schnell zu einem eigenen Entwurf zu kommen, und dann würde der Schritt zum eigenen Dampfsegler nicht mehr weit sein. Das Wichtigste aber, der Bereich, in dem er besonders unter Druck stand, war die Herstellung von Kanonen.
    Von Klasewitz hatte aus der Schlacht gegen Gratian gelernt. Er hatte sich die Schwächen im Design seiner Stücke gut angesehen und zahlreiche Verbesserungsvorschläge erarbeitet. Tag und Nacht hatte er sich mit den mitgebrachten Handwerkern aus Britannien über die Pläne gebeugt und an diesen herumkorrigiert, während draußen die dafür benötigten Fabrikationsanlagen errichtet worden waren. Es galt, keine Zeit zu verlieren, und das lag durchaus auch im Interesse des Freiherrn. Mit den neuen Plänen war er sehr zufrieden. Die neue Kanone entsprach immer noch nicht dem Ideal, das er verfolgte. Die umfassende Stahlproduktion würde noch eine Weile auf sich warten lassen. Aber die Bronzelegierung war verfeinert worden, das Gussverfahren professionalisiert, die Gussformen entsprachen hohen Standards und, das war wichtig, seine Leute aus Britannien standen ihm zur Verfügung, mit Erfahrung und dem Maß an Leidensfähigkeit, das man benötigte, um für den Freiherrn zu arbeiten.
    Letzteres war natürlich nichts, an das von Klasewitz auch nur einen Gedanken verschwendete.
    Klar war: Die neue Generation von Kanonen würde eine größere Reichweite haben, leichter und schneller nachzuladen sein und, so war zumindest die Hoffnung, nicht bereits nach wenigen Salven auseinanderbrechen. Außerdem war der Entwurf des fahrbaren Gestells, der Lafette, ebenfalls verfeinert worden. Die neuen Kanonen würden mobiler sein, schnell zu transportieren und aufzustellen und damit auch in der Schlacht flexibler einzusetzen. Und, wenn die Produktionspläne des Freiherrn aufgingen, dann würden es viele sein. Sobald die Werkshalle stand, und vorausgesetzt, dass ihm das Imperium alle benötigten Werkstoffe zuverlässig zur Verfügung stellte, war sein Ziel, jede Woche mindestens zehn Kanonen herstellen zu können. Er hatte weiterhin vor, klassische Artilleriekompanien zu bilden, wie er sie aus seiner Zukunft kannte. Unabhängig operierende Einheiten unter einer eigenen militärischen Führung. Seiner natürlich, daran bestand kein Zweifel.
    Die Versorgung mit den Werkstoffen war die größte Herausforderung, doch von Klasewitz hatte dem Imperator in klaren Worten mitgeteilt, dass es ohne nicht ging. Und so hatte der Imperator ein Dekret erlassen, das es von Klasewitz ermöglichte, Zugriff auf alles und jeden zu bekommen, der ihm dabei helfen konnte, von allem genug zu organisieren. Das gesamte von Maximus kontrollierte Gebiet sollte dafür sorgen. Es lief auch schon ganz gut an, denn wer nicht ordentlich funktionierte, der endete leicht wie der Mann, dessen Blutspur sich immer noch auf dem Fußboden abzeichnete.
    Und das wirkte dann doch recht motivierend.
    Von Klasewitz verließ den Hinterhof, den sie für das kleine Gespräch genutzt hatten, überquerte eine Straße und betrat die Fabrikationshalle. Hier war eine große Anzahl an Arbeitern, Sklaven und Soldaten damit beschäftigt, die Gussanlagen für die Kanonenrohre zu errichten. Beaufsichtigt wurden sie von Handwerkern aus Britannien, die all das bereits einmal durchgemacht hatten. Die Anlagen in Britannien

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