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Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition)

Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition)

Titel: Kaiserkrieger 6: Der Kaiser (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Richtung der Stellung von Geerens bewegten. Er fand sie erst nicht, bekam es fast mit der Angst zu tun, bis er schließlich Erfolg hatte. Seine Befürchtungen wurden bestätigt. Theodosius war schon viel weiter vorangekommen als von ihm erwartet und er machte keinerlei Anstalten, sich vom Ort des Geschehens zu entfernen.
    Das durfte nicht … das war einfach zu …
    Rheinberg starrte auf das Schlachtfeld hinab. Ein starker Widerstreit tobte in ihm. Was sollte er tun? Er hatte eine Armee zu kommandieren. Doch was nützte einem dieses Kommando, wenn der Kaiser tot war und die Infanterie aufgerieben? Er musste Prioritäten setzen wie so oft. Und in diesem Moment fiel ihm dies so schwer wie selten zuvor.
    Er raffte sich auf und winkte herrisch. Auch der Heermeister hatte eine Leibwache, ebenfalls etwa einhundert Mann.
    Es war Zeit, dachte Jan Rheinberg grimmig, als er seine Pistole zog und das Magazin überprüfte, dass er sich die Finger schmutzig machte.
        
     

37
     
    »Verdammte Scheiße!«
    Volkert brüllte, stieß mit dem Schwert nach vorne. Die Klinge bohrte sich in den Brustkasten des Legionärs, der seine Deckung im falschen Moment vernachlässigt hatte. Er taumelte zurück und mit einem saugenden Geräusch kam Volkerts Schwert aus den Rippen frei. In einer automatischen Bewegung stieß der Deutsche ein zweites Mal vor, durchbohrte die Kehle frontal und sah grimmig zu, wie der Sterbende zu Boden fiel.
    Ein anderer Mann des Maximus trat in die entstandene Lücke.
    »Verräter!«, brüllte Volkert. »Tötet sie!«
    Sein Zorn übertrug sich auf die Männer neben ihn, die seine Rufe als Ansporn nahmen, noch härter gegen die ehemaligen Verbündeten vorzugehen. Alle schrien sie sich gegenseitig Ermunterungen zu, bestätigten sich in ihrer Wut und ihrer Verachtung.
    Volkerts Schwert fuhr wieder nach vorne, glitt an einem geistesgegenwärtig gehobenen Schild ab. Er machte rasch einen Schritt zurück, hob die abgewehrte Waffe zur Verteidigung. Der Gegenstoß seines Gegners ging ins Leere. Offenbar überrascht von der schnellen und leichtfüßigen Reaktion seines Kontrahenten beugte der Angreifer den Oberkörper etwas zu weit nach vorne, streckte den Schwertarm zu weit aus in dem Bemühen, Volkert doch noch zu erwischen.
    Der Deutsche stieß ein zufriedenes Grunzen aus. Die afrikanischen Truppen waren keine Eliteeinheiten, sondern nicht viel mehr als glorifizierte Grenztruppen ohne einen echten Feind auf dem Kontinent. Es waren viele und sie waren ganz offenbar entschlossen, ihren Verrat möglichst effektiv umzusetzen, aber Volkerts Männer hatten schon zu viele Schlachten geschlagen, als dass sie diesem Gegner mehr als nur den nötigsten Respekt entgegenzubringen imstande waren.
    Volkerts Klinge fuhr herab und trennte den Arm seines Gegners knapp unterhalb des Ellenbogens ab.
    Der Getroffene schrie auf, starrte entsetzt auf das pulsierende Blut, das aus dem Stumpf schoss, und stolperte. Volkert hatte leichtes Spiel. Seine Klinge stieß nach vorne, ein zweites, gnadenvolles Mal, und als Volkert sie wieder zurückzog, war der Mann vor ihm bereits tot. Der Leichnam fiel nieder, Volkert machte einen großen Schritt, stand vor dem nächsten Mann. Es war alles dicht gepackt hier, die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Es gab kein Zurück und ein Vorwärts bloß über die Leichen der Feinde. Volkert war das nur recht. Alle Vorsicht, aller Zweifel waren von ihm gewichen. In einem Blutrausch hatte er seine Männer aufgerüttelt, als das Ausmaß des Verrats klar geworden war. Und er hatte schnell reagiert, mit anderen Offizieren, die klug genug waren, seinem Beispiel zu folgen.
    Volkert hob die Klinge, machte einen Schritt vorwärts. Das Metall glänzte rot vom frischen Blut jener, die Tribun Thomasius heute für ihren Verrat bereits verurteilt und gerichtet hatte. Hier und heute war er der Richter des Imperiums, und die Entschlossenheit und Präzision, mit der er sich seinen Weg durch die Masse der Feinde bahnte, färbte auf seine Kameraden ab.
    »Verräter!«, schrie Volkert aus vollem Hals, als ein gegnerischer Dekurio ihn angstvoll anstarrte, kaum den Waffenarm zu heben imstande war, ehe er gefällt und blutbesudelt zu Boden fiel. »Verräter müssen sterben! Vooorwärts!«
    Eine vielstimmige Antwort erwiderte seinen Befehl, ein großartiges Donnergrollen aus den Kehlen Hunderter Legionäre, die sich wieder und wieder vorwärtswarfen, stießen, hackten, schlitzten, schlugen und den Tod mannigfach über jene brachten,

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