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Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Kaiserkrieger: Der Aufbruch

Titel: Kaiserkrieger: Der Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van Den Boom
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Tieren wenig anfangen können, aber der Verkauf würde ihm mehr als genug einbringen – sicher fast einen Jahresverdienst, wenn Godegisel die Hütte richtig abschätzte.
    »Wir sind Reisende mit dringenden Geschäften«, kam Valens gleich zum Kern der Sache. »Wir müssen dringend nach Gallien, am besten direkt nach Belgica, übersetzen und suchen einen Mann, dessen Boot die Reise machen kann und der einen Extraverdienst nicht zu verschmähen weiß .«
    Ein gieriges Glitzern funkelte in den Augen des Fischers. Jeder verdiente sich etwas dazu, und sei es durch den gelegentlichen Schmuggel. Zu dieser Jahreszeit war das Wetter auf dem Kanal rau und die Überfahrt gefährlich. Das würde, so wusste Godegisel, sogleich …
    »Das Wetter ist schlecht, edle Herren«, sagte der Fischer wie vorhergesagt. »Die See ist wild. Es ist eine gefährliche Überfahrt. Ich riskiere nicht nur mein Boot, sondern auch mein Leben .«
    Valens seufzte. »Das ist uns wohl bewusst. Wir entlohnen dich für dein Risiko, reichlich. Vor der Hütte stehen zwei Pferde mit Sätteln. Sie sollen dir gehören. Du kannst sie verkaufen und wirst einen ordentlichen Erlös bekommen .«
    »Ja, aber auch viele Fragen. Wie komme ich an zwei Pferde? Wird man nicht von gewisser Seite Fragen stellen ?«
    Der Fischer dachte sich offenbar das seine. Nicht über die tatsächliche Natur der beiden »edlen Herren«, aber über die Art ihrer Reise oder eher Flucht. Godegisel ahnte, dass man ihm nichts würde vormachen können. Er wechselte einen Blick mit Valens.
    »Dann die beiden Pferde und einen Solidus.«
    »Zeigt mir die Münze !«
    Sie wechselte den Besitzer und der Fischer und seine Frau betrachteten sie ehrfürchtig im flackernden Schein der Feuerstelle. Er biss mit seinen fauligen Zähnen darauf und nickte zufrieden. »Nicht unnötig mit Bronze gestreckt, ein gutes Stück«, gab er dann unumwunden zu.
    »Die Pferde dazu. Das ist ein gutes Geschäft«, sagte Valens.
    Der Fischer nickte zögerlich. »Gut, ich bin einverstanden. Aber nicht in der Nacht, das ist Selbstmord. Bei Sonnenaufgang will ich Euch übersetzen. Ihr könnt die Nacht in meiner bescheidenen Hütte verbringen .«
    Das klang vernünftig. Möglicherweise konnten die wunderwirkenden Seefahrer aus der Zukunft bei Nacht navigieren, wenn die Wolken verhangen waren und die Winde unberechenbar. Aber ein normaler Fischer würde genau wissen, dass nur das Tageslicht Gewähr für eine sichere Reise darstellte, und auch die beiden Flüchtlinge wollten gerne lebend und trocken in Gallien eintreffen.
    Sie machten sich ein Nachtlager zurecht, während der Fischer sich um seine frisch erworbenen Pferde kümmerte. Die Frau des Fährmannes blickte die Reisenden dabei müde an, während sie ihre Stopfarbeit wieder aufnahm. Als Godegisel aus einem Beutel etwas Reiseproviant hervorholte – hartes Brot, etwas Käse, ein paar Äpfel –, erhob sie sich, schlurfte zur Kochstelle und schöpfte etwas aus einem großen, eisernen Topf, der darüber hing. Als sie den Männern zwei Holzteller reichte, verstärkte sich der Fischgeruch, aber durchaus um eine angenehme Note. Ohne weiter zu fragen, nahmen die Männer die angebotene Suppe entgegen, in der gekochte Fischinnereien schwammen. Nach einem Tag auf dem Rücken eines Pferdes bei kaltem und windigem Wetter war jede warme Mahlzeit willkommen. Als Godegisel seinen Holzlöffel zum Mund führte, durfte er feststellen, dass die Suppe durchaus schmackhaft war und zusammen mit dem Brot eine vollwertige Mahlzeit darstellte. Er nickte der Fischersfrau zu, die ihn nur still anlächelte und sich wieder an die Ausbesserung der Kleidung machte. Godegisel hatte sehr wohl festgestellt, dass, während ihr Mann draußen die Pferde versorgte, sie den Solidus unter ihrer Schürze verborgen hatte, ohne dass ihr Gatte sich beschwerte. Wahrscheinlich war sie in jeder Hinsicht für den Haushalt verantwortlich.
    Es dauerte nicht lange, dann fielen die Männer, eingerollt in ihre Mäntel, in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Sie hörten schon nicht mehr, wie der Fischer wieder hereinkam, seiner Frau kurz zunickte und die abgenommenen Sättel verstaute, die er sicher separat verkaufen würde.
    Als sie wachgerüttelt wurden, kam es beiden so vor, als wären sie gerade erst eingeschlummert. Die Szenerie hatte sich nicht verändert: Das Feuer flackerte, die Öllampe brannte und draußen heulte der Wind und rauschte das Meer.
    »Die Sonne geht auf«, brummte der Fischer. »Zeit zum Aufbruch.«
    Ihr

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