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Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition)

Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Kaleidoscope: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Darryl Wimberley
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verlooooren?«
    »Komm, Schatz.« Half Track wurde auf einmal kleinlaut. » Jenny ist müde.«
    Pinhead stand brav auf und hob die halbe Frau auf wie eine Einkaufstasche. Giant packte Decke und Würfel weg. Jacques und Marcel wichen Jacks Blick aus. Um ihn herum wurde es immer leerer, als die Aristokratie von Kaleidoscope sich nach und nach verabschiedete. Er war schließlich ganz allein mit einer Sirene, die auf einem Bettlaken flackerte, und Tommy Speck.
    »Hier.« Tommy zog ein Telegramm unter seiner Mütze hervor.
    Jack nahm den Umschlag an sich. »Wie lange hast du das schon?«
    »Trinkgeld ist nicht nötig.«
    Tommy ging ohne ein Wort. Jack riss den Umschlag auf und hielt das Telegramm ins Licht des Projektors.
    Schlapp, schlapp, schlapp … Josef von Sternbergs Meisterwerk war komplett abgespult.
    Jack las den barschen Befehl. Die Sache erlaubte keinen Aufschub. Er musste ein Telefon finden. In Lunas Café einzubrechen konnte nicht schwer sein. Die Straße war menschenleer. Alle Freaks hatten sich in ihre Last- und Wohnwagen zurückgezogen. HighWire schlief fest vor seinem Funkgerät und Luna war nirgendwo zu sehen.
    Trotzdem sah Jack über seine Schulter, als er ins Café einbrach. Die Hintertür war am einfachsten, dachte er sich, und er hatte recht. Ein kurzer Hieb mit seinem Messer und der Hakenriegel, die einzige Türsicherung, war geöffnet. Jack schloss die Tür behutsam hinter sich und legte wieder den dünnen Riegel vor, bevor er sich im Dunkeln vorsichtig bis zur Theke vortastete, wo das Kurbeltelefonstand. Es dauerte zehn Minuten, bis er eine R-Gespräch-Verbindung bekam.
    »Mr. Bladehorn?« Jack merkte, wie er schrie. »Hier ist Jack Romaine, Sir. Ich rufe an, um mich zu melden wie verlangt.«
    Oliver Bladehorn nahm Jacks Anruf am Kamin seiner Art-déco-Villa entgegen. Fist Carlton saß zusammengesunken daneben, jetzt nur noch Hausdiener, und hielt mit seinen verbundenen Händen das Telefon für seinen Boss. Einen Arm hatte er in Gips.
    Bladehorn zog ein Seidentuch aus seinem Hausrock und hielt es an seinen Mund, aus dem der Sabber wie Jauche triefte.
    »… Sie sagen also, unser Mr. Goodman sei verstorben?«
    Die Finger seiner freien Hand gruben sich in das Sitzpolster.
    »Sieht ganz so aus, Mr. Bladehorn.«
    »›Sieht ganz so aus‹ hört sich an, als wären Sie nicht sicher.«
    »Nichts ist hier sicher.« Jacks Antwort wurde von Störgeräuschen begleitet.
    »HATTE ER GELD?« Bladehorn hasste es, laut werden zu müssen.
    »Nein, Sir. Arm wie eine Kirchenmaus, soweit ich weiß.«
    »Die Situation hier hat sich nicht zum Besten entwickelt, Mr. Romaine.«
    Bladehorn schaute Fist finster an. »Ich brauche das Geld. Es ist zu einer Angelegenheit von einiger Dringlichkeit geworden, was bedeutet – und ich hoffe, ich muss nicht noch deutlicher werden –, dass es auch für Sie eine dringliche Angelegenheit ist.«
    »Ich weiß nicht, was ich noch tun soll, Mr. Bladehorn.«
    »FINDEN SIE ES«, brüllte Bladehorn. »FINDEN SIE ALLES!«
    »Und wenn es nie hier war, Mr. Bladehorn? Oder wenn nichts davon übrig ist …«
    »Fünfzigtausend in bar und eine Viertelmillion in Wertpapieren lösen sich nicht einfach in Luft auf!«
    »Ich werde weiterfragen, Sir. Aber ich kann es nicht aus den Leuten rausprügeln.«
    » Sie vielleicht nicht. Aber ich kenne jemanden, der nicht so zimperlich ist.«
    Jack sträubten sich die Nackenhaare.
    »… Was wollen Sie damit sagen, Mr. Bladehorn? Wen meinen Sie damit?«
    »Na, Ihre Konkurrenz, Mr. Romaine.« Bladehorns Stimme am anderen Ende der Leitung klang wie ein drohendes Piepsen. »Vielleicht auch Ihr Verderben.«
    »Becker? Hier? Wie hat der mich gefunden?«
    »Sagen wir mal, Arno hat so seine Methoden, an Informationen zu kommen. Er weiß über Kaleidoscope Bescheid. Er ist mit ziemlicher Sicherheit bereits da, und ich vermute, er hat weniger Skrupel als Sie, Jack, wenn es darum geht, mein Geld aufzuspüren. Falls Sie es selbst nicht finden, wäre es im Grunde keine schlechte Idee, einfach unserem blonden Freund zu folgen.«
    »Becker folgen? Das könnte aber gefährlich werden, Mr. Bladehorn.«
    »Und mich zu enttäuschen auch«, antwortete Bladehorn knapp.
    »Hören Sie, ich gebe mir wirklich alle Mühe. Ich liege hier nicht auf der faulen Haut!«
    »Mr. Romaine, wenn Sie Ihre Familie wiedersehen wollen – ob in Cleveland oder irgendeinem andern Kaff, wo Sie sie zu verstecken suchen –, dann sollten Sie alles Nötige tun, um meine Interessen durchzusetzen. Haben

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