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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Wasser.
    »Verwirrt«, sagte sie mit belegter Stimme und erhob sich. »Muss sehen. Muss...«
    Gerade, als sie den ersten Schritt zum Kutschbock hin machen wollte, um einen Blick nach draußen zu werfen, begann sich der Raum plötzlich zu drehen. Mit einem erschrockenen Laut geriet das Mischwesen, das in seinem ganzen Leben noch nie Alkohol getrunken hatte, ins Taumeln, stolperte und setzte sich dem Barden unfreiwillig auf den Schoß. Ihr Oberkörper prallte gegen ihn, ihre Brust schlug ihm ins Gesicht und verschlug ihm abrupt den Atem. Für einen atemlosen Augenblick schwelgte sein Gesicht zwischen ihrer samtweichen Brust und ihrer festen Flanke, während seine Hände auf ihrem kraftvollen linken Oberschenkel und ihrer weiblichen rechten Hüfte ruhten. Seine Lippen fingen den sinnlichen Geschmack ihrer Haut auf und seine Nase war von ihrem intensiven Weihrauchgeruch geradezu überwältigt. Ihr Götter, wenn sie mich jetzt umbringt, war es wenigstens ein schöner Tod. Das einzig Befremdliche war, dass sie, trotz ihrer Größe, so leicht war. Wie ein junges Ding von vielleicht sechzehn Sommern.
    Als sie sich mit einem leisen Stöhnen wieder erhob und ihr Körper sich schwerfällig von dem seinen löste, rechnete er schon mit einer deftigen Abreibung, oder sogar mit dem Tod. Schließlich musste sie ja jetzt das bestätigt sehen, was sie die ganze Zeit über schon von ihm gedacht hatte. Aber das war´s wert.
    Langsam, mit einem bedrohlichen Knurren in der Kehle, ging Kali Darad vor dem innerlich beglückt strahlenden Barden in die Hocke, bis sie sich auf Augenhöhe begegneten. Ihr gänzlich ausdrucksloses Gesicht barg keinerlei Anzeichen darüber, was hinter ihren kalten Augen vorgehen mochte. Und genau das bedeutete fast immer, dass jeden Moment Blut fließen würde.
    »Also«, ergriff er irgendwann nervös das Wort und leckte sich über die Lippen; der Geschmack ihrer Haut lag noch auf ihnen, wie der Morgentau auf den Blättern einer alten Weide lag, »was auch immer du jetzt mit mir anstellst, ich fand es schön.« Ein schiefes Lächeln huschte über seine Züge, verschwand aber wieder fast so schnell, wie es gekommen war.
    Ein Dutzend Herzschläge verging, nachdem sich seine vom Alkohol gelöste Zunge wieder gelegt hatte. Die ganze Zeit über starrte die Harpyie den Barden mit ihrem zermürbenden, versteinerten Blick an, und dieser erwiderte den Blick fast ebenso ausdruckslos, in schicksalsergebener Erwartung seiner Bestrafung.
    Plötzlich hob sie langsam ihre linke Hand, die Krallen zum Hieb bereit, um ihm das Gesicht zu zerfetzen. Beklommen beobachtete Taros Goll im Augenwinkel, wie sich die graue Hand mit den langen, den Panzern schwarzer Käfer gleich schimmernden Krallen, immer weiter und weiter hob, war jedoch nicht in der Lage, den Blick von ihr abzuwenden. Dann fuhr die Klaue mit einem Mal auf ihn herab... und eine – für ihre Verhältnisse - sanfte Kopfnuss traf ihn knapp oberhalb der Stirn.
    Taros Goll fuhr zusammen, als hätte sie ihm eine mit dem Panzerhandschuh verpasst, und blinzelte sie verwirrt an.
    »Böser Mann«, kicherte Kali Darad, ob seines linkischen Gesichtsausdruckes, und richtete sich wieder auf, um ihren Weg zum Kutschbock fortzusetzen – dieses Mal jedoch wesentlich vorsichtiger als davor.
    »Böse Frau«, rief er ihr einen Moment später nach und rieb sich die Stelle, an der sie ihn getroffen hatte; ihre ernste Miene, die das Lächeln von ihren Zügen verscheucht hatte, sah er nicht.
    Eigentlich hätte sie ihn für seine Berührungen niederstrecken, oder zumindest anschreien sollen; ihn anfauchen, beißen, oder das Gesicht zerfetzen. Eigentlich. Früher hätte sie das auch sofort und ohne mit der Wimper zu zucken getan. Früher.
    Doch jetzt war alles irgendwie so verwirrend anders. In seiner Nähe fühlte sie sich irgendwie... besonders. Natürlich versuchte auch er hin und wieder einen flüchtigen Blick auf ihre Brust zu erhaschen, doch fühlte sie sich bei ihm trotzdem merkwürdigerweise nie auf ihre großen Brüste, oder ihre raubtierhaften Attribute reduziert. Er behandelte sie auch nie von oben herab oder abfällig wie ein Tier, dass er an einer Leine mit sich herumführte. Genau genommen behandelte er sie stets wie eine... eine Freundin. Zumindest meistens, wenn sie nicht wieder die Beherrschung verlor und ihn in Angst und Schrecken versetzte. Sie schüttelte den Kopf. Nein, diesem Mann wollte sie nichts tun. Allein der Gedanke, ihm Angst einzujagen, schmerzte sie. Sie wollte

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