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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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waren, als ihnen lieb war -, trieb er sich irgendwo in den Schatten umher und suchte jemanden, der sein Recht auf Leben verwirkt hatte. Und niemand konnte sagen, was ihm mehr Freude bereitete, denn egal, aus welchem Grund er unterwegs war, er kam stets mit einem breiten, zufriedenen Lächeln zurück.
    »Ich verstehe einfach nicht, was du nur an diesen fetten Kühen findest«, raunte Gujan und schaute angewidert den üppigen Hüften der Bedienung nach, nachdem diese seinen bestellten Rotwein in einem irdenen Becher vor ihm abgestellt und sich gleich wieder auf den Weg zum nächsten Tisch gemacht hatte.
    Gall Bator wandte den Blick nicht von den wiegenden Bewegungen ab als er entgegnete: »Sagt jemand, der sich wie ein Weib von anderen Männern das Schwert in die Scheide stoßen lässt.«
    Dazu schnaubte sein Gegenüber nur verächtlich. »Solche Worte können nur von jemandem kommen, der diese delikaten Freuden noch nie gekostet hat, werter Gall Bator.«
    »Ich arme verlorene Seele«, brummte der Hüne, fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und winkte der Bedienung. Damit schlug er drei Fliegen mit einer Klappe: Erstens brauchte er dringend ein Bier. Zweitens brauchte er noch dringender einen hübschen Anblick, der ihn von dem unerträglichen Geschnatter des Auftragsmörders ablenkte. Und dann war da noch drittens, die Genugtuung, dass jener für ihn so ergötzliche Anblick diesem Mann die Galle hochschwappen ließ.
    »Du weißt wirklich, wie man einem den Appetit verdirbt, Gall Bator«, schnarrte Gujan Kall, als sich die mollige Bedienung wieder vom Schoß des Kriegers schwang und diesem noch einen Kuss zuwarf, bevor sie sich der Bestellung des nächsten Gastes zuwandte.
    »Solche Worte können nur von jemandem kommen«, äffte Gall Bator Gujan Kalls Worte nach, »der diese delikaten Freuden noch nie gekostet hat, werter Gujan Kall.« Anschließend prostete er ihm noch mit seinem schaumbedeckten Krug zu und nahm einen tiefen Schluck.
    Der Auftragsmörder wollte sich gerade für diese offensichtliche Niedertracht mit einer entsprechenden Anekdote aus seinem ausschweifenden Liebesleben revanchieren, als die Tavernentür aufgestoßen wurde und drei gerüstete und schwer bewaffnete Gardisten mit klirrenden Schritten hereingestiefelt kamen.
    Mit düsteren Blicken beobachteten die beiden Männer, wie die drei Krieger durch die eisige Stille des Schankraumes marschierten und sich vor dem Aushang aufbauten. Ohne ein Wort zu verlieren riss einer von ihnen einen Steckbrief von der völlig zerschundenen Holzwand und nagelte stattdessen einen neuen hin. Anschließend verließen die drei ungebetenen Gäste auch schon wieder die Schenke.
    Nachdem sich die Tür wieder geschlossen hatte, verweilte die Stille noch ein Dutzend Herzschläge lang im Raum, bevor die ersten kratzend ihre Stühle zurück schoben und zum Aushang gingen, um sich den neuen Anschlag anzusehen.
    »Das werde ich mir mal ansehen«, verkündete Gujan Kall und erhob sich ebenfalls mit einer fließenden Bewegung von seinem Stuhl.
    Gall Bator hingegen blieb sitzen und widmete sich lieber seinem Bier. Für ihn wäre bei dem wild durcheinander plappernden Andrang eh kein Platz mehr gewesen.
    »Und?«, dröhnte er gegen das allgemeine Stimmengewirr an, als sich der drahtige Mann mit dem langen Zopf wieder auf seinem Stuhl niederließ und seinen Becher an sich nahm; eine Fingerbreit hohe Neige Wein wogte noch darin. »Was gibt es neues?«
    »Nun«, rief Gujan Kall zurück, »es geht um diesen Emrar Damont! Diesen Möchtegern-Barden und Weiberhelden! Sie haben das Kopfgeld erhöht! Auf dreihundert Goldstücke! Ja, genau! Dreihundert! Nur haben sich die Spielregeln geändert.«
    »Inwiefern?«
    »Er hat jetzt Gesellschaft! Und die soll auf jeden Fall lebend gefangen werden! Sonst gibt es kein Geld!«
    Da hob der blauhäutige Berserker eine seiner buschigen Augenbrauen. »Und was für eine Gesellschaft soll das bitte sein?«
    »Jetzt halt dich fest: Eine Harpyie! Nein, im Ernst! Offenbar streift der Kerl mit einer Arenenharpyie namens Kali Darad durch die Gegend. Die soll unter allen Umständen lebend gefangen werden. Bei ihm reicht notfalls auch den Kopf. Und? Klingt doch interessant, findest du nicht?«
    »Dreihundert Goldstücke, sagtest du?«
    »Dreihundert Goldstücke«, nickte Gujan Kall, »Ganz recht. Abzuholen beim Kolosseum zu Larrad. Aber erst nach wohlbehaltener Ablieferung der Harpyie!«
    Gall Bator nickte einen Moment lang mit geschürzten Lippen vor sich

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