Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
Vom Netzwerk:
bärigem Bass zurück. »Kauf dir von deinem Geld ein anständiges Bad im Badehaus und der Gestank ist wieder weg.«
    Der Mann namens Gujan wirkte überrascht. »Woher weißt du , dass es Badehäuser gibt?«
    Der Hüne zuckte mit den Schultern. »Habe ich gehört.«
    Während sich die beiden Männer weiter sarkastische Nettigkeiten um die Ohren schlugen, spürte Kali Darad plötzlich eine Hand an ihrem rechten Knöchel. Vor Anspannung bebend ging die Harpyie in die Hocke. »Zorn. Hass. Sorge. Was ist?«
    »Lauf, Kali«, keuchte Taros Goll. »Lass mich liegen... und hau ab.«
    Diese Worte aus seinem Munde zu hören brach ihr das Herz. Er wollte lieber sie in Sicherheit wissen, als sich selbst. Ungeachtet dessen, was diese Kerle mit ihm anstellen würden – oder jene, zu denen sie ihn bringen würden. »Nein«, schnarrte sie entschlossen zurück.
    »Bitte! Sei nicht so dumm!«, beharrte er und rüttelte kraftlos an ihrem Knöchel.
    Doch sie hatte ihre Entscheidung bereits getroffen. »Nein«, wiederholte sie unnachgiebig. »Zusammen. Verbunden. Ich lasse dich nicht allein.«
    Er schüttelte stöhnend den Kopf. »Kali... verdammt, sie werden dich...«
    Mit einem Mal erfolgte der Angriff. Der dünne Mann mit den femininen Gesichtszügen machte ein paar überraschend schnelle Sprünge durch das hüfthohe Gras auf sie zu und stach mit einer langen, spitzen Klinge zu. Die Beinmuskeln der Harpyie explodierten und brachten sie mit einem flinken Satz zurück in Sicherheit.
    Doch der Mann, den der Riese 'Gujan' genannt hatte, setzte sofort nach. Metall kreischte auf Metall, als sie die langsam auf ihr Bein zu gleitende Klinge mit ihrem Handschuh beiseite fegte und mit ihrer linken Hand nach seinem Gesicht schlug. Gujan wich dem Hieb behende aus und ließ erneut seine Klinge zucken; dieses Mal nach ihrem rechten Arm. Wieder sah sie den Angriff anhand seiner für sie unglaublich trägen Bewegungen voraus, drehte sich zur Seite und hieb mit der linken Faust nach seinem Kopf.
    Doch auch dieses Mal wich er gekonnt aus und stach nach ihrem anderen Arm. Erneut wehrte sie die Klinge ab und machte ein paar rasche Sätze zurück, um ihn zum Nachsetzen zu bewegen. Ohne Erfolg. Stattdessen blieb Gujan einfach an Ort und Stelle stehen und schien sie zu studieren.
    Einen kurzen Augenblick gab sie ihm, dann griff sie an. Aber statt ihrem Angriff zu begegnen, ging der Mann einfach nur in die Knie und griff nach etwas im Gras. Unmittelbar darauf brachte ein gepresster, schmerzerfüllter Aufschrei Kali Darads rasenden Ansturm zu erliegen. Gerade einmal einen Schritt vor dem böse grinsenden Mann kam die Harpyie zum Stehen und fauchte hasserfüllt auf ihn herab. Mehr jedoch wagte sie im Angesicht seiner Hand, die sich um den Bolzenschaft in Taros Golls Rücken gelegt hatte, nicht zu tun.
    »So ist es recht, Schätzchen«, säuselte er süffisant. »Wenn du auch nur eine falsche Bewegung machst, reiß ich deinem Kumpel hier den Bolzen raus und du darfst dabei zusehen, wie er verblutet. Warte, Gall Bator. Das Netz wird nicht nötig sein. Ich denke, wir haben eine Abmachung, nicht wahr, Schätzchen? Du fügst dich und hältst die Füße still, und wir lassen deinen Begleiter am Leben.«
    Die Harpyie schaute ein halbes Dutzend Herzschläge lang auf den Barden herab, atmete tief durch, und nickte dann bitter. »Abmachung.«
    »Beeindruckend«, bemerkte der blauhäutige Hüne und stellte sich an Gujan Kalls Seite.
    »Nicht wahr?«, entgegnete dieser und warf ihm einen Blick zu. »Und du hast gemeint, ich hätte verfehlt.« Er stieß ein abfälliges Schnauben aus. »Merk dir eines, werter Gall Bator: Alles, was ich tue, hat einen Grund. Und so auch mein nicht – oder nicht gleich – tödlicher Schuss bei unserem Lebemann hier.«
    »Woher wusstest du, dass sie sich aus seinem Leben überhaupt etwas macht? Die Geschichte hätte für dich auch ganz schön schiefgehen können.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe genug gesehen. So, wie die beiden miteinander umgegangen sind, wie sie zusammen gegessen haben, wie sie... gelacht haben, all das war für mich Beweis genug, dass da zwischen dem Kerl und dem Monster was läuft.«
    »Nenn´ sie nicht so«, keuchte der Barde unter ihm, doch sein Protest wurde sofort von einer kurzen, aber entsetzlich schmerzhaften Bewegung des Bolzens niedergeschlagen.
    »Hast du etwas gesagt?«, fragte der Auftragsmörder, als hätte er nur unverständliches Genuschel vernommen. »Mir war so, als hättest du etwas gesagt.

Weitere Kostenlose Bücher