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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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warf.
    Der geschändete Barde wurde zur Seite geworfen und prallte schmerzhaft mit der Hüfte gegen die Wagenwand.
    Der blonde Mörder versuchte sich gerade von der Harpyie zu befreien, als ihre harte Stirn ein weiteres Mal sein Gesicht traf und knirschend seine Nase zerschmetterte. Er schrie vor Schmerz auf und riss instinktiv die Arme zur Abwehr gekreuzt nach oben, als ihr Kopf erneut auf ihn herab fuhr. Sie fauchte rasend vor Zorn auf ihn herab, als seine Arme sie am Hals abfingen und sie so daran hinderten, ihre Fänge in seine Kehle graben zu können.
    »Du verfluchtes Monster!«, schrie Gujan Kall ihr entgegen und stemmte sich mit der Kraft der Verzweiflung gegen ihren Zorn. Sein eigenes Blut hatte ihn geblendet und so konnte er nur erahnen, was als nächstes geschehen mochte. Und genau das versetzte ihn in Panik. »Gall! Gall, hilf mir!«
    Nicht einen Herzschlag später wurde Kali Darad mit einem Ruck von ihm herunter und aus dem Wagen gerissen und beiseite geschleudert. Wie ein Spielzeug flog die Harpyie durch die Luft und landete gleich mehrere Schritt neben dem Wagen in der harten, störrischen Riedgraswiese, wo sie keuchend neben einem bleichen Felsen liegen blieb.
    »Kali!«, hörte sie Taros Goll rufen. Der Barde war aus dem Wagen gesprungen und kam geradewegs auf sie zu gehumpelt; seine Stimme klang irgendwie merkwürdig weit weg.
    »Was bei, Vater Sturms Zorn, ist hier los, verdammt?«, hörte sie den Taurugar vor Wut poltern; seine Stimme dröhnte in ihren Ohren wie Donnerhall.
    »Schwein. Hund. Widerlicher Kerl«, fluchte Kali Darad, als sie wieder versuchte, sich aufzurappeln. Doch plötzlich durchzuckte sie ein fürchterlicher Schmerz in der rechten Hüfte und ließ sie mit einem unterdrückten Schmerzensschrei einknicken.
    Nein. Nicht umfallen. Muss stark sein. Will nicht fallen. Darf nicht umfallen. Taros...
    Zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch knurrend stemmte sich die Königin der Arena, trotz der Fesseln, trotz der Schmerzen, langsam in die Höhe und sah schwer atmend von Taros Goll, der fast schon bei ihr war, zu Gall Bator, der sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Irgendetwas schien den Hünen außerordentlich zu beunruhigen.
    Und da wirbelte er auch schon zum Wagen herum. »Oh, du verdammter dummer Schweinehund!«, brüllte der rasende Berserker auf Gujan Kall ein, der sich gerade sein zerschmettertes, blutverschmiertes Gesicht hielt, packte ihn am Kragen und schleuderte ihn im hohen Bogen aus dem Wagen, hinaus in den Staub der Straße. »Was bist du nur für ein verdammter, verblödeter Bastard, du hirnloser schwanzgesteuerter Idiot?«
    Keuchend und stöhnend erhob sich der zerschundene Mörder aus dem Dreck und hob sogleich abwehrend die Hände, als der Taurugar erneut auf ihn losgehen wollte. Immer wieder beteuerte er seine Unschuld, schwor, dass alles nicht so war, wie es den Anschein hatte und das alles nur ein bedauerlicher Unfall war. Dabei wich er Schritt für Schritt immer weiter vor dem riesigen Wüterich zurück. Seine zuvor so unerschütterliche Selbstsicherheit war in der Wut des weit über zwei Schritt großen Berserkers zu Asche verbrannt und geblieben war nur noch eine blutende Viper, die sich im Angesicht ihres drohenden Verderbens verzweifelt zu winden begann.
    »Kali«, sagte Taros Goll mit gedämpfter Stimme, als er an ihrer Seite zum Stehen kam und versuchte die schwankende Harpyie zu stützen. »Kali, was... Ihr Götter, nein!« Entsetzt starrte er auf die stark blutende Wunde an ihrer Seite. Ihre Flanke und das Gefieder auf ihrem Oberschenkel glänzten rot von frischem Blut. »Nein. Nein, nein«, stammelte er, während er verzweifelt versuchte, die Wunde mit bloßen Händen zuzuhalten. Doch seine Mühen waren vergebens. Immer mehr Blut quoll aus dem fast drei Fingerbreit langen Schnitt unter ihrem Rippenbogen und ergoss sich in rot leuchtenden Rinnsalen über seine zitternden Hände.
    Während er verzweifelt versuchte, das Leben in ihrem Leib zu halten, schaute sie ihn benommen und voller Verwunderung an. Verwunderung darüber, dass sie plötzlich so müde wurde und ihr alles so weit weit weg erschien, Verwunderung darüber, dass der Barde so hastig und unermüdlich an ihr herum tatschte. »Böser Mann«, lallte sie leise, bevor sie, wie eine Marionette, der man mit einem Streich die Fäden durchtrennt hatte, zusammenbrach.
    »Verdammt, NEIN!«, schrie Taros Goll aus Leibeskräften, während er mit blutverschmierten Händen neben Kali Darads leblosen

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