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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Mauern von Larrad wirklich noch lebend erreichen würde. Würde die Drohung des Taurugar wirklich ausreichen, ihn vor der Mordlust dieses grausamen Mannes zu bewahren? Oder würde er irgendwann einen bedauerlichen, und leider auch tödlichen Unfall erleiden? Mit einem Räuspern wandte er den Blick wieder ab und starrte erneut auf seine Füße.
    » Und noch etwas zu dir, Emrar Damont.« Gall Bator sah ihn über die breite Schulter hinweg an und in seinen Augen glomm ein Ernst, der dem Barden die Kehle zuschnürte. »Halte deine Zunge besser im Zaum. Nur weil wir dich am Leben lassen, heißt das noch lange nicht, dass wir dich auch unversehrt lassen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Mann auch mit gebrochenen Armen und Beinen weiterleben kann. Oder mit einem Auge weniger – oder zweien.«
    » Eine Zunge brauchst du auch nicht unbedingt, um leben zu können«, warf Gujan Kall mit wippenden Brauen ein und Gall Bator nickte zustimmend.
    » Also versuche ja nicht, uns auf der Nase herumtanzen, klar?«
    » Klar«, krächzte der Angesprochene kleinlaut, ohne dabei aufzusehen. Er wechselte einen Seitenblick mit Kali Darad und auch sie nickte ihm ermahnend zu.
    Am liebsten hätte sie ihm eine Kopfnuss verpasst, die ihn für den Rest der Sonne schlafen gelegt hätte. Dumm. Verrückt. Wahnsinnig. Immer dieses Großmaul. Weiß nie, wann er besser den Mund hält. Idiot! Wenigstens hatte er jetzt so viel Verstand, einfach die Klappe zu halten und seinen dummen Kopf einzuziehen, bevor sich die beiden einen Wettstreit lieferten, was man alles mit ihm anstellen konnte, ohne dass er dabei ins Gras biss. Sie hoffte nur, dass diese Erleuchtung länger anhielt, als bis zur nächsten Gelegenheit, einen dummen Spruch anzubringen.
    So reisten sie schweigend weiter, folgten der holprigen Straße durch die hereinbrechende Abenddämmerung, die das Klappern der Hufe mit dem Zirpen unzähliger Grillen begleitete, bis sie auf eine Straße abbogen, die in einer weiten Kurve nach Nordosten führte.
    Und hinter dem Wagen, ungesehen und unbemerkt, schwebte eine graue Feder langsam auf den trockenen, steinigen Boden der Straße herab.
     
     
    Gut einen Glockenschlag nach Einbruch der Nacht verkündete Gall Bator, dass sie hier ihr Lager für die Nacht aufschlagen würden, wobei dieses 'Hier' ein kleiner rustikaler Rastplatz neben der Straße war. Es gab Platz für ungefähr drei Fuhrwerke, jedoch keinerlei Obdach für die Reisenden. Jeder, der hier eine Rast einlegte, brachte entweder seinen eigenen Schutz vor Wind und Wetter mit, oder musste damit rechnen, den Elementen schutzlos ausgeliefert zu sein. Der Boden auf dem Platz war von unzähligen Füßen und Hufen platt getrampelt worden und tiefe Wagenspuren furchten die Erde wie ein halbherzig bestellter Acker, auf dem nichts mehr wachsen wollte, als ein paar vereinzelte Flecken unbeugsamen Grases. Und inmitten dieses tristen Platzes befand sich eine einsame Feuerstelle, aus deren Asche noch vereinzelte, verkohlte Äste wie Rippen aus einem verbrannten Leichnam herausragten. Daneben lag etwas unter einem großen, schmutzigen, gewachsten Tuch verborgen, welches mit Holzpflöcken in der Erde befestigt war.
    Der Taurugar scheuchte die beiden Gefangenen aus dem Wagen und wies sie an, um die Feuerstelle herum Platz zu nehmen. Durch das viele Liegen und Sitzen konnten der Barde und die Harpyie der Aufforderung nur hölzern und von steifen Gliedern geplagt nachkommen, derweil sich die beiden Kopfgeldjäger bereits anschickten, ihr Nachtlager aufzubauen.
    » Au! Verdammt!«, fluchte Taros Goll, als er sich neben Kali Darad niederließ und seine Wunde ihm einen unangenehmen Stich versetzte.
    Sie sagte nichts, lächelte ihn nur tröstend an und legte ihm - notgedrungen durch die Fesseln – beide Hände auf sein Knie. So bedrückend ihre Situation auch war, schaffte sie es dennoch, ihm mit dieser einfachen Berührung einen Teil seiner Anspannung zu nehmen und gab ihm etwas, woran er glauben konnte.
    Er stieß ein vernehmliches Seufzen aus, sah versöhnlich zu ihr auf, und streichelte eine ihrer mit langen gebogenen Krallen bewehrten Raubvogelzehen. Eine Geste, die er sich vor einigen Sonnen noch nicht einmal im Ansatz hätte vorstellen können, so schauerlich wäre allein die Vorstellung für ihn gewesen. Und jetzt fiel sie ihm nicht nur leicht, sie erfüllte ihn sogar mit einer wohltuenden Leichtigkeit, dem beruhigenden Bewusstsein ihrer Gegenwart, das sein Los so viel erträglicher machte und ihn

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