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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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Gujan Kall, brachte auch nur ein Wort heraus.
    Taros Goll schaute zu Kali Darad empor, die besorgt zu den hell scheinenden Zwillingsmonden in den tintigen Himmel hinauf blickte, und legte ihr eine Hand auf den Oberschenkel. Als hätte er sie damit aus einem Strudel düsterer Gedanken gerissen, lächelte sie dankbar zu ihm herab und legte ihre Hände auf seine.
    » Also«, stammelte Gall Bator, immer noch mit weit aufgerissenen Augen, »ich habe ja schon viel erlebt, aber das... das schlägt alles.«
    » Ich hoffe, du preist jetzt nicht ihr unsäglich schmalziges Geturtel an«, warf Gujan Kall biestig ein und zog die Knie an seine Brust. Er hatte den Blick ins Feuer gerichtet und hob ihn auch dann nicht, als Gall Bator auf seine Worte antwortete.
    » Wenn ich ehrlich sein soll«, zuckte der Taurugar mit den breiten Schultern, »dass auch. Aber vor allem ihr Gesang. Ich hätte nie gedacht, dass eine Harpyie singen kann. Und dann auch noch so schön. Das war... einfach unbeschreiblich.«
    Gujan Kall grunzte eine Zustimmung, wobei man ihm deutlich anmerken konnte, dass er sich dieses Zugeständnis regelrecht hochwürgen musste. Doch noch überraschender für alle – selbst für seinen Begleiter – war, dass er es dabei beließ. Keine Beleidigungen, kein Spott, keine Anzüglichkeiten. Er saß einfach nur da und starrte mit ausdruckslosen Augen ins Feuer. Offenbar hatte ihrer beider Gesang selbst in diesem, grausamen und kaltblütigen Mann etwas bewegt - eine Vorstellung, die mehr einem schlechten Scherz gleichkam. Natürlich gab sich keiner von ihnen auch nur einen Wimpernschlag lang der närrischen Illusion hin, dass sich von nun an ihre Situation nennenswert verbessern würde – oder die beiden sie gar frei lassen würden. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, waren sie schon für sein Schweigen mehr als dankbar.
    »Nun«, ergriff Gall Bator wieder das Wort und erhob sich von seinem Schlafsack. »Dann wollen wir mal was essen, bevor wir uns aufs Ohr hauen. Wir haben morgen wieder eine lange Reise vor uns. Wie sieht es mit euren Vorräten aus, Barde?«
    » Schlecht«, gestand Taros Goll. »Kurz, bevor ihr uns... gefangen genommen habt, haben wir unser letztes Mahl zu uns genommen. Eigentlich hatten wir vor, unsere Vorräte bei nächster...«
    » Dann werden wir unsere Vorräte mit euch teilen«, beschloss der Taurugar und begab sich zu den Pferden.
    » Ist das wirklich dein Ernst?«, rief ihm Gujan Kall entrüstet nach. Er hatte endlich den Blick von den knisternden Flammen lösen können und starrte nun dem Hünen mit großen Augen nach. »Du willst wirklich unsere Vorräte mit ihm teilen?«
    » Wir haben genug«, entgegnete Gall Bator, als er mit den Armen voller kleiner, in Leinen gewickelter, geschnürter Päckchen zum Lagerfeuer zurückkehrte. »Außerdem liegt nicht weit entfernt von hier ein kleines Dorf auf unserem Weg, wo wir uns neu eindecken können. Also hab dich nicht so.«
    Der Auftragsmörder murmelte zwar etwas Unverständliches in sich hinein, fügte sich dann aber doch den Argumenten des blauhäutigen Riesen; nicht, dass er noch große Alternativen gehabt hätte.
    »Allerdings«, merkte Gall Bator an, nachdem er Gujan Kall sein Päckchen übergeben hatte, und nun auf Taros Goll zukam, »haben wir kein Menschenfleisch dabei, dass wir ihr vorsetzen könnten.«
    » Sie isst auch noch etwas anderes als das«, seufzte der Barde und nahm das dargebotene Päckchen mit einem knappen Nicken entgegen. Willkommen im Reich der Vorurteile, wo die Sonne der Weisheit auf ewig hinter den Wolken der Ignoranz verborgen bleibt und die Wahrheit zur Ketzerei wird.
    » Glaubt bloß nicht, dass ich jetzt auch noch auf die Jagd gehe«, blaffte der Auftragsmörder entschieden zu ihnen herüber. »Außerdem«, fügte er rasch hinzu, als der Taurugar ihm einen Das-wollen-wir-doch-mal-sehen-Blick zuwarf, »ist die Reichweite meiner Armbrust – meiner leichten Armbrust – zu gering für die Jagd. Sobald ich in Reichweite für einen tödlichen Schuss bin, kann ich mich auch gleich mit Dolchen auf das Vieh stürzen. Und obendrein – solltet ihr es vergessen haben – ist es mitten in der Nacht. Da finde ich so oder so nichts, was wir ihr in die Schnauze schmeißen könnten. Also vergesst es.«
    » Sie liebt Ziegenkäse«, warf Taros Goll ein, ohne vom Inhalt des Päckchens aufzusehen; es gab Schwarzbrot, Hartkäse und Dauerwürste. Kali Darad schaute ihm dabei neugierig über die Schulter, wobei ihr Kopf immer wieder von

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