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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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noch gar nicht dazu, mich für meine Rettung zu bedanken.«
    »Da bist du bei mir falsch, Taros«, meinte Gall Bator und deutete über seine Schulter hinweg auf die Harpyie. »Wenn du dich bei jemandem bedanken willst, bedanke dich bei ihr. Dein Schätzchen hat mir die ganze Zeit in den Ohren gelegen, dass sie sich ohne dich das Leben nimmt, und noch mehr so gefühlsduseliger Käse.«
    Taros Goll grinste sie geschmeichelt an und wollte ihr gerade für ihre aufopferungsvolle Fürsorge seinen Dank aussprechen, als der Taurugar fortfuhr.
    »Ich hatte dich ja bereits abgeschrieben. Deine Wunde war brandig, dein Blut vergiftet. Wenn es nach mir gegangen wäre, wärst du jetzt tot. Doch als sie sich mir dann sogar auch noch angeboten hat, dachte ich mir, auf einen Versuch kommt es nicht an.«
    »Sie hat was?«, fuhr der Barde auf und starrte die Harpyie an. Der Schock hatte ihm alle Farbe aus dem Gesicht geraubt und seine Augen sahen aus, als würden sie ihm jeden Moment aus dem Kopf springen. Das konnte nicht sein. Das durfte nicht sein! Nein, das hast du nicht. Kali, sag das du das nicht getan hast, dass der Fleischberg gerade nur einen dummen, geschmacklosen Scherz gemacht hat. Sag es!
    Doch sie starrte nur ausdruckslos auf den Boden des Fuhrwerks herab.
    »Sie meinte, wenn ich dich retten würde, könnte ich alles von ihr haben, was ich will. Und – mal ehrlich – wer kann bei einem solchen Angebot schon ´nein´ sagen?«
    »Alles«, Taros Goll war wie betäubt, als er langsam wieder auf die Kiste herab sank; die Hände, die sich auf sein Knie legten, spürte er nicht. »Das hätte ich nie gewollt.« Er hob den Kopf, bis er ihr in die Augen schauen konnte. »Du hättest mich sterben lassen sollen, Kali. Glaubst du wirklich, es geht mir gut mit dem Wissen, dass du dich für mich verkauft hast?«
    »Aber du lebst«, entgegnete sie mit hartem Mund.
    »Toll«, schnaubte er zynisch. »Aber um welchen Preis?«
    Da nahm sie sein stoppeliges Gesicht in beide Hände und sah ihm in die Augen. Ihr Gesicht war eine steinerne Maske grimmiger Entschlossenheit. »Taros«, ihre Stimme war leise, aber bestimmt. »Du lebst und das ist alles, was für mich zählt. Alles andere ist unwichtig. Nur du bist wichtig. Für mich.«
    Langsam füllten sich die Augen des Barden mit Tränen. Er wollte ihrem Blick ausweichen, doch sie hielt ihn fest. Und während sie seine Wangen mit den Daumen streichelte, perlten bittere Tränen über seine Wangen und benetzten ihre Hände.
    Die Herzschläge vergingen, ohne dass sich einer der beiden bewegte. Sie saßen sich einfach nur schweigend gegenüber und sahen sich an.
    »Und?«, schniefte Taros Goll nach einer Weile, »Hattet ihr schon Zahltag?«
    »Noch nicht«, übernahm Gall Bator das Antworten. »Ich wollte erst warten, ob du das Ganze auch überlebst, bevor ich meine Schulden einfordere.«
    Der Barde grunzte und wand sein Antlitz aus ihren Händen. Er konnte ihr nicht mehr in die Augen sehen. Nur damit er überleben konnte – die paar wenigen Sonnen, die ihm noch blieben – würde sie sich in die gierigen Hände dieses Schlächters begeben, der schon mehr als ein Mal betont hatte, was für ein Labsal ihre Brüste für seine Augen waren. Wieder würde sie all die schrecklichen Dinge über sich ergehen lassen, die sie auch bei El Kadir hatte erfahren müssen - nur mit dem Unterschied, dass sie dieses Mal nicht unter einem magischen Bann stand, sondern wahrhaftig so tun musste, als bereite ihr ihre Schändung Freude. Am liebsten hätte er laut aufgeschrien, als seine verbitterte Vorstellungskraft ihm Bilder von den groben Händen des hünenhaften Barbaren vor Augen führte, wie sie gierig über ihren Körper glitten und lustvoll zupackten, während seine Männlichkeit ihr die Luft zum Atmen raubte. Sie würde diesem Kerl die ganze Nacht durch als Spielzeug seiner Lust dienen, ohne Widerworte, ohne Gegenwehr. Und wofür? Damit er noch drei oder vier Sonnen weiter leben durfte – mit dem Wissen um den Preis, den sie dafür hatte bezahlen müssen!
    Und was war eigentlich mit ihm? Musste er dabei zusehen? Musste er sie vielleicht festhalten, falls sie sich doch wehrte? Seine Zähne knirschten und seine Finger rangen dergestalt grob miteinander, dass die Gelenke knackten. All die schrecklichen, obszönen Bilder und Gedanken klebten an ihm wie ranziger Sirup und er fühlte sich schrecklich beschmutzt.
    Kali Darad hockte indessen einfach nur da und schaute ihn an. Es gab nichts mehr zu sagen. Und auch

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