Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
Vom Netzwerk:
sind die schlimmsten Bluthunde, die sich auf unsere Fährte hätten heften können. Sie sind für gewöhnlich zu fünft unterwegs und schwer bewaffnet. Allesamt erfahrene und gestählte Kämpfer. Meist ehemalige Gladiatoren, die sich um die Ehre dieses Amtes verdient gemacht haben. Alle, bis auf einen. Einer von ihnen ist immer ein Magier. Ein starker und mächtiger Zauberer.«
    Bei der Erwähnung des Zauberers zuckte Kali Darad zusammen. Kämpfer machten ihr keine Angst. Schon lange nicht mehr. Davon hatte sie schon zu viele auf dem Gewissen, als dass sie davor noch zurückschrecken würde. Der Zauberer hingegen erfüllte sie mit wahrem Grauen. Nur zu gut konnte sie sich noch daran erinnern, wie spielend der dürre schwarz gekleidete Kerl sie jedes Mal in den Ställen der Arena von Ballamar unterworfen hatte, bevor die Stallknechte ihre Pranger geöffnet hatten, damit er sie nach draußen auf den Kampfplatz bringen konnte. Er hatte nur ein paar lächerliche Gesten gebraucht und ihr Wille war gebrochen gewesen. Und jetzt wurden sie von so einem gejagt!
    Nach einer Weile löste sie sich aus ihrer beklommenen Starre und reichte Taros Goll seinen Dolch mitsamt Wehrgehänge.
    »Hier!«, rief sie. »Dein Messer.«
    Als er die Waffe dankbar nickend entgegen nahm, fiel ihm auf, dass ihre rechte Hand wieder in ihrem gepanzerten Klingenhandschuh steckte. Sie tauschten einen kurzen Blick, bevor er sich wieder nach vorne wandte und das Gehänge anlegte.
    Wie viele Sonnen mochten noch zwischen ihnen und ihren Verfolgern liegen? Waren es überhaupt noch Sonnen? Oder waren es bereits nur noch Glockenschläge? Im Grunde war es egal, wie groß der Abstand war. Er konnte einfach nicht groß genug sein.
    Das beste, dessen war sich Taros Goll sicher, wäre ein Versteck wo sie sich verschanzen konnten, bis die Jäger ihre Suche endlich aufgaben. Er hob den Blick zum westlichen Horizont, wo sich in einem breiten dunkelgrünen Streifen ein großer Wald abzeichnete.
    Nach kurzem Überlegen kam er zu dem Schluss, dass dies der Uhlwald sein musste. Ein sehr tiefer und sich über viele Großschritt hinweg erstreckender Wald, der so dunkel wie die Nacht sein sollte und um den sich allerlei Gerüchte und Mythen rankten.
    Und irgendwo dahinter lag ihr Ziel. Ein Ziel, das weder er noch sie kannten, welches seine Liebste jedoch magisch anzog.
    So reisten sie noch ungefähr zwei Glockenschläge weiter, bis Taros Goll dem Pferd wieder eine etwas ruhigere Gangart gönnte. Schließlich wollte er das gute Tier nicht zuschanden treiben. Sein Hemd und seine Weste waren mittlerweile auch nur noch klamm und nach einer etwas unangenehm klebrigen Eingewöhnungsphase fühlte sich der Stoff wieder halbwegs angenehm auf der Haut an.
    »Besser«, ertönte Kali Darads erleichterte Stimme neben ihm. »Leise. Ruhig. Kein Rütteln. Alles gut?«
    Er nickte. »Ich habe mir nur wieder Gedanken über das Ziel unserer Reise gemacht. Ich meine, was da am Ende auf uns wartet.«
    »Ich auch«, entgegnete sie und betrachtete den Wald am Horizont. Gerade erhob sich ein Schwarm kleiner Vögel aus dem Blätterdach, flog einen weiten Bogen und senkte sich wieder auf die üppigen Baumkronen herab. »Taros, ich will nur wissen. Möchte sehen, was es ist. Wenn es andere wie ich sind, möchte ich weiter fahren.« Sie sah zu ihm auf und ihre Augen waren umspielt von einem warmen, wenn auch etwas wehmütigen Lächeln.
    Taros Goll war sprachlos. »Ist das dein Ernst?«
    »Ja«, nickte sie, langte mit der freien Hand durch die Öffnung und streichelte ihm über das Bein. »Möchte bei dir sein. Zusammen. Wenn es für dich gefährlich wird, ziehen wir weiter.«
    »Ganz sicher?«
    Sie drückte sanft zu und nickte ein weiteres Mal. Ja, sie war sich sicher. So sicher, wie sie ihn liebte.
    Da legte er den Arm um sie und legte seine Lippen auf ihren Kopf.
    »Sag mal«, hob er nach einer Weile an und seine Stimme verriet, dass er sich mit etwas ablenken wollte. »Es gibt da etwas, was ich dich schon immer einmal fragen wollte.«
    Sie sah zu ihm auf und legte den Kopf schief.
    »Was?«
    Er musste sich zuerst in die Faust räuspern, bevor er seine Frage in Worte kleiden konnte.
    »Also... Wie macht ihr Harpyien eigentlich Kinder?«
    Mit einem Schlag war ihr Schopf zur Gänze aufgefächert.
     
     
    Es war um den fünfzehnten Glockenschlag herum, als Kali Darad mehr aus Zufall nach hinten aus dem Wagen sah, und am Horizont hinter ihnen fünf Reiter erspähte, die in zügigem Tempo auf sie zu

Weitere Kostenlose Bücher