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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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hielten.
    »Taros«, rief sie und warf sich fast zu ihm auf den Kutschbock. »Reiter! Folgen uns. Schnell!«
    »Wie viele?«, fragte der Barde aufgescheucht. Als er nach hinten zum Wagen hinaus sah, konnte er nichts erkennen, vertraute aber auf ihre übermenschlich guten Augen. Schließlich hatte die Harpyie Mirandas Gehöft und seine Bewohner schon gesehen, lange bevor er ihn hatte sehen können.
    Kali Darad stutzte und spähte nochmal nach den Reitern. Sie hatte erst im Zuge des Würfelspiels mit den Wachen zählen gelernt und tat sich damit immer noch etwas schwer.
    »Fünf«, antwortete sie nach einer Weile und hielt ihre geöffnete Hand in die Höhe.
    »Fünf«, wiederholte er und kratzte sich die raue Backe mit der Narbe.
    Sie nickte eifrig.
    »Alle in schwarz gekleidet? Mit eisernen Helmen, die aussehen wie Gesichter?«
    Wieder ein eifriges Nicken, worauf der Barde einen wüsten Fluch ausstieß und seitlich vom Wagen spuckte.
    »Verdammt, ja. Das sind die Jäger. Na dann los. Vielleicht können wir sie in dem Wald da vorne abhängen.«
    Mit diesen Worten ließ er die Zügel knallen und zwang das Pferd in leichten Galopp.
    »Mit dem Wagen?«, rief Kali Darad gegen das Getöse des Fuhrwerks an und wandte sich nochmal nach den fünf Reitern um.
    »Den werden wir zurücklassen müssen«, gab er zurück.
    »Und das Pferd?«
    »Auch das Pferd. Obwohl es mir um das Tier wirklich sehr leid tut. Aber im Wald wird es uns wenig nutzen.«
    »Verstecken?« Ein Ruck ging durch den Wagen und riss die Harpyie beinahe von den Füßen. Erst im letzten Moment gelang es ihr noch, sich an zwei Planenstreben festzuhalten. Dabei schnitt sie vier lange Schnitte in die Plane. »Verstecken im Wald?«
    »Einen Versuch ist es wert. Schau nur. Das muss der Uhlwald sein. Der Wald ist riesig und angeblich so dunkel wie die Nacht. Vielleicht können wir die Jäger darin abhängen.«
    Und so donnerte der Wagen über die Ebene, direkt auf den Schutz verheißenden Wald zu, und hinterließ dabei tiefe Furchen und Flecken aufgerissenen Bodens. Dem Barden und der Harpyie blieb nur noch die Hoffnung, dass sie den Wald noch rechtzeitig erreichen würden, bevor die fünf Reiter sie erreichen.
    Langsam, ganz langsam, wurde der Wald vor ihnen größer. Doch mit ihm auch die Reiter hinter ihnen. Mittlerweile konnte auch Taros sie sehen, wenn er sich mal wieder kurz umdrehte, um ihre Chancen abzuschätzen. Und mit jedem Mal wurden die Falten auf seiner Stirn tiefer.
    Trotzdem weigerte er sich verbissen die Hoffnung aufzugeben. Sie waren doch nicht so weit gekommen, um sich jetzt einfach schnappen zu lassen.
    Immer mehr näherten sie sich dem Wald und Taros Golls Hinterteil fühlte sich mittlerweile an, als hätte er sich das Becken gebrochen; von der Federung des Kutschbocks merkte er bei diesem Tempo über Stock und Stein nicht mehr viel. Das Pferd glänzte nass und er bekam immer mehr das Gefühl, dass die Kraftreserven des armen Tiers nicht mehr lange reichen würden.
    »Bitte«, flüsterte er vor sich hin und verzog das Gesicht, als ihm der Schmerz wieder in den Hintern fuhr. »Bitte halte durch.«
    Immer wieder musste er nach hinten schauen und jedes Mal waren die Reiter ein Stück näher gekommen; inzwischen konnte er schon die Sonne auf den blank polierten Helmen blitzen sehen.
    Als er wieder einmal einen Blick zurück warf, fing er für einen Moment Kali Darads Blick auf. Jede einzelne ihrer Federn war eng an den Körper angelegt und ihr Kopf mit den weit aufgerissenen Augen und den bebenden Lippen tief zwischen die Schultern gezogen. In ihrer freien Hand hielt sie ihren Kuschelbären fest umklammert. Sie hatte Angst. Der Zauberer unter den Reitern jagte ihr eine fürchterliche Angst ein – ein weiterer Grund, ihn zu hassen. Warum konnten sie auch keine Armbrust dabei haben? Jeder Idiot, dem sie bisher begegnet waren, hatte eine Armbrust oder einen Bogen bei sich gehabt, mit dem er sich vor ihnen hatte aufplustern können. Warum...
    »Der Bogen!«, rief er plötzlich aus und hieb sich klatschend gegen die Stirn. »Kali!«
    Fast augenblicklich erschien ihr Kopf neben ihm. »Was ist?«
    »Such mir bitte den Bogen, liebes!«, rief er zurück.
    »Welchen Bogen?«, blinzelte sie verwirrt, schaute ruckartig nach hinten und wieder zu ihm nach vorne.
    »Erinnerst du dich an den Händler, dem der Wagen gehört hat? Der, den du... niedergemacht hast? Am Fluss?«
    Sie musste einen Moment nachdenken, bis sie wieder das Gesicht des alten Mannes vor Augen

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