Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)
Kalk und Blut. »Täubchen, ich... ich liebe dich.«
Ein diabolisches Grinsen breitete sich in ihrem grausigen Antlitz aus, derweil sie sich über seinen eingeklemmten Körper beugte.
»Täubchen, bitte... bitte hilf mir, ja? Lass mich frei.«
Mit der Seelenruhe eines Folterknechtes öffnete Kali Darad El Kadirs Hose – jene abscheulich vertrauten Handgriffe, die sie bis in ihre abgründigen Träume verfolgten – und zog sie mit ein paar ruckartigen Zügen bis zu den Stiefelschäften herab. Der salzige Gestank frischen Urins stieg ihr in die Nase.
»Täubchen, ich... es... es tut mir leid. Bitte.«
Ihre kraftvollen Hände zerrissen den durchnässten seidenen Lendenschurz mit einem Ruck und entblößten so seinen kompletten Unterleib.
»Bitte, bitte verzeih mir«, wimmerte El Kadir fürchterliches ahnend; Tränen rannen seine fetten Backen hinab und verloren sich in seinem zerzausten, ausgefransten Bart.
Scheinbar völlig vertieft, mit fast zärtlichen Handgriffen, öffnete sie die hölzernen Knöpfe seiner Lederjacke und des darunter liegenden Rüschenhemdes. Ein fetter, grauer Wanst mit tiefem Bauchnabel glänzte nach Angstschweiß stinkend speckig in der Sonne.
»Ich werde es nie wieder tun, Täubchen. Ich verspreche es dir. Ich werde dir die Freiheit schenken. Ich schwöre es! Bitte. Bitte lass mich frei. Bitte!«
Schweigend zog sie sich langsam wieder ein Stück zurück und kauerte über seinen Beinen. Scheinbar gedankenverloren spielte sie mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand mit seinem Glied und seinen Hoden, während der Händler fortwährend irgendetwas von Gnade und Liebe vor sich hin winselte. Worte, die für sie schon lange jegliche Bedeutung verloren hatten. Versprechen aller Art reihten sich wie Tränen auf eine Perlenschnur aus Angst und Verzweiflung; Beteuerungen eines dingfest gemachten Schurken im Angesicht seines Henkers.
Das geile Funkeln war aus seinen Augen gewichen, das gierige Keuchen gänzlich verstummt. Einzig geblieben war eine tiefe verzweifelte Reue, die kein offenes Ohr mehr fand.
Nach einer Weile sah sie, immer noch mit seinem Gemächt spielend, zu ihm auf. Vom Weinen verquollenes, um Vergebung bettelndes Violett traf auf erbarmungsloses, vor grausamer Vorfreude funkelndes Gold. Für ein paar Herzschläge herrschte völlige, nur sporadisch durch sein bebendes Atmen unterbrochene Stille.
Dann, plötzlich, legte sie den Kopf schief und lächelte ihn auf dieselbe Weise an, auf die er sie schon so oft angelächelt hatte – immer kurz bevor er seine Hände auf Wanderschaft hatte gehen lassen. Und dann sagte sie den Satz, der sich für immer in ihre Seele gebrannt hatte. Den Satz, der sie bis in ihre Träume verfolgen würde, bis sie ihren letzten Atemzug tun würde. Und jedes einzelne Wort lag süß wie Honig auf ihrer Zunge.
» Oh, wie ich es liebe mit dir zu spielen.«
Ihr Vergewaltiger schrie in hysterischer Panik auf, als sich das Lächeln in eine raubtierhafte Fratze puren, destillierten Hasses verwandelte und sie mit einem lauten Schrei die linke Hand mit den langen, scharfen Krallen in die Höhe riss. Immer wieder und wieder schlug sie ihre Krallen in El Kadirs Unterleib, zerfetzte Haut, Sehnen, Samenleiter und Schwellkörper, bis sie ein geradezu ekstatischer Blutrausch überkam und sie auf seinen roten Wogen davon trug.
El Kadirs Schreie hallten selbst dann noch immer ungehört an den Felswänden wieder, als sein Herz schon längst aufgehört hatte zu schlagen.
3
Mit einem letzten, herzzerreißenden Wiehern knickte der schaumbedeckte, kupferrote Fuchs mit der weißen Blässe mit den Vorderläufen ein, bevor er völlig entkräftet und elendig zusammenbrach. Der nicht minder erschöpfte Reiter wurde von dem sterbenden Tier aus dem Sattel geworfen und überschlug sich in einem Wirbel aus braun und grün über den steinigen Boden des Schicksalspasses, bis er am Rande des Abhangs reglos liegen blieb. Gut drei Dutzend Herzschläge lang bot die Szene den betrüblichen Eindruck, als hätten hier zwei weitere Leben ihr jähes Ende gefunden. Doch dann machte eine Stimme diesen Eindruck zumindest teilweise wieder zunichte.
»Oh verdammt«, stöhnte der Reiter gepresst und richtete sich hölzern und schwerfällig wieder auf. Dabei rutschte ihm die Kapuze vom Kopf und ein schwarzer, grau melierter Schopf kam darunter zum Vorschein. »Ich glaube, ich werde so
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