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Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Kali Darad - Königin der Arena (German Edition)

Titel: Kali Darad - Königin der Arena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Martin
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nach Süden davon trabenden Barden noch ein paar Herzschläge lang nach, bevor auch sie ihren Weg Richtung Norden fortsetzten.
     
     
    Am Sonnenzenit der folgenden Sonne holperte der Wagen bereits über den Schicksalspass. El Kadir war mittlerweile seit drei Glockenschlägen unentwegt am Fluchen, während er das Gespann krampfhaft über den schmalen Pfad mit einer senkrecht aufragenden Felswand auf der linken, und einem steilen felsigen Abhang auf der rechten Seite lenkte. Immer wieder tat es einen Schlag und der Wagen geriet mal mehr, mal weniger bedenklich ins Wanken.
    Letzte Nacht hatte er zum ersten Mal seit ihrer Abreise aus Ballamar von ihr abgelassen. Er hatte verkündet, dass er sich jetzt, vor der Überquerung des Schicksalspasses, keine Entspannung gönnen wollte. Er wollte sich vielmehr eine Belohnung für die Strapazen dieser Etappe in Aussicht stellen, um sich anzuspornen. Und so legte er ein Tempo vor, was an schieren Leichtsinn grenzte.
    »Verflucht sei dieser von den Göttern verfluchte Pass!«, schimpfte er lautstark, als der Wagen wieder leicht ins Rutschen geriet und er ihn gerade noch einen Spann vor dem Abhang abfangen konnte. Die Pferde wieherten laut, als die Peitsche über ihren Köpfen knallte. »Bewegt euch, ihr verdammten Gäule! Bewegt euch, oder ihr kommt in die Suppe, das schwöre ich euch bei Laramirs goldenem Lächeln!«
    Kali Darad ließ derweil teilnahmslos den Blick über die beeindruckende, aber auch gefährliche Aussicht schweifen. Sie sah Großschritte weit in das Land hinaus, bis zum Horizont. Vereinzelte Wolken hingen an einem azurblauen Himmel, unter dem sich bunte Felder, weite Wiesen und Wälder in allen möglichen Grüntönen aneinander drängten. Die Harpyie konnte einen von vier Pferden gezogenen Planwagen erkennen, der von vier Reitern flankiert wurde. Metall blitzte auf den Rücken der vier begleitenden Pferde. Die Gesellschaft kam gerade an einen Scheideweg, dessen rechter Weg zum Schicksalspass – ihnen entgegen – führte, während der linke den kurzen Weg um den Geierfels herum führte. Ohne zu zögern bog der Wagen mit seinem Gefolge in den linken Weg ein und folgte der Straße nach Westen. Sie konnte sich noch an die Worte des Barden erinnern, der von einer Räuberbande in dieser Richtung gesprochen hatte. Zu dumm, dass die da unten nichts davon wussten.
    Sterben werden sie. Alle. Tot. Leichen. Ihr Blick folgte den Unglücklichen noch, bis sich eine Felswand in ihr Blickfeld schob und ihr die Sicht auf sie nahm.
    Ohne einen weiteren Gedanken an die, dem Tode geweihten Reisenden zu verschwenden, wanderte ihr Blick den Abhang hinab, wo, sollte El Kadir einen Fehler machen, der sichere Tod auf sie beide wartete; eigentlich eine beängstigende Aussicht. Doch war das Leben als Spielzeug eines in jeder Hinsicht habgierigen und skrupellosen Mannes es wirklich wert, gelebt zu werden? Aus der gefeierten und verehrten Gladiatorin war die Sexsklavin eines perversen alten Mannes geworden, nur um bald wieder zurück in den Staub der Arena zurückkehren zu müssen; ein Leben, das einzig und allein aus Gewalt bestand. Sei es Gewalt, die sie verübte, oder Gewalt, die an ihr verübt wurde. Eigentlich hatte sie nie etwas anderes kennen gelernt. Doch sie wusste, dass da noch mehr sein musste. Irgendwo. Irgendwas. Und sie sehnte sich danach. Egal, was es sein mochte, denn alles andere war besser als das, was gegenwärtig ihr Leben ausfüllte.
    Ein weiteres Rumpeln, gefolgt von einem weiteren derben Fluch, riss sie aus ihren schwermütigen Gedanken. Dabei fiel ihr Blick auf ein etwas flacheres Stück des felsigen Abhangs, gut fünfzig Schritt vor ihnen. Der Pass darüber war steinig und äußerst tückisch. Mehr noch, als das Stück, welches sie gerade gemeistert hatten. So als wäre ein Erdrutsch über dem Pass abgegangen und jemand hätte den Weg soweit wieder freigeräumt, dass er zumindest für ihn begehbar war.
    Plötzlich erregte eine kurze, für das menschliche Auge nicht wahrnehmbare Bewegung, vielleicht zehn Schritt vor dem gefährlichen Abschnitt, ihre Aufmerksamkeit. Ihre Federn an Hals und Nacken stellten sich auf, als ihre Lebensgeister, wie ein Phönix aus der Asche, mit einem Mal wieder zum Leben erwachten. Vor ihr – zum Greifen nahe – bot sich eine Möglichkeit zur Flucht dar! Halsbrecherisch, ja vielleicht sogar selbstmörderisch, doch womöglich die einzige, die sie je bekommen würde. Und selbst, wenn sie dabei sterben würde, war das immer noch besser als

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