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Kalis Schlangengrube

Kalis Schlangengrube

Titel: Kalis Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte er seinen Namen durch die Halle schwingen. Mandra blieb sofort stehen, lauschte und erfuhr, daß er sich zum Schalter der Air India begeben möge.
    Dies war leicht zu finden, denn die einzelnen Fluggesellschaften hatten ihre Hinweisschilder überall aufgebaut. Es dauerte nur wenige Minuten, da hatte Mandra den Schalter erreicht.
    Von John Sinclair war nichts zu sehen.
    Überrascht blieb Mandra Korab stehen. Er legte die Stirn in Falten, und wandte sich nach links, dem Schalter zu, wo eine Landsmännin von ihm bediente.
    Als er ihr freundliches Lächeln sah, stellte er sich vor und erklärte auch, daß er aufgerufen worden sei. »Das stimmt«, gab die Landsmännin in einem lupenreinen Englisch zurück. »Sie sind von einer Dame aufgerufen worden. Das heißt, eine junge Dame hat um die Ausrufung gebeten.«
    »Den Namen hat sie nicht genannt?«
    »Nein.«
    »Wer kann das denn nur gewesen sein?« murmelte Mandra Korab mehr zu sich selbst gewandt.
    »Ich«, sagte plötzlich jemand hinter ihm.
    Mandra Korab drehte sich um und sah eine blondhaarige Frau in kurzer Pelzjacke vor sich. Selbst Mandra Korab zeigte sich verwirrt, und so etwas kam bei ihm wahrscheinlich nicht oft vor, aber in diesen Augenblicken hatte es ihn tatsächlich erwischt.
    »Jane, du?«
    Die ehemalige Detektivin lachte. »Warum nicht? Paßt dir mein Besuch nicht?«
    »Wie kannst du nur so etwas sagen? Ich bin nur überrascht, weil man mir nichts davon gesagt hat. Ich erwartete nämlich John Sinclair.«
    »Der leider verhindert ist.«
    »Und der dich geschickt hat.«
    »Genau.«
    Mandra Korab konnte es noch immer nicht fassen. Er schaute auf Jane, die abwartend dastand, lächelte und ihn gleichzeitig beobachtete. Sie war topmodisch angezogen, sah auch aus wie immer und machte trotzdem einen anderen Eindruck.
    Eine Erklärung wußte der Inder nicht. Er hatte einfach das Gefühl, aber darauf wollte er jetzt nicht viel geben, für ihn war einzig und allein die Tatsache wichtig, daß er sich endlich in London befand. Und wenn es vorerst nur am Flughafen war.
    Die beiden hatten sich zudem lange Zeit nicht mehr gesehen. Vielleicht war deshalb das Fremde entstanden, das zwischen ihnen stand und erst weggebügelt werden mußte.
    »Du bist allein gekommen, nicht wahr?«
    »Nein, eine Freundin hat mich gefahren.«
    Mandra Korab stutzte. »Weshalb die Umstände?«
    »Für dich tun wir doch alles.«
    Der Inder lachte und legte einen Arm um Janes Schultern. »Ich danke dir, aber jetzt mußt du erzählen, wie es John Sinclair geht. Sicherlich brütet er wieder über einem Fall.«
    Jane Collins hob die Schultern. Der Inder merkte nicht, daß die ehemalige Detektivin von dieser Frage unangenehm berührt worden war. Aber sie fand sich sehr schnell zurecht. »Du weißt ja, mit John ist kaum zu reden. Er hat wirklich immens viel zu tun.«
    »Die Dämonen lassen ihm keine Ruhe. Sind es immer noch die alten Gegner?«
    »Da hat sich inzwischen einiges geändert. Es gibt keinen Dr. Tod mehr.«
    »Ja, das hörte ich.«
    »John hat ihn erwischt.«
    »Das wurde auch Zeit«, erwiderte Mandra Korab. »Der hat ihm schließlich genug Arger bereitet.«
    »Da sagst du was.«
    »Und die anderen?«
    »Lady X hat die Führung der Mordliga übernommen.«
    »Das wußte ich noch nicht.« Mandra lächelte überrascht. »Von Solo Morassos Ableben habe ich erfahren, aber das andere…«
    Er redete noch weiter, Jane Collins hörte nicht hin. Ihre Gedanken gingen auf Wanderschaft, und sie bekam zudem einen nicht gelinden Schrecken.
    Daß sie Mandra Korab abgeholt hatte, barg ein sehr großes Risiko für sie. Sie hatte es auf Wikkas Befehl hin getan. Die Chancen standen 50 zu 50, daß John Sinclair dem Inder von Janes Seitenwechsel berichtet hatte. Er schien es nicht getan zu haben, denn Mandra hätte sich sonst anders verhalten. So glaubte er noch immer, daß Jane auf John Sinclairs Seite stand. Zudem war es für den Geisterjäger nicht angenehm, über solch gravierende Niederlagen zu berichten.
    Wikka hatte sich also nicht verkalkuliert, und die erste Hürde war von Jane Collins glatt genommen worden.
    Andere jedoch lagen noch vor ihr.
    Sie dachte an die Fahrt. Am Steuer würde Wikka sitzen, und auf der Reise sollte der Inder überrascht und fertiggemacht werden. Die wohlgefüllte Spritze mit dem Gift befand sich in Janes rechter Seitentasche.
    »Das ist hier wirklich ein Irrgarten«, stöhnte der Inder, als sie durch die große Halle schritten. »Sollen wir nicht noch lieber einen Kaffee

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