Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalis Schlangengrube

Kalis Schlangengrube

Titel: Kalis Schlangengrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schaute meinem Freund über die Schulter und sah in einen Keller hinein. Mit dem zu vergleichen, wie man ihn auch in alten Wohnungen sieht.
    Feucht und muffig.
    Innerhalb dieses Kellers mußte auch unser Ziel liegen. Wo das war, würden uns die Schlangen zeigen, von denen wir erst einmal nichts entdeckten.
    Allerdings hörten wir sie.
    Das Zischen und Schaben wies uns den Weg. Wir schlüpften durch die Tür und fanden uns in einem Keller wieder, der sehr alt sein mußte. Da war nichts betoniert. Dicke, rohe Wände. Steine, die aufeinanderlagen, Verliese mit Lattentüren abgetrennt, eine niedrige Decke und dazu der alte muffige Geruch, denn die Luft hier unten war ziemlich verbraucht. Wir versuchten, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen Jeder Schritt war genau berechnet. Irgendwo lauerte die Gefahr. Ich bemerkte sie, ich roch sie förmlich, allerdings konnte ich sie nicht fassen, denn ich wußte nicht, wo sie sich befand.
    Als ich stehenblieb, stoppte auch Suko seinen Schritt. Es war so düster, daß unsere Lampen uns kaum halfen. Kalt rieselte es meinen Rücken hinab. Von den Schlangen sahen wir auch nichts.
    »Die können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben«, hauchte Suko und schüttelte den Kopf. »Nein, das nicht.«
    Ich hatte mein Kreuz nicht wieder versteckt. Es hing außen vor meiner Brust, und ich sah mit Staunen, daß sich etwas verändert hatte. Die heilige Silbe Indiens schimmerte in einem leichten grünen Farbton. Kali war in der Nähe.
    »Wir müssen sie nur noch finden«, meinte Suko, der einen ähnlichen Gedankengang gehabt hatte wie ich. »Los, Alter, suchen wir weiter. Die kriegen wir schon.«
    Wir gingen tiefer in den Keller.
    Mit jedem Schritt wuchs auch die Bedrohung. Wir näherten uns der Quelle, aber wir konnten noch nicht herausfinden, wo sie sich genau befand.
    Suko entdeckte den schmalen Gang. Er blieb plötzlich stehen und leuchtete hinein. Beide waren wir überrascht, als im Schein der Bleistiftleuchte die dünne Schlange auftauchte, die sich über den Boden bewegte und ziemlich schnell auf eine geschlossene Holztür zuglitt. Trotzdem konnte die Schlange es schaffen. Zwischen dem Ende der Tür und dem Boden befand sich ein Spalt, der so groß war, daß eine Schlange hindurchgleiten konnte.
    Da waren sie also verschwunden.
    »Nun denn«, sagte Suko und schielte auf seine Dämonenpeitsche. »Ich bin mal gespannt, wer uns hinter der Tür begrüßt.«
    »Sicherlich kein Freund von dir.«
    »Das glaube ich auch.«
    Während dieser Worte hatten wir die trennende Distanz überwunden.
    Und wir hörten Geräusche. Seltsame Laute, auch Stimmen. Eine kannte ich sogar. Sie gehörte Jane! Jetzt hielt uns nichts mehr.
    ***
    Sie war nur ein Denkmal, ein Gebilde aus Stein. Bewegungsunfähig. Wer das jedoch glaubte, unterlag einem tödlichen Irrtum. Wenn der Geist der Göttin Kali einmal beschworen war, dann schaffte er es, tote Materie wieder zum Leben zu erwecken, ihr selbst Bewegung und Leben einzuhauchen, und so geschah es auch in den nächsten Augenblicken, die Mandra Korab erleben mußte.
    Den Schlag gegen den Käfig hatte Kali geführt.
    Mandra Korab war von diesem Angriff so überrascht worden, daß er Wikka nicht mehr richtig festhalten konnte. Die Oberhexe nutzte ihre Chance sofort aus.
    Sie drehte einmal ihren Körper und entwand sich dem Griff des Inders. Im nächsten Augenblick war sie frei.
    Schrecklich schrie sie auf, die Schlangen an ihrer Stirn bewegten sich zuckend. Ihr Gesicht verzerrte sich, sie stieß die Arme vor und spreizte gleichzeitig die Hände, wobei sie auf das Gesicht des Inders zielte. Mandra Korab wandte den Kopf blitzschnell zur Seite, und die spitzen Nägel verfehlten ihn.
    Mandra hielt sich mit Wikka keine Sekunde länger auf. Die Tür stand offen, er wollte so rasch wie möglich entwischen, bevor sich die Lage zu sehr zu seinen Ungunsten veränderte. Der Inder tauchte zu Boden. Er mußte kriechen, wenn er aus dem Käfig wollte.
    Aber da war nicht nur die Todesgöttin Kali, die auf ihn lauerter, auch die zahlreichen Schlangen mit den Menschenköpfen, hielten ihren Ring um den Käfig geschlossen.
    Als Mandra seinen Kopf durch den Türspalt steckte, war er für sie eine willkommende Beute.
    Sofort rotteten sie sich zusammen. Sie bewegten sich in seine Richtung und er sah ihre kleinen, häßlich wirkenden Gesichter dicht vor seinen Augen.
    Dabei konnte man Angst bekommen.
    Es pendelten die Köpfe, sie drangen einmal auf ihn zu, huschten danach wieder weg kamen

Weitere Kostenlose Bücher