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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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stimmte. Hier waren sie alle und wollten proben, nur wenige Tage nachdem Dominil angekommen war. Das war schon eine ordentliche Leistung.
    »Euch ist doch klar, dass wir nirgendwo auftreten können, oder?«, fragte Simon. Er war selbst wegen seiner Beziehung zu den Zwillingen in einigen Läden immer noch nicht willkommen.
    Beauty zuckte mit den Schultern.
    »Dominil findet schon was.«
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    Während Markus darüber besorgt war, seine Mutter allein in der Burg zurückzulassen, ließ seine Mutter nicht einmal die Vorstellung gelten, sie könne in Gefahr schweben.

    »Sarapen wird nicht nach Burg MacRinnalch zurückkommen. Außerdem bin ich durch mein Gefolge hervorragend geschützt, Markus. Aber du solltest wieder nach London gehen.«
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    »Warum? Du hast schon mehrere Werwölfe hingeschickt, die alles für dich im Auge behalten.«
    »Aber sie kennen die Stadt nicht so gut wie du, mein Lieber. Außerdem muss sich jemand um Thrix, Dominil, Kalix und die Zwillinge kümmern, und wer weiß, was Sarapen als Nächstes vorhat? Und willst du nicht sichergehen, dass Talixia in Sicherheit ist?«
    »Glaubst du etwa, sie wäre in Gefahr?«, fragte Markus erschrocken.
    »Eigentlich nicht. Aber sie steht dir nahe. Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn du in den nächsten Tagen bei ihr wärst. Oder würde sie uns hier besuchen wollen?«
    Markus erklärte, dass Talixia London nicht verlassen konnte, weil sie für Modeaufnahmen gebucht war.
    »Wenn das so weitergeht, Markus, wird es für sie heikel, als Braut des Fürsten herzukommen.«
    Markus runzelte die Stirn. Er war von Talixia sehr angetan, aber er hatte noch nicht daran gedacht, sie zu heiraten. Verasa vertiefte die Angelegenheit nicht.
    Vor etwa vierzig Jahren war der Herrin der Werwölfe klar geworden, dass die Welt ihrer Kindheit für immer vergangen war. Die Gepflogenheiten im Land hatten sich grundlegend verändert. Zusammen mit der Technologie war der Wohlstand gekommen. Werwölfe wie Menschen führten ihr Leben nicht mehr so, wie ihre Eltern es getan hatten. Sie konnte nicht mehr erwarten, dass ihre Kinder mit dem ersten passenden Werwolf, der ihren Eltern zusagte, eine Familie gründeten. Die jungen Werwölfe von heute besaßen ebenso wie die Menschen eine bisher nie gekannte Freiheit. Verasa konnte sich noch an eine Zeit ohne motorisierte Fahrzeuge, ohne Telefone und sogar ohne Strom erinnern und vermisste vieles von dem, was mit der alten Welt untergegangen war. Nie wieder würde ein Werwolf mit dem Pferd vom Hafen in Leith losreiten, um Burg MacRinnalch Neuigkeiten von Ubersee zu bringen. Und nie wieder, dachte Verasa, würde es auf der Welt einen Autor wie Samuel Johnson geben.
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    Und wenn doch, würden nur wenige Menschen es bemerken. Verasa hatte den großen Dr. Johnson kennengelernt, als sie achtzehn Jahre alt war und Dr.
    Johnson mit seinem Freund Boswell durch Schottland reiste. Der alte Fürst hatte sie in Burg MacRinnalch als Gäste bewirtet. Die Herrin der Werwölfe erinnerte sich noch immer gerne an die lebhaften, scharfsinnigen Gespräche bei Tisch.

    Verasa passte sich der modernen Welt an, wie sie es immer tat. Wenn Markus erst zwanzig Freundinnen brauchte, bevor er sich mit einer Frau niederließ, dann war das eben so.
    Markus ließ seine Mutter zwar nicht gern allein, aber er freute sich darauf, Talixia wiederzusehen. »Vielleicht hat Mutter recht. Vielleicht sollte ich sie wirklich heiraten.« Das war ein ganz neuer Gedanke. Er rief sie an, um ihr zu sagen, dass er später am Tag in London ankommen würde. Talixia freute sich.
    Sie erzählte ihm, dass ihre Arbeit gut lief.
    »Aber ich mache mir Sorgen.«
    »Sorgen? Warum?«
    »Ich glaube fast, jemand war in meiner Wohnung.« Bei Markus schrillten sofort alle Alarmglocken. »Warum? Ist jemand eingebrochen?«
    »Davon finde ich zumindest keine Spuren«, sagte Talixia. »Aber jemand war an meinen Kleidern. Im Schrank hängt ein rotes Kleid, und das ist nicht mehr an der gleichen Stelle wie vorher. Andere Sachen auch nicht.«
    Markus runzelte die Stirn. Und dann zuckte er mit den Schultern.
    Wahrscheinlich konnte er sich genauso gut jetzt wie zu jeder anderen Zeit von Talixia anhören, dass sie ihn nie wieder sehen wollte.
    »Ich war an deinen Kleidern«, gab Markus zu. »Was?«
    »Ich war das. Ich dachte, ich hätte sie alle richtig zurückgehängt, aber offenbar habe ich das nicht.« Talixia war verblüfft.
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    »Warum warst du an meinen Kleidern?« »Ich habe sie anprobiert«, sagte Markus.

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