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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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Büro betrat und sich zwei knurrenden Werwölfen gegenübersah, verwandelte er sich ebenfalls sofort.

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    »So, so. Meine geliebten Geschwister liegen schon mitten im Clinch.«
    Sarapen wollte Thrix gerade seine großen Klauen in den Hals schlagen und war nicht erfreut über die Unterbrechung. Thrix, die ihn mit ihrer ebenfalls beachtlichen Körperkraft und ein wenig Zauberei abgewehrt hatte, wich zurück und knurrte.
    »Habe ich etwa nicht deutlich gemacht, dass ich keinen Wert auf Familienbesuch lege?«
    Daniel und Moonglow standen immer noch versteckt in der Ecke. Sie wussten nicht, dass sie etwas sahen, was noch nie ein Mensch zuvor gesehen hatte: Drei Werwölfe aus der Herrscherfamilie der MacRinnalchs in Werwolfsgestalt. Aber wenn sie dieses einzigartige Erlebnis auch nicht zu würdigen wussten, so waren sie doch zweifellos fasziniert und verängstigt.
    »Ist diese Barriere stark genug?«, flüsterte Daniel, während die Werwölfe sich wütend weiterstritten.
    »Vielleicht nicht«, murmelte die Feuerkönigin. »Hast du Angst?«
    »Ja«, gab Daniel zu.
    Malveria lächelte nachsichtig.
    »Dann verstärke ich sie«, sagte sie, machte eine knappe Handbewegung und verlieh der Barriere zusätzlich ihre eigene mystische Kraft. »So. Nun kann man euch auf keinen Fall aufspüren. Und so lasse ich euch einstweilen zurück, denn meine liebe Thrix steht jetzt zwei wütenden Brüdern gegenüber, und ich furchte um ihre Sicherheit.«
    Mit diesen Worten passierte Malveria die Barriere und nahm im gleichen Augenblick direkt neben der Zauberin Gestalt an. Sarapen knurrte wütend. Er betrachtete Feuergeister als niedere Lebensformen und hegte eine besondere Abneigung gegen die Hiyastas.
    »Du hast also in der Ecke gelauert.«
    »Entschuldige mal«, antwortete die Feuerkönigin. »Ich lauere 64
    nicht. Ich habe mich aus Höflichkeit verborgen. Ich bin ein Gast von Thrix, im Gegensatz zu dir.«
    »Misch dich nicht in Familienangelegenheiten ein, Hiyasta«, warnte Sarapen.
    »Ich wäre gar nicht gewillt, mich mit den Belangen von Werwölfen zu befassen«, gab Malveria zurück. Bei dem Wort Werwölfen zog sie leicht die Nase kraus. »Aber ich sehe es gar nicht gerne, wenn jemand meine liebe Freundin bedrängt.«
    »Werwölfe freunden sich nicht mit Hiyastas an«, sagte Sarapen.
    »Mit ihr verbindet mich eine tiefere Freundschaft als jemals mit dir«, sagte Thrix. Die Feuerkönigin wirkte erfreut. Es war so schön, eine wirklich loyale Freundin zu besitzen, selbst wenn sie eine Werwölfin war.

    Trotz der Feindseligkeit zwischen ihren Rassen hatte Markus im Grunde nichts gegen Malveria. Bei ihren wenigen Begegnungen bisher hatte er sie recht interessant gefunden. Er bemühte sich um eine freundliche Begrüßung. Als Werwolf zu lächeln war schwierig, aber er schlug einen beschwichtigenden Ton an.
    »Sei gegrüßt, Feuerkönigin«, sagte er. »Ich bedaure, dass wir mitten in diesem Disput aufeinandertreffen. Du weißt sicher von den Problemen, die unsere jüngste Schwester uns bereitet.«
    »Sprich nicht mit ihr über Angelegenheiten des Clans!«, brüllte Sarapen.
    »Das meiste hat sie sicher schon gehört«, sagte Markus. Er wandte sich zu seinem Bruder um und blickte ihm in die Augen. Obwohl Sarapen stärker war, würde Markus nie klein beigeben. Die Brüder starrten sich knurrend an, während Thrix beide anknurrte. Sarapen schien seinen Bruder beinahe schlagen zu wollen, als sich die Sprechanlage meldete.
    »Ihre Mutter ist am Telefon. Sie sagt, es ist sehr wichtig.«
    Thrix seufzte. Ihre Mutter musste aber auch in jede Situation hineinplatzen. Mit einiger Mühe nahm sie das Telefon in ihre Werwolfpranke.
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    »Ja?«
    Thrix hörte ein paar Minuten lang zu, während ihre Brüder sie beobachteten.
    Sie ärgerten sich über die Unterbrechung, aber sie konnten schließlich kaum eine Prügelei anfangen, während ihre Mutter am Telefon war.
    »Mache ich«, sagte Thrix und legte das Telefon weg.
    Sie sprach leise zu ihren Brüdern.
    »Der Fürst ist tot.«
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    Etwa eine Stunde später standen Daniel und Moonglow immer noch hinter der magischen Barriere in der Ecke des Büros. Das Zimmer war leer. Als er vom Tod des Fürsten gehört hatte, war Sarapen beinahe wortlos gegangen. Der Clan der MacRinnalchs war jetzt ohne Anführer, und es war seine Pflicht, in die Burg zurückzukehren. Alles andere konnte warten.
    Auch Thrix und Markus planten, zurück nach Schottland zu reisen. Der Große Rat würde zusammentreten, sobald seine

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