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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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sofort verhaften sollten.
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    Moonglow wurde zu nachtschlafender Zeit von Malveria wach gerüttelt.
    »Dein Computer hat ein Geräusch gemacht. Ist das die Antwort von der Zauberin?«
    Moonglow hätte Malveria beinahe gesagt, sie solle weggehen und sie schlafen lassen, aber ihre angeborene Höflichkeit hielt sie davon ab. Sie hievte sich aus dem Bett. Der Bildschirm blinkte. Thrix hatte auf Malverias Mail geantwortet.
    »Ich habe noch nie eine Mail bekommen«, sagte die Königin. »Wie aufregend.
    Gibt es einen Spion?«
    »Soll ich sie dir vorlesen?«, fragte Moonglow, die nicht wusste, ob die Feuerkönigin Englisch lesen konnte. Das konnte Malveria gut - sie hatte es gelernt, um Modekataloge und Lifestyle-Magazine lesen zu können -, trotzdem bat sie Moonglow, ihr die Mail vorzulesen, und schaute ihr dabei über die Schulter.
    Liebe Malveria, das ist wirklich besorgniserregend. Du könntest recht haben.
    Vielleicht gibt es wirklich einen Spion bei mir.
    »Aha!«, rief Malveria, als wäre das schon ein Beweis.

    Bin morgen zurück. Komm vorbei, dann werden wir sehen, was wir tun können.
    »Gut«, sagte Malveria. »Ich werde zu ihr gehen.«
    Dann runzelte sie die Stirn.
    »Thrix fasst sich in dieser Mail recht kurz. Sollte sie nicht länger sein?«
    »Sie musste wahrscheinlich viele Mails schreiben«, gab Moonglow zu bedenken.
    Malveria starrte auf den Bildschirm.
    »Einen so knappen Ton bin ich nicht gewohnt. Sieh mal, sie hat nur mit Thrix unterschrieben.« »Hat sie denn noch mehr Namen?«
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    »Natürlich. Thrix Ugraich Eustacia MacPhail MacRinnalch, und mehrere andere, die nur Vertraute benutzen.«
    »Das ist eine ganze Menge«, bemerkte Moonglow.
    »Nein«, sagte Malveria. »Nur ein paar. Ich führe viel mehr Namen. Wie viele besitzt du?«
    »Nur zwei.«
    »Aber mit nur zwei Namen kommt doch sicher niemand zurecht. Ich stelle mir das sehr schwierig vor. Siehst du, meine liebste Thrix glaubt auch, dass es einen Spion gibt. Ich werde die Zauberin morgen besuchen und mit ihr einen Plan fassen, um diesen Spion zu fangen, dann wird Prinzessin Kabachetka sehen, wer mehr Modegeschmack und die besseren Schuhe besitzt!«
    »Recht so«, sagte Moonglow, der vor Müdigkeit die Augen zufielen. Sie hatte erst ein paar Stunden Schlaf bekommen und brauchte eindeutig noch mehr.
    Aus dem Bad drangen sonderbare Geräusche. Geräusche, die Moonglow nicht genau einordnen konnte. Und die schmerzhaft klangen.
    »Was ist das?«
    »Kalix«, antwortete die Feuerkönigin. »Seit Sonnenaufgang ist sie im Bad und würgt. Ich würde ja vorschlagen, du schickst einen Diener, der nach dem Rechten sieht, aber wenn du keinen Diener hast, musst du vielleicht selbst nachsehen. Ich kehre unterdessen in mein Königreich zurück, um meine Rache an der elenden Prinzessin zu planen. Vielen Dank für deine Gastfreundschaft.«
    Die Feuerkönigin wedelte mit der Hand und verschwand plötzlich. Moonglow zog sich einen Morgenmantel über das Nachthemd und schlurfte zum Bad.
    Dort fand sie Kalix - die menschliche Kalix -, die sich in die Toilette übergab.
    Zuerst dachte Moonglow, Kalix müsse sich mit dem Fleisch, das sie gegessen hatte, eine Lebensmittelvergiftung eingefangen haben.
    »Was hast du?«
    Sobald Kalix Moonglow sah, rappelte sie sich auf und stürzte 129
    an ihr vorbei. Moonglow seufzte. Für diese Uhrzeit musste sie wirklich eine Menge verkraften. Sie folgte Kalix nach unten und fand sie zitternd auf dem Boden. Es schien ihr sehr schlecht zu gehen.

    »Was hast du?«, fragte Moonglow noch einmal. »Brauchst du einen Arzt?«
    »Nein.«
    »Möchtest du Tee haben?«
    »Hör auf, mir Nahrung aufzudrängen«, antwortete Kalix, dann drehte sie den Kopf zur Seite und übergab sich auf den Teppich.
    Als Daniel wenig später nach unten kam, ging es Kalix noch nicht besser. Sie bot in ihrem Elend einen mitleiderregenden Anblick. Weder Daniel noch Moonglow wussten, ob ihr Problem psychisch oder körperlich war. Moonglow hatte Kalix das Gesicht waschen wollen, aber ein grimmiges Knurren hatte sie davon abgehalten. Kalix hatte menschliche Gestalt angenommen, und ein solches Knurren aus der Kehle eines Mädchens zu hören war extrem erschreckend.
    Kalix schwitzte und zitterte, sie schien einen heftigen Anfall zu haben. Der ganze Vorfall war sehr erschütternd, und Moonglow wusste nicht, was sie tun sollte. Nach einigen gemurmelten Worten von Kalix nahm Moonglow an, die junge Werwölfin würde sich so quälen, weil sie sich letzte Nacht derart

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