Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller
Mehrere Männer, alle mit Decknamen, bildeten ihn am langen Wochenende am … wie heißt es … Labor Day aus. Er musste einen Test bestehen, bevor er nach Buffalo zurück und wieder zur Arbeit durfte.«
»Wie ist er zu diesem Gestüt gekommen?«, erkundigte sich Kurtz. »Hat er Ihnen das in seinen Briefen geschrieben?«
»Oh, ja. Er sagte, er wurde mit einem privaten CIA-Jet geflogen. Yasein war sehr beeindruckt.«
»Das bin ich auch«, gestand Kurtz.
Aysha war in ihr Zimmer gegangen, während Kurtz und Arlene sich in dem kleinen aufgeräumten Wohnzimmer unterhielten.
»Ich will, dass du mit dem Mädchen heute Nachmittag zu Gail fährst, wenn ich weg bin«, sagte Kurtz.
»Ist jemand hinter uns her, Joe?«
»Kann sein.«
»Ist es der Verbrannte?«
»Wahrscheinlich. Aber ich habe so eine Ahnung, dass er heute nicht auftauchen wird. Bleib trotzdem bei Gail, bis ich anrufe oder dorthin komme.«
Arlene nickte. »Was hältst du von Ayshas CIA-Geschichte?«
»Na ja, sie klingt absurd. Aber auf eine verquere Art und Weise passt alles zusammen.«
»Wie das?«
Er schüttelte den Kopf. Er wollte Arlene nicht von letzter Nacht erzählen. Noch nicht. Mit etwas Glück niemals. Er hatte, als er ankam, in ihrer Ausgabe der Buffalo News geblättert, sogar die lokalen TV-Nachrichten eingeschaltet, aber nirgends gab es eine Erwähnung von Blutbad, Brand und dem Chaos, das sich in Neola in der letzten Nacht abgespielt hatte.
Unglaublich, dachte er, dass sie so etwas vertuschen können. Da müssen wirklich CIA, Homeland Security oder eine andere einflussreiche Bundesbehörde ihre Finger im Spiel haben. Oder die örtliche Polizei hat alles unter den Teppich gekehrt.
Aber warum sollte jemand einen illegalen jemenitischen Einwanderer, der eine Ausbildung zum Mechaniker besaß, darauf drillen, eine Bewährungshelferin umzubringen? Wenn die Bundesbullen sich alle Mühe gaben, die Drogen-und-Spionage-Organisation des Majors da unten zu vertuschen, warum unnötig Aufmerksamkeit erregen, indem sie Peg O’Toole erschossen? Das war völlig unlogisch.
»Nichts davon ergibt einen Sinn«, bestätigte Arlene und klopfte die Asche von ihrer Zigarette ab.
Kurtz seufzte nur. Er rechnete jeden Moment damit, dass die Haustür mit einem hydraulischen Rammbock aufgebrochen wurde und Paul Kemper mit einem SWAT-Team hereinstürmte.
Als könnte sie seine Gedanken lesen, meinte Arlene: »Gail wird sich aus dem Krankenhaus melden, sobald es Neuigkeiten zu Detective King gibt.«
Kurtz hatte ihr von Rigby erzählt. Arlenes Schwägerin Gail arbeitete als Krankenschwester in der Kinderabteilung der Klinik von Erie County. Sie konnte für ihn in Erfahrung bringen, ob Rigby King tot war oder noch lebte.
»Wolltest du heute nicht den Exdirektor anrufen?«, fragte Arlene.
»Wen?« Kurtz hatte keinen blassen Schimmer, von wem sie redete. In seinem Kopf schien sich ein Bienenschwarm zum Halloween-Ausflug zu versammeln. Verstehe gar nicht, warum. Ich habe volle zwei Stunden geschlafen.
»Den Exdirektor der psychiatrischen Klinik in Rochester«, erklärte Arlene geduldig. »Du hast mich gebeten, seine Telefonnummer herauszufinden, schon vergessen? Er lebt am Lake Ontario.« Sie drückte ihm ein Blatt Papier mit der Nummer in die Hand.
»Na gut«, meinte Kurtz. »Kann ich den Apparat in der Küche benutzen?«
KAPITEL 48
Es war wieder kalt und windig geworden, als Kurtz die Stadt nach Einbruch der Dämmerung in südlicher Richtung verließ. Als er durch die Wohnviertel in der Nähe des Parks bei Gails Wohnung kurvte, sah er Kinder in Kostümen mit Plastikkürbissen, die von Haus zu Haus zogen.
Es ist Halloween . Als ob man ihn daran erinnern müsste. Es regnete mit Unterbrechungen und die Luft roch, als würde sich der Regen bald in Schnee verwandeln. Kalt genug war es jedenfalls.
Kurtz hatte sich umgezogen, trug aber nach wie vor dunkle Kleidung. Eine schwarze Jeans, die Mephistos und ein marineblaues Sweatshirt, alles unter seinem Kapitänsmantel. Dazu eine vorsichtig aufgesetzte Navy-Rollmütze, um den Kopfverband zu schützen. Er hatte sich Arlenes Buick ausgeliehen und ihr und Aysha den Pinto dagelassen. Aber sie würden ihn heute Nacht nicht brauchen.
Gail Demarcos Apartment im ersten Stock an der Colvin Avenue nördlich des Parks war winzig – ein kleines Schlafzimmer für Gail und ein noch kleineres für Rachel, aber es schien ihnen nichts auszumachen, zusammenzurücken. Arlene verkündete, sie würde bei Gail im Bett schlafen, Aysha
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