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Kalt

Kalt

Titel: Kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Wanduhr in der Küche beobachten.
    Jilly hatte die Beine auf dem Beifahrersitz gekreuzt, um ihren Geldbaum, der nach wie vor im Fußraum auf dem Bode n s tand, nicht zu gefährden. Gerade streckte sie Dylan die Schlüssel hin, da zog sie sie abrupt zurück. » Was ist, wenn Sie wieder ausrasten? «
    » Ich bin nicht ausgerastet. «
    » Egal, was Sie getan haben, was ist, wenn Sie es wieder tun? «
    » Das kann schon gut passieren «, musste Dylan eingestehen.
    » Dann fahre lieber ich. «
    Dylan schüttelte den Kopf. » Was haben eigentlich Sie oben ge sehen, auf dem Weg in Travis ’ Zimmer? Was haben Sie gesehen, als Sie zum Fenster am Ende des Flurs geschaut haben? «
    Jilly zögerte. Dann überließ sie ihm die Schlüssel. » Sie fahren. «
    Als Travis in der Küche gerade die erste Minute abgezählt haben musste, wendete Dylan. Sie folgten der Route, die sie zur Eucalyptus Avenue mit ihrem Mangel an Eukalyptusbäumen geführt hatte. Als Travis wahrscheinlich gerade den Notruf wählte, waren sie über Nebenstraßen bereits zur Interstate gelangt.
    Dylan nahm die I- 10 zunächst nach Osten in Richtung des Ortsendes, wo der Cadillac inzwischen wohl zu schwelen aufgehört hatte, und sagte: » Ich will hier eigentlich nicht draufbleiben. Ich hab so eine Ahnung, dass wir hier nicht mehr lange sicher sind. «
    » Und die Nacht heute ist keine, in der man Ahnungen ignorieren sollte «, entgegnete Jilly.
    Nach einer Weile bog Dylan von der Interstate auf den U.S. Highway 191 ab, eine vierspurige Straße ohne Mittelstreifen, die durch dunkles Ödland nach Norden führte und zu dieser Stunde fast leer war. Er wusste nicht, wo der 191 hinführte, aber das war ihm momentan auch egal. Vorläufig kam es nicht darauf an, wohin sie fuhren, solange sie in Bewegung blieben und etwas Abstand zwischen sich und die Leiche im Coupe DeVille, zwischen sich und das Haus in der Eucalyptus Avenue brachten.
    Während der ersten zwei Meilen auf der neuen Strecke sagten weder Dylan noch Jilly ein Wort. Als der Kilometerzähler die dritte Meile anzeigte, begann Dylan auf einmal zu zittern. Da sein Adrenalinpegel mittlerweile fast wieder auf den Normalzustand abgesunken war und da auch sein angeborener Selbsterhaltungstrieb wieder wie gewohnt funktionierte, traf ihn die Ungeheuerlichkeit des Geschehenen sozusagen verspätet wie ein Magenschlag. Er versuchte, sein Zittern vor Jilly zu verbergen, doch als er seine Zähne klappern hörte, wusste er, dass das gründlich misslungen war. Da merkte er, dass sie ebenfalls zitterte, die Arme um sich geschlagen hatte und sich auf ihrem Sitz hin und her wiegte.
    » V-v-v-verdammt «, sagte sie.
    » Genau. «
    » Ich bin doch nicht W-w-wonder Woman «, sagte sie.
    » Stimmt. «
    » Für den Job fehlt mir schon der imposante Vorbau. «
    » Mir auch «, sagte Dylan.
    » O Mann, wenn ich nur an die ganzen Messer denke! «
    » Das waren irre große Messer «, pflichtet Dylan ihr bei.
    » Und dann Sie mit Ihrem Baseballschläger! Sagen Sie mal – waren Sie nicht ganz bei Trost, O ’ Conner? «
    » Muss wohl so gewesen sein. Aber Sie mit Ihrem Ameisenspray – das war auch nicht gerade der Gipfel der Vernunft, Jackson. «
    » Hat doch geklappt, oder? «
    » Gut gezielt. «
    » Danke. Da, wo wir gewohnt haben, als ich noch klein war, waren mehr als genügend Kakerlaken zum Üben da. Die Viecher sind sogar noch schneller als Miss Becky. – Und Sie, Sie müssen mal ganz gut Baseball gespielt haben. «
    » Jedenfalls nicht schlecht für einen verweichlichten Künstler. Hören Sie mal, Jackson, es hat sicher ganz schön Mumm ge braucht, da raufzugehen, obwohl Sie von den Messern wussten. «
    » Es war ganz schön bescheuert. Wir hätten abgemurkst werden können. «
    » Schon möglich «, sagte Dylan, » was ja aber nicht der Fall war. «
    » Das hätte aber der Fall sein können. Schluss mit diesem . verfluchten Rasen, Rennen, Jagen, Kämpfen. Schluss damit , O ’ Conner. «
    » Das kann ich nur hoffen «, sagte Dylan.
    » Das meine ich ganz ernst. Schluss damit, sag ich Ihnen. «
    » Ich glaube nicht, dass wir da eine Wahl haben. «
    » Was mich betrifft, ich hab die Wahl. «
    » Also, ich glaube nicht, dass wir die Lage in der Hand haben. «
    » Ich habe meine Lage immer in der Hand «, sagte Jilly mit Nachdruck.
    » Diese Lage nicht. «
    » Sie machen mir Angst. «
    » Ich mache mir ja selbst Angst «, sagte Dylan.
    Die gegenseitigen Eingeständnisse führten zu einem nachdenklichen Schweigen.
    Der Mond, der

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