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Kalte Spur

Kalte Spur

Titel: Kalte Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sie was dazu?«, erkundigte sie sich.
    Vielleicht ein paar Kaffeebohnen, dachte Joe, verneinte ihre Frage aber.
    »Hat Robey sich mit Ihnen in Verbindung gesetzt?«, wollte er stattdessen von Harvey wissen.
    »Jeden Nachmittag.«
    »Dann wissen Sie, dass wir keine Fortschritte erzielt haben. Dieser selbst ernannte Fachmann fürs Paranormale namens Cleve Garrett ist allerdings verschwunden. Wir suchen nach ihm, bisher ohne Ergebnisse.«

    Harvey zuckte die Achseln. »Das ist ein übler Fall. Wenn er nur erst erledigt wäre! Es gibt einfach keine echten Beweise.«
    Cook nickte zustimmend. »Wenigstens hat es bei uns keine weiteren Morde oder Verstümmelungen gegeben.«
    »Bei uns leider schon, diesmal an einem Pferd.« Joe verzog das Gesicht.
    »Davon hab ich gehört. Sie waren ganz in der Nähe, nicht?«
    Joe nickte.
    »Sie wissen, dass es laut FBI bei Mr. Tanner keine Toxikologie gab, oder?«, fragte Harvey. »Keine ungewöhnlichen Befunde, meine ich. Er starb durch einen Schlag auf den Kopf und wäre anderenfalls in der kalten Nacht erfroren. Die Verstümmelung erfolgte nach seinem Tod.«
    »Alles, was wir gefunden haben, wurde an Robey Hersig weitergeleitet«, sagte Cook, und seine Stimme bekam etwas Förmliches. »Ich bin daher, offen gestanden, etwas ratlos, warum Sie hier sind.«
    »Ich gehe einfach noch mal alles durch«, meinte Joe. »Mag sein, dass dabei nichts Neues rauskommt. Jedenfalls werfe ich niemandem hier vor, Informationen zurückzuhalten.«
    »Gut«, erwiderte der Sheriff, nahm einen Schluck Kaffee und tauschte einen Blick mit Cook. »Denn das tun wir nicht. Außerdem ist fast alles in Twelve Sleep passiert. Unser Mann ist nur tot, weil die Aliens – oder wer sonst dahintersteckt – die Landkreisgrenze nicht beachtet haben.«
    Cook lachte über diesen Witz, und Joe lächelte.
    »Wer hat den Toten denn gefunden?«, fragte er.
    Der Hilfssheriff öffnete seine Akte. Das erste Blatt war das Notrufprotokoll. »Der Anruf kam um 4:32 von einem Mann, der seinen Namen nicht genannt, sondern nur eine Leiche in Sichtweite der Kreisstraße 212 gemeldet hat. Katherine, die Telefonistin, hat den Anruf aufgenommen und mir zu Hause
Bescheid gegeben, weil ich Schichtende hatte. Der Anrufer war schwer zu verstehen. Sie musste ihn mehrfach bitten, Sätze zu wiederholen. Vermutlich war die Verbindung schlecht.«
    Joe ging die Einzelheiten rasch im Kopf durch. »Hilfssheriff, die Leiche wurde in Sichtweite der Straße gefunden. Lag sie parallel zur Fahrbahn oder an einer Kurve?«
    Cook lehnte sich zurück und wusste nicht recht, worauf Joe hinauswollte. »Sie lag parallel zur Straße am Wald, auf einer Lichtung.«
    »Sie haben sie also ziemlich leicht entdeckt?«
    »Ja. Die Angaben des Anrufers waren präzis. Er sagte, die Leiche liege, wenn man von der Landstraße abbiegt, bei Kilometer 10,9 auf der Kreisstraße. Und so war es.«
    »Sie sind also 10,9 Kilometer gefahren, und was dann? Haben Sie den Suchscheinwerfer einfach auf den Waldrand gerichtet?«
    Cook nickte energisch. »Ich hab die Leiche genau dort gefunden, wo sie sein sollte.«
    »Hm«, überlegte Joe und rieb sich das Kinn, »wenn Sie den genauen Ort der Leiche nicht gekannt hätten, hätten Sie sie dann von der Straße aus bemerkt?«
    »Bei Tageslicht natürlich. Sie war ja von der Straße aus gut zu sehen.«
    »Aber es war Nacht«, erwiderte Joe und lebte auf. »Wäre die Leiche im Kegel Ihrer Scheinwerfer aufgetaucht, wenn Sie die Straße entlanggefahren wären?«
    Cook zögerte. »Nein, im Dunkeln hätte ich sie auf der Seite nicht einfach so finden können.«
    Sheriff Harvey setzte sich auf und beugte sich über seinen Schreibtisch. »Mist, wie hat der Anrufer die Leiche dann gesehen? Woher wusste er, dass sie dort liegt?«
    »Tja«, sagte Joe.

    »Das hab ich nicht bedacht«, gestand Cook. »Verflixt. Der Leichenbeschauer sagt, Tanner wurde zwischen zehn Uhr abends und zwei Uhr früh ermordet. Also hat der Kerl es gesehen … oder sogar getan.«
    »Zeichnen Sie die Anrufe auf?« Joes Stimme verriet wachsende Erregung.
    Harvey errötete. »Ja, aber in der Nacht damals war der Apparat kaputt. Tut mir leid.«
    »Das Telefonat kam um halb fünf, oder? Finden Sie es nicht seltsam, dass jemand um diese Zeit da draußen unterwegs war?«
    Harvey schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht. Wir wissen, dass dort Drogenhandel betrieben wird, mit Methamphetamin. Auch bei den Schülern der Highschool ist die Gegend beliebt, um sich zu betrinken und Sex zu haben.

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