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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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fragte Eileen, während sie auf der Rückbank des Streifenwagens Platz nahm.
    »Wir stellen ihn sicher«, sagte der Polizist und steckte seine Pistole ins Holster.
    »Ich will nicht, dass man darin herumschnüffelt.« Eileen blickte durch die offene Tür zu ihm hoch. »Sobald Sie meine Identität überprüft haben, würden Sie es bereuen, Detective …«
    Der Mann schnalzte mit der Zunge. »Davies. Miles Davies. Wir schleppen das Fahrzeug ab und lassen es unberührt. Sollten Sie mich verschaukeln, Agent Richardson, gehört der Wagen mir.« Er schlug die Tür zu und wollte zu einem anderen Fahrzeug gehen, als er noch einmal innehielt und sich zum Fenster herunterbeugte. Offenbar plagte ihn ein schlechtes Gewissen. »Sie … verstehen ja, warum ich das tun muss, ja?«
    Eileen verdrehte die Augen. »Fahren Sie mich zum Revier und bringen wir das schnell hinter uns. Ich verfolge eine Spur, die so langsam kalt wird, während wir hier Zeit verschwenden.«
    Davies klopfte dem Wagen aufs Dach, woraufhin der Fahrer den Motor startete und sich lautstark durch den Einsatz der Sirene Gehör und Platz auf der Mall verschaffte. Eileen warf einen letzten Blick zur Seitengasse und fixierte den Punkt, an dem Gwendolyn Stylez in den Van verfrachtet worden war.
    Verdammter Mist!, dachte sie.
        
     

Luftraum über dem Ärmelkanal
13. November, 11:53 Uhr MEZ
     
    Sie befanden sich in der Luft. Markus de Vries vermied es, aus dem Fenster zu schauen. Zwar war er schon einmal geflogen, jedoch nur mit größeren Passagiermaschinen und niemals zuvor mit einem Hubschrauber. Der Anblick der unter ihm dahinhuschenden Meereslandschaft und die ruckenden Bewegungen beim Kurswechsel verursachten Übelkeit und ein flaues Gefühl im Magen. Der Lärm der Rotoren wurde durch den schweren Kopfhörer, den alle Passagiere trugen, gedämpft.
    Markus saß in Fahrtrichtung. Rechts von ihm befand sich Veronica Pothoff, die direkt neben Lord James Edward of Narwick saß. Markus gegenüber hatte die dunkelhaarige Deutsche Platz genommen. Sandra. Obwohl sie durchaus attraktiv war, wäre Markus nie auf die Idee gekommen, sie als hübsch oder schön zu bezeichnen. Dafür besaß sie einen zu kurzen Hals, die Wangen wirkten etwas zu füllig und die Nase zu breit. Von der Bettkante hätte Markus sie sicherlich nicht gestoßen, aber er bemerkte etwas in ihrem Blick, das ihm nicht gefiel. Diese Frau hatte bereits Menschen getötet. Das wusste er instinktiv. Sie war eine Killerin. Eiskalt und aalglatt.
    Genau wie ihre britische Mitstreiterin Paula hatte Sandra ihren Ledermantel im Hubschrauber abgelegt. Darunter offenbarten beide Frauen hinreißende Formen, mit denen sie zwar nicht unbedingt einen Modelcontest gewonnen hätten, die aber durchaus ansehnlich waren. Sportlich. Weiblich.
    Beide trugen enge, schwarze Stretchhosen und gleichfarbige langärmelige Rollkragen-Shirts. Dazu kniehohe Lackstiefel. Sowohl Sandra als auch Paula waren mit schweren Desert-Eagle-Pistolen bewaffnet, die in Hüftholstern steckten. Dass die Reise ein schöner Rundflug über Dortmund werden würde, hatte sich Markus bereits beim Einsteigen abgeschminkt. Er wich dem durchdringenden Blick von Sandras braunen Augen aus und versuchte, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken, streifte dabei jedoch nur Paula. Sie war etwas größer als ihre Kollegin, trug die blonden Haare kürzer, und ihre Kurven waren nicht ganz so elegant wie die der anderen Leibwächterin. Dafür verfügte sie über zwei erschlagende Argumente, die sich deutlich unter dem eng anliegenden Shirt abzeichneten und Markus’ Fantasie anregten. Ihre Augen schimmerten blaugrau. Als sich ihre Blicke flüchtig trafen, zwinkerte sie Markus zu und schenkte ihm ein Lächeln, das er jedoch angesichts der Situation, in der er sich befand, nicht einzuordnen vermochte.
    »Wir sind bald da«, sagte Jae und nickte mit dem Kinn aus dem Fenster des Sea-King-Helikopters.
    Veronica beugte sich vor und pfiff leise. »Beeindruckend.«
    Markus konnte nichts sehen. Der Winkel, in dem der Hubschrauber flog, war von seinem Platz aus ungünstig.
    »Hat ein kleines Vermögen gekostet«, sagte der Lord und schnalzte mit der Zunge. »Aber wir haben großzügige Sponsoren, denen es ebenso wichtig ist, eine gut funktionierende Operationsbasis zu besitzen, wie mir.«
    Markus seufzte innerlich und überlegte, ob er sich losschnallen und einfach zur anderen Seite gehen sollte. Doch dann machte der Sea King einen Schwenk und er konnte die volle

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