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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Couch liegen und zappte sich durch die Programme des Satellitenfernsehens. Er bekam einige britische Sender, zwei Holländer und einen Dänen herein. Die deutschen Programme waren entweder nicht gespeichert oder wurden nicht über den Satellit ausgestrahlt.
    Als es weit nach Mitternacht war, Markus keine Lust auf weiteren Wodka mehr verspürte – er hatte die Flasche zu einem Viertel geleert –, beschloss er, ein wenig an die frische Luft zu gehen. Vielleicht brachte die ihn auf andere Gedanken oder sorgte dafür, dass er endlich einschlafen konnte.
    Die Tür war nicht verschlossen, ganz wie am Nachmittag. Markus suchte sich aus dem Schrank im Schlafzimmer einen Parka, warf ihn sich über und trat vor die Kabine. Er wandte sich nach links und ging den Korridor entlang, den er auch zur Messe genommen hatte. Besser, er hielt sich an bekannte Wege, statt das Schiff auf eigene Faust zu erkunden und dabei Gefahr zu laufen, sich hoffnungslos zu verirren. Immerhin hatte ihm niemand verboten, sich frei zu bewegen.
    Markus stieg eine Leiter hoch und öffnete das Schott nach draußen. Er fand sich auf einer schmalen Gangway wieder. Zur rechten Seite befand sich die Wand eines Turms, zur linken ein Geländer. Es war stockfinster draußen. Nur die Positionslichter und einige Notbeleuchtungen an Deck der La Lumière sorgten für ausreichend Licht, um sich an Bord zu orientieren. Markus zog den Reißverschluss des Parkas bis zum Hals zu und schlug sich die Kapuze über den Kopf. Es war verdammt kalt. Der Wind wehte eisig über das Deck und trieb Markus die Tränen in die Augen.
    Am Himmel konnte Markus nur vereinzelt Sterne sehen. Der Rest war mit dunklen Wolken bedeckt. Er fragte sich, welchen Kurs die La Lumière eingeschlagen hatte und wo ihre Reise hinging. Darüber hatte Lord Narwick während des Dinners kein Wort verloren. Allerdings vermutete Markus, dass Veronica es wusste.
    Sie ist die wichtige Person hier an Bord, dachte er. Ich bin nur Ballast, der zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen ist.
    Fast wünschte er sich, er wäre auf der Halde Schwerin zurückgeblieben. Aber was hätte er dann tun sollen? Er glaubte nicht, dass Narwick ihn am Leben gelassen hätte. Außerdem gab es offenbar noch andere, die sich an der Jagd nach ihm beteiligten. Wenn hinter dem Hubschrauberangriff auf Andys Wohnung nicht Narwick steckte, dann stand Markus vermutlich auf der Abschussliste von Kräften, die gegen Gaia’s Dawn arbeiteten.
    Die Hazarder oder wer auch immer.
    Mit in den Taschen des Parkas vergrabenen Händen schlenderte Markus ziellos über das Deck, stieg eine Leiter hoch, umrundete einen Turm, nahm weitere Stufen mit und fand sich unversehens vor dem Eingang der Brücke wieder. Er glaubte nicht, dass der Kapitän oder einer seiner Offiziere sonderlich erbaut davon wäre, wenn er jetzt bei ihnen hereinschneiete. Markus machte auf dem Absatz kehrt, hielt jedoch in der Bewegung inne, als er Stimmen vernahm. Er drehte sich um und spähte an einem Notlicht über einer Deckwand vorbei. Das Außenschott zur Brücke stand offen.
    Der Wind trieb vereinzelte Wortfetzen zu Markus herüber. Doch er konnte darin keinen Zusammenhang erkennen.
    Was soll’s?, dachte er. Er machte einen Schritt auf die Brückentür zu. Dann noch einen. Schließlich fasste er seinen Mut zusammen und lief geduckt zum Eingang hinüber. Die Stimmen wurden lauter. Markus drückte sich mit dem Rücken an die Turmwandung und tastete sich weiter vor bis zur Tür.
    »Wie spät ist es jetzt an der Ostküste?« Das war Narwicks Stimme. Eine kurze Pause. Dann antwortete Juliette auf Englisch: »Viertel nach sieben, abends.«
    »Ruf an.«
    Markus spähte um die Ecke. Auf der Brücke befand sich ein Mann in blaugrauer Uniform, wie sie auch der Kapitän und sein Zweiter Offizier beim Dinner getragen hatten. Markus kannte ihn nicht, vermutete aber, dass es sich um den Ersten Offizier handelte. Am Steuer saß ein weiterer Mann der Crew. Vor dem Radarschirm standen Narwick, in einem langen Mantel, und Juliette. Markus fielen fast die Augen aus dem Kopf, als er die Leibwächterin sah. Sie war in einen engen Lackanzug gehüllt, der wie eine zweite Haut an ihrem Körper anlag und ihre Kurven betonte.
    Puh! Markus’ Blick heftete sich an dem wohlgeformten Hintern der Frau fest. Willkommen im Dominastudio. Von der würde ich mich auch gerne mal auspeitschen lassen. Er schluckte. Oder lieber nicht.
    Sein Blick fand eine taktische Karte mit Leuchtmarkierungen, die ihre

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