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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Seiten. Im Moment kann ich damit nicht an die Öffentlichkeit treten, wie die Amerikaner zu sagen pflegen. Ich bin von der alten Schule, Mr. Newman, und ich kann mit Genugtuung sagen, daß ich der kleinen britischen Kolonie in dieser Stadt angehöre. Genau wie einige sehr kultivierte Leute …«
    »Und was ist Ihr Job? Wie verdienen Sie Ihre Brötchen?« warf ihm Newman plötzlich an den Kopf.
    »Also …« Weatherby nippte an seinem Kaffee, der unverzüglich gebracht worden war. Newmans direkte Art hatte ihn offensichtlich aus der Fassung gebracht, und Lisa unterdrückte ein Grinsen. »Also, ich nehme an, man könnte sagen, daß ich ein Unterhändler bin …«
    »Sind Sie ein Unterhändler? Entweder sind Sie einer, oder Sie sind keiner«, fuhr Newman ebenso aggressiv wie zuvor fort.
    »Sie haben vermutlich recht. Ich vermittle zwischen großen, global operierenden Unternehmen, wenn es dort irgendwelche Interessenkonflikte gibt.«
    »Also gehört auch International & Cosmopolitan zu Ihren Kunden?«
    »Mandanten, Mr. Newman, bitte. Natürlich kenne ich die Firma Danubex und ihren bemerkenswerten Präsidenten …«
    »Dann sind Sie also mit Walvis zusammengetroffen?«
    Ein Page erschien mit einer Nachricht für Newman, die in einem Umschlag steckte. Er öffnete ihn und las die Nachricht so, daß keine der beiden anderen Personen am Tisch sie sehen konnte.
    Bob, bitte kommen Sie sofort zu mir. Der Teufel ist los. T.
    »Dann sind Sie also mit Walvis zusammengetroffen?«
    wiederholte Newman, während er bereits seinen Stuhl zurückschob, um aufstehen zu können.
    »Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel«, schnatterte Weatherby weiter, »aber Ihr Verhalten gefällt mir nicht. Sie tun gerade so, als wollten Sie mich verhören oder sogar einschüchtern.«
    »Ihr Verhalten gefällt mir ebensowenig«, konterte Newman.
    Dann sah er Lisa an. »Ich muß gehen. Ich komme zurück, sobald ich kann.«
    »Großartig«, sagte Lisa. »Einfach großartig …«
    Sie hob eine Hand und schob sich eine Welle ihrer blonden Mähne über die Wange, um ihr Gesicht vor Weatherby zu verbergen. Ihr Ausdruck sprach Bände.
Sie wollen gehen und mich mit diesem widerlichen Schleimer allein lassen …
    »Es sieht so aus, als hätte Walvis die erste Phase seines Projekts Sturmflut ausgelöst.«
    Tweed empfing Newman mit dieser Neuigkeit, sobald dieser die Tür der Suite hinter sich geschlossen hatte. Er sprach mit großem Nachdruck und wanderte in der Suite herum wie ein Tiger im Käfig. Paula saß auf der Couch und beobachtete ihn. Neben ihr saß Philip, und Marier lehnte an der Wand und rauchte eine King–Size-Zigarette. Er war der einzige Mensch im Zimmer, den das, was Tweed gesagt hatte, überhaupt nicht zu berühren schien. Die anderen, stellte Newman fest, schauten ernst und fast grimmig drein.
    »Was ist passiert? Auf ihrer Nachricht stand, der Teufel wäre los.«
    »Fünfundzwanzig Rüstungsunternehmen – von ausschlaggebender Wichtigkeit für die Verteidigung der westlichen Welt – wurden heute in den frühen Morgenstunden in die Luft gesprengt. In die Fabriken waren riesige Bomben eingeschmuggelt worden. Die meisten von ihnen sind vollständig zerstört.«
    »Sie meinen, hier in Deutschland? Gibt es hier denn so viele?«
    »Nein, überall in Westeuropa – in Frankreich, Großbritannien, Belgien, Deutschland, Schweden, Italien – und in fünf verschiedenen Staaten der USA, darunter Boeing in Seattle. Ich hatte einen Anruf von Monica, die Gott sei Dank verhindern konnte, daß Howard mich anruft.«
    »Viele Tote und Verwundete?« fragte Newman leise.
    »Sehr viele dort, wo die Frühschichten bereits mit der Arbeit begonnen hatten. Bei den Beschäftigten der restlichen Rüstungsunternehmen herrscht Panik. Sie weigern sich, zur Arbeit zu gehen. Die Rüstungsindustrie der westlichen Welt ist praktisch lahmgelegt. Ich glaube, ich weiß jetzt, weshalb sich Walvis gestern abend in sein Bauernhaus zurückgezogen hat.«
    »Gibt es irgendeine Möglichkeit, Walvis mit diesen Greueltaten in Verbindung zu bringen?« fragte Newman.
    »Das war auch mein erster Gedanke. Ich habe Kuhlmann angerufen, der sich gerade in Bonn aufhält. Die Antwort lautet nein. Und Philip hat mir einige Informationen zukommen lassen, die er aufgeschnappt hat, während er sich in diesem Schrank in Walvis’ Büro versteckt hatte.«
    »Es tut mir leid«, sagte Philip leise. »Ich hatte ursprünglich vor, diese Orte selbst auszukundschaften. Ich dachte, ein einzelner Mann

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