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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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hätte eine bessere Chance herauszufinden, was da vor sich geht, als mehrere.« Er hielt inne. »Aber das stimmt nicht. Ich wollte den Job selbst erledigen.«
    »Um welche Orte handelt es sich?« fragte Newman.
    »Passau an der Donau«, erklärte Philip. »Und eine sehr kleine Stadt nördlich von Passau, nicht weit von der tschechischen Grenze entfernt, die Grafenau heißt. Walvis erwähnte die beiden Orte, während ich in diesem Schrank steckte.«
    Philip verstummte. Er kämpfte immer noch mit seinem Gewissen, ob er Tweed und die anderen darüber informieren sollte, daß Ziggy Palewski sich in Salzburg versteckte. In Anbetracht der katastrophalen Nachrichten, die Tweed gerade gehört hatte, gelangte er zu dem Schluß, daß er etwas sagen mußte. Er wendete sich an Newman.
    »Als ich mit Ziggy Palewski Kontakt aufgenommen hatte, sagte er mir, wie ich ihn erreichen könnte. Er ist untergetaucht. Ich glaube, je weniger Leute wissen, wo er ist, desto besser.
    Salzburg.«
    »Vielleicht sollten Leute mit ihm in Verbindung treten, die dem Gegner noch nicht bekannt sind«, schlug Tweed vor. »Die beiden, von denen wir wissen, daß sie nicht auf den Fotos waren, die an den Rezeptionen sämtlicher Hotels in München vorgelegt wurden, sind Marier und Paula.«
    »Ich kenne Salzburg«, erklärte Paula.
    »Und ich auch«, sagte Marier.
    »Aber er wird die Flucht ergreifen, wenn er mich nicht sieht«, warnte Philip.
    »Lassen Sie mich überlegen, wie ich meine Truppen am besten aufteile«, sagte Tweed. »In der Zwischenzeit – was ist bei Ihrem Frühstück passiert, Bob? Irgend etwas von Bedeutung?«
    »Ein weiterer Schauspieler ist auf der Bühne aufgetaucht«, erwiderte Newman. »Wollen Sie von ihm hören?«
    Tweed wollte nicht nur erfahren, was gesprochen worden war, er wollte auch so viel wie möglich über Lisa Trent erfahren.
    Wie bereits bei seiner Wiedergabe des Interviews mit Rosa Brandt lieferte Newman auch jetzt jedes Detail der Unterhaltung und der Eigenheiten der Beteiligten. Er zeichnete rasch ein deutliches Bild von Weatherby, bemüht, sachlich zu bleiben und seinen Widerwillen gegen den Mann zu unterdrücken. Tweed wanderte weiter im Zimmer herum, und Paula hatte den Eindruck, daß ihn Newmans Beschreibung von Weatherby sehr interessierte.
    »Das war’s«, sagte Newman ein paar Minuten später. »Und jetzt zu meinem persönlichen Vorurteil gegenüber Weatherby. Er ist einer von den Typen, denen man am liebsten einen Tritt in den Hintern versetzen würde.«
    »Das könnte eine sehr geschickte Tarnung sein«, sagte Tweed.
    »Er hat selbst zugegeben, daß er ein Unterhändler ist, der zwischen global operierenden Unternehmen vermittelt. Einige der Rüstungsfabriken, die in die Luft gesprengt wurden, gehören solchen Unternehmen.«
    »Das ist ein Schuß ins Dunkle«, wendete Newman ein.
    »Hier ist noch einer«, sagte Tweed, plötzlich fröhlich. »Ich habe eingehend darüber nachgedacht, wie Teardrop operieren könnte. Nehmen wir an, Walvis benutzt sie –bei mehreren ihrer Opfer hat sein Imperium von ihrer Ausschaltung profitiert. Und da sie so sehr darauf bedacht ist, ihre Identität geheimzuhalten – welches ist der naheliegendste Weg, ihr neue Aufträge zu erteilen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Paula.
    »Ein Mittelsmann – ein Unterhändler –, der eine neue Transaktion, einen neuen Mord arrangiert. Walvis weiß, wen er anrufen muß – den Vermittler –, aber wer Teardrop in Wirklichkeit ist, weiß er nicht und will es auch nicht wissen. Er nennt dem Vermittler den Namen des zu Ermordenden, vielleicht seinen Aufenthaltsort, dann läßt er dem Unterhändler das Honorar in bar zukommen, der dann Teardrop auszahlt.«
    »Wollen Sie damit etwa andeuten, daß Weatherby dieser Unterhändler sein könnte?« warf Marier skeptisch ein. »Nach Bobs Beschreibung würde Weatherby eine Meile rennen, um nicht mit jemandem wie Teardrop in Kontakt zu geraten.«
    »Tweed hat bereits gesagt«, erklärte Newman, »daß Weatherby, der sich benimmt, als wäre er der letzte Idiot, dieses Verhalten als überaus clevere Tarnung benutzen könnte. Ich hatte den Eindruck, daß er nur aus Tünche besteht. Aber es könnte eine ganz andere Art von Tünche sein, als ich geglaubt habe.« Er sah auf die Uhr. »Lisa wird mir die Haut bei lebendigem Leibe abziehen, wenn ich sie noch länger mit ihm allein lasse.«
    Er stand auf, um in das Restaurant zurückzukehren. Tweed bediente sich des Tricks, den er schon des öfteren benutzt hatte, um

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