Kalteis
zurückgehen lassen will er sie.
Aus der Nähe von Ingolstadt und eine Arbeit suche sie hier in München. Sie aber scheint auch nicht an einem Gespräch interessiert. Lächelt ihn an. Gut, wenn sie bei ihm und seinem Freund im Zimmer übernachten könnte, würde sie jetzt wieder zu ihren Bekannten an den Tisch zurückgehen. Sie könne ja sehen, wenn die beiden aufs Zimmer gehen. Sie würde dann schon kommen. An der Tür ist sie dann noch einmal stehen geblieben und hat ihn angelächelt, ehe sie ins Gastzimmer zurückging. Er wartet noch, ehe er an den Tisch zu seinem Freund zurückkehrt.
Das Mädchen, es hat sich ohne Scheu und ohne zu zögern ausgezogen, nachdem sie ins Zimmer gekommen war. Den schwarzen Lackgürtel nimmt sie ab, legt ihn über den Stuhl, der im Zimmer steht. Öffnet das blaue Kleid. Legt es zu dem Gürtel. Die Betten, an den Wänden, lassen ihr gerade so viel Platz, um sich dazwischen auszuziehen. Die Motorradfahrer sitzen auf ihren Betten, sehen dem Mädchen zu, wie es sich ohne Hast entkleidet.
Sehen, wie sie die Strümpfe auszieht, diese zu Kleid und Gürtel legt. Mit Hose und Hemd bekleidet schlüpft sie zu einem der beiden ins Bett.
Dieser hört das Rascheln der Bettdecke. Riecht den warmen Duft ihrer Haut. Schließt die Augen, als er einatmet. Das Mädchen lässt es sich gefallen, als er mit beiden Händen unter ihr Hemd greift. Dieses nach oben schiebt, um es ihr über den Kopf zu ziehen. Mit seinen Händen streicht er an ihrem Körper entlang. Spürt ihre glatte Haut, das feste Fleisch ihres Körpers. Sie liegt still da. Er schiebt die Bettdecke bis zum Fußende des Bettes hinab. Er möchte sie sehen, möchte ihren nackten Körper sehen. Seine Hände streichen über ihre weißen Brüste. Der andere, er sitzt auf dem Bett, beobachtet den Freund. Sieht zu, wie dieser nach dem Hemd dem Mädchen noch den Schlüpfer auszieht. Sieht zu, wie der Freund mit seinen Händen den Körper berührt, an den Beinen entlangfährt, ihre Scham tastet. Sieht das Mädchen nackt auf dem Bett liegen. Still liegt sie da, die Augen geschlossen.
Er sieht dem Freund zu, wie dieser sich auf das Mädchen legt. In sie eindringt. Er sieht die fahlweiß leuchtenden nackten Körper in der Dunkelheit des Raumes. Spürt, wie das Erahnen des Ganzen mehr als das Sehen seine Erregung steigert. Er hört den keuchenden Atem des Freundes und kann es kaum erwarten, selbst an die Reihe zu kommen. Hört das Stöhnen, das Keuchen des Freundes, als dieser den Höhepunkt erreicht. Sieht, wie dieser sich vom Körper des Mädchens heruntergleiten lässt und zur Seite rollt. Das Mädchen, wie selbstverständlich steht es gleich da nach auf, wechselt hinübe r zu ihm, in sein Bett. Der Kör per noch warm und feucht vom Schweiß des Freundes, auch er betastet den Körper, dringt in sie ein. Und sie, sie l ässt es sich gefallen, liegt unter ihm weich, warm und still.
In der Nacht wechselt das Mädchen noch einmal das Bett, steht auf, als sei nichts geschehen, geht hinüber zu seinem Freund. Er sieht, wie sie sich zu diesem legt, sieht wieder dessen Hände auf ihrem Körper, hört erneut das Stöhnen des Freundes. Am Morgen liegt das Mädchen wieder in seinem Bett, schläft nackt an ihn gedrängt. Er sieht den Freund, wie dieser sich anzieht. »Ich warte unten auf dich, komm nach.« Mit diesen Worten zieht er die Tür hinter sich zu. Er, der Zurückgebliebene, schläft noch ein letztes Mal mit ihr, dringt ein in das schlaftrunkene Mädchen an seiner Seite. Spürt noch einmal den weichen, warmen Körper unter sich. Dann steht auch er auf, zieht sich an und verlässt, wie der Freund vor ihm, den Raum.
Kathie lag im Bett. Sah zu, wie der Motorradfahrer sich anzog. Wie er ein Kleidungsstück nach dem anderen vom Boden aufhob, Unterhose, Hemd, Strümpfe, Hose. Die Bettdecke hatte sie hochgezogen bis über die Brust. Sie hätte sich nicht geschämt, mit nackter Brust dazusitzen, aber kalt war ihr gewesen in dem Zimmer beim Soller. Kalt und leer hat sie sich gefühlt. So hat sie die Decke hochgezogen. So hoch, dass die nackten Beine unten herausgeschaut haben. Die kalten Füße aneinanderreihend, ist sie dagelegen. Der Motorradfahrer hatte sich zu ihr umgedreht.
»Was ist? Ist dir kalt?«
Sie hat ihn nur kurz angesehen, ohne ein Wort zu sprechen, ohne ihn überhaupt zu verstehen. Weit weg war sie, in ihren Gedanken zurück in ihrer Kindheit zu den Sommern ohne Schuhe und Strümpfe. Zu den Sommern, in denen sie mit ihren bloßen
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