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Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Titel: Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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ihr den Weg zum Krankenhaus Süd und zu Frau Dr. Mösing.
    Katrin Bennecke protestierte noch etwas, fügte sich dann aber in ihr Schicksal und verschwand erhobenen Hauptes zur Tür hinaus. Pia und Marten wechselten einen Blick.
    »Also, wenn das meine Tochter wäre, dann hätte ich mich auch erschießen lassen«, bemerkte er, »aber es gibt ja noch Hoffnung ...«
    »Was für eine Hoffnung?«
    »Sie ist unsere Hauptverdächtige. Immerhin hat sie ein handfestes Motiv. Oder was glaubst du, wer den ganzen Schlamassel dort erben wird?«
    »Noch wissen wir gar nichts«, meinte Pia. »Außerdem glaube ich nicht, dass sich Katrin Bennecke etwas aus Kühen und Milchquoten macht. Und ich sehe sie auch nicht mit einem Gewehr über der Schulter herumlaufen.«
    »Man muss ja nicht alles eigenhändig machen.«

9. KAPITEL
    P ia beschloss, Agnes Kontos nach ihrem Unterricht in der Schule abzufangen. Sie fragte im Lehrerzimmer nach dem Mädchen und wurde schließlich zur Sporthalle geschickt. Drinnen wurde Pia von dem muffigen Gestank nach Schweiß und Bohnerwachs an ihre eigene Schulzeit erinnert. Auch die Geräusche klangen vertraut: Quietschende Sportschuh-Sohlen auf Linoleumboden, das Rufen und Kreischen der Mädchen und das Aufschlagen eines Balles auf dem Hallenboden.
    Agnes schloss ihren heutigen Schultag mit einer Partie Volleyball ab.
    »Entschuldigen Sie, wir können hier gerade keine Zuschauer gebrauchen, die Mädchen spielen für die nächste Halbjahresnote.« Die Sportlehrerin entdeckte Pia am Rande der Halle fast sofort und verteidigte ihr Revier. Ihr Ton war so forsch, dass er nur mit viel Wohlwollen als höflich zu bezeichnen war.
    »Ich wollte nicht zuschauen. Ich bin von der Kriminalpolizei Lübeck. Ich muss einer ihrer Schülerinnen ein paar Fragen stellen«, antwortete Pia unbeeindruckt.
    »Ach, um welches Mädchen handelt es sich denn?«
    »Agnes Kontos. Ist sie hier?«
    »Sie spielt gerade. Sie hat doch hoffentlich keinen Ärger mit der Polizei?«
    Ihr Ton war reine Neugier, kaschiert mit einem Anflug von Besorgnis.
    »Nein, sie wird nur als mögliche Zeugin befragt. Wann kann ich sie sprechen?« Pia konnte sehen, wie es hinter der glatten, von Ponyfransen dekorierten Stirn arbeitete. Ein paar lose Informationsteilchen verknüpften sich.
    »Sie ermitteln wohl in diesem Mordfall in Grevendorf! Agnes wohnt ja auch in dem Dorf. Malte Bennecke war übrigens mal für kurze Zeit mein Schüler ...« Sie schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Welches der Mädchen ist Agnes Kontos?«
    »Hier vorn, die mit den dunklen Haaren und dem weißen T-Shirt. Nach dem Spiel werde ich ihr Bescheid sagen, dass sie draußen erwartet wird. Heute ist der letzte Termin, um die Endnoten zu korrigieren. Das wollen Sie Agnes doch nicht versauen?«
    Pia hatte das zweifelhafte Vergnügen, nicht nur das falsche Lächeln, sondern auch gleich noch die falschen Vorderzähne der Sportlehrerin bewundern zu dürfen.
    Sie verließ die Halle und positionierte sich am Stamm einer alten Linde, von wo sie den Hallenausgang gut im Blick hatte.
    Nach etwa 15 Minuten verließ Agnes als eine der Letzten das Gebäude. Sie trottete, die große Sporttasche quer über dem Rücken hängend, in Richtung Ausgang. Pia ging auf sie zu.
    »Hallo, Sie sind doch Agnes Kontos?«
    »Ja ...«, antwortete das Mädchen, ohne den Blick vom Fußboden zu heben.
    »Hat Ihre Sportlehrerin gesagt, weshalb ich hier bin?«
    »Kann schon sein ...«
    »Hey, ich rede mit Ihnen. Ich habe ein paar Fragen, die ich stellen muss, und Sie könnten mich zumindest einmal ansehen,wenn ich mit Ihnen spreche«, sagte Pia, die keine Lust hatte, sich von einem Teenager ignorieren zu lassen.
    Agnes blieb abrupt stehen und sah zu Pia hoch, die fast einen Kopf größer war. Ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen funkelten.
    »Sie hätten auch gleich ein Plakat malen oder es im Radio bringen können. Wenn Sie Frau Thomas was erzählen, weiß es morgen die ganze Schule«, sagte sie aufgebracht.
    »Ist das ein Problem? Irgendwie musste ich Sie ja auftreiben. Ich habe ein paar Fragen an Sie. Es geht um einen dreifachen Mord.«
    »Ich weiß nichts über die Morde. Ehrlich. Ich war zu Hause an dem Abend. Ich weiß nicht, womit ich ihnen weiterhelfen könnte.«
    Pia ging nicht weiter auf diesen Einwand ein. Sie ließ ihren Blick über das öde Schulgelände streifen.
    »Gibt es hier einen Ort, wo wir uns ungestört unterhalten können?«
    Agnes schien nachzudenken. Als sie wieder sprach, klang sie wesentlich

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