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Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Titel: Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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angetan hat, dann sollten Sie es mir jetzt sagen.«
    Stumm schüttelte August Suhr den Kopf.
    »Es ist wahrscheinlich, dass Hannos Tod in Zusammenhang mit den Bennecke-Morden steht. Hat Hanno mit Ihnen darüber gesprochen? Wusste er etwas, was dem Mörder hätte gefährlich werden können?«
    »Sie fragen mich zu viel. Hanno war nicht der Typ Mensch, der einem seine Gedanken mitteilte. Vielleicht hat er seiner Frau mehr erzählt, obwohl sie sich auch immer darüber beklagte, dass man ihm die Würmer einzeln aus der Nase ziehen musste.«
    »War er in den letzten Tagen, speziell nach den Morden im ›Grund‹, verändert? Hat er mit Leuten gesprochen oder telefoniert, mit denen er sonst nichts zu tun hatte? War irgendetwas ungewöhnlich?«
    August Suhr starrte immer noch aus dem Fenster in den trüben Tag hinaus. Marten wurde es allmählich leid, mit seinem Rücken zu kommunizieren, und so sagte er ungeduldig: »Ich frage das alles nicht, um Ihnen damit auf die Nerven zu gehen oder weil es mir perverse Freude bereitet. Ich will, dass Sie sich erinnern, und zwar an jede einzelne Minute seit Dienstagmorgen. Irgendetwas muss passiert sein.«
    Das endlich schien zu dem verbitterten Mann durchzudringen. Er drehte sich um, legte den Kopf schief und dachte nach.
    »Hanno war aufgeregt, wie wir alle, als er von dem Mord an den Benneckes erfuhr. Der ›Grund‹ ist so nah, und die Benneckes waren doch Leute wie wir. Außerdem waren Hanno und ich beunruhigt wegen dieser Grundstücksgeschichte, von der Sie ja inzwischen erfahren haben, wie ich hörte. Erwar der Meinung, wir sollten gleich mit offenen Karten spielen und Ihnen sagen, dass es mit den Benneckes zu einem Rechtsstreit gekommen wäre. Ich habe ihn davon abgehalten, denn ich war der Meinung, dass die Polizei diese Dinge nichts angehen, solange sie nichts mit dem Mord zu tun haben. Nun denn, er hat sich gefügt und wir machten irgendwie weiter, als wäre nichts geschehen. Aber gestern kam mir Hanno doch anders vor als sonst. Beim Mittagessen sah er die Post durch und hielt eine Geburtsanzeige von Freunden in den Händen, die eine Tochter bekommen hatten. Er schleuderte das Ding zur Seite, als wolle er davon nichts wissen. Petra hob sie auf und verschwand daraufhin wortlos aus der Küche. Das war halt ein wunder Punkt zwischen den beiden, dass kein Baby kam.«
    »Glauben Sie, dass das der Grund für Hannos Schweigen am Freitag war? Gab es noch einen anderen Vorfall?«
    »Hanno schien sich Gedanken um Irmtraut Krügers Geschichte zu machen. Das ist die Putzfrau in dem Ferienhaus nebenan. Wir haben einen Ersatzschlüssel von den Besitzern zur Aufbewahrung bekommen. Frau Krüger lieh ihn sich aus, aber sie beschwerte sich später, dass der Schlüssel gar nicht passte ... Deren Problem, dachte ich, denn von uns hat den Schlüssel nie jemand angefasst, wozu auch? Er hing die ganze Zeit über in dem Kasten auf der Diele.«
    »Wusste Ihr Sohn, dass wir eine Durchsuchung des Ferienhauses planen?«
    »Frau Krüger kam noch mal vorbei. Dabei erwähnte sie, dass sich die junge Kommissarin sehr für die Schlüsselgeschichte interessiert hat.«
    »Eine Frage noch: War der Schlüssel für das Ferienhaus gekennzeichnet? Stand ein Name auf dem Anhänger?«
    »Er hatte einen Anhänger mit einem Namensschild daran.«
    »Ich muss den Schlüssel mitnehmen, er könnte ein Beweisstück sein«.
    August wurde eine Spur blasser im Gesicht.
    »Sie meinen, dieser Schlüssel hat etwas mit dem Mord an meinem Sohn zu tun?«
    »Es ist nur eine Vermutung, Herr Suhr. Kann wirklich alle Welt hier hereinspazieren und einen der Schlüssel an sich nehmen?«
    »Nun, die meisten würden kurz Bescheid sagen, wie es auch Frau Krüger getan hat. Aber wenn ich hier auf der Diele jemanden antreffe, den ich kenne, habe ich kein Problem damit. Man kommt halt, um ›Hallo‹ zu sagen, ein entliehenes Werkzeug zurückzugeben oder was auch immer. Das war schon bei meinen Eltern so. Deshalb haben die Gädekes den Schlüssel auch hier deponiert. Es ist halt immer jemand da und im Zweifelsfall kommt man auch einfach so an den Schlüssel heran.«
    Marten atmete tief durch: »Es wäre also rein theoretisch denkbar, dass ein Bekannter aus dem Dorf sich vor ein oder zwei Wochen den Schlüssel geholt und ihr Sohn ihn dabei zufällig gesehen hat. Er hat sich nichts dabei gedacht. Aber später, als er hörte, dass wir uns für dieses Ferienhaus interessieren, ist er stutzig geworden?«
    August nickte langsam: »Ja, so könnte es

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