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Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Titel: Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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mein Glück noch mal bei ihm versuchen.«
    »Auf meine Gegenwart wirst du dabei verzichten müssen. Ich bin in meinem Büro, wenn du mich suchen solltest.« Pia wandte sich zum Gehen. Kurz darauf drehte sie sich noch einmal zu Marten um: »Viel Spaß mit ihm. Eigentlich müsstet ihr euch auf Anhieb verstehen.«

    »Also, wo stehen wir jetzt?«, fragte Marten, als sie sich am späten Nachmittag in seinem Büro niederließen, um die Ergebnisse des Tages abzugleichen. Sie waren inzwischen fast die Einzigen in dem riesigen Gebäude, vom Wachpersonal und den Leuten, die Dauerdienst hatten, einmal abgesehen.
    »Die Kriminaltechnik hat ein paar interessante Details herausgefunden«, antwortete Pia und schlug die Seite mit ihren Notizen auf. Sie las die Ergebnisse vor, die im Wesentlichen aussagten, dass es sich bei dem gefundenen Spaten tatsächlich um die Tatwaffe handelte. Die sichergestellten Fingerabdrücke stammten jedoch von Hanno, August und Petra Suhr. Es waren keine Haare oder Fasern gefunden worden, die einen Hinweis auf den Täter geben konnten. Der Mörder hatte auf dem harten Stallboden und dem Plattenweg draußen keine Fußspuren hinterlassen. Die Ergebnisse der Sektion lagen noch nicht vor, doch der Rechtsmediziner schätzte den Todeszeitpunkt etwa auf Mitternacht. Das erhärtete Petras Aussage, dass sich Hanno beim »Ableuchten« befunden hatte, als er ermordet wurde.
    Die Resultate, die die Durchsuchung des Ferienhauses ergeben hatte, waren aufschlussreicher. Das Türschloss war noch nie ausgetauscht worden. Gädekes Schlüssel und der von Irmtraut Krüger passten, der im Schlüsselkasten bei den Suhrs war ein völlig anderer, unbekannter Schlüssel. Der Anhänger daran gehörte jedoch den Gädekes. Durch das Saubermachen am Donnerstag war einiges an möglichen Spuren beseitigt worden. Der Gewehrschrank hatte sich aber als Volltreffer erwiesen. Es befand sich ein Gewehr darin, das mit hoher Wahrscheinlichkeit die Tatwaffe war. Ein Jagdkarabiner mit Zielfernrohr, zu dem die sichergestellte Munition Kaliber 300 Win-Magnum passte. Alles Weitere würde im Dezernat für Schusswaffenerkennung geklärt werden müssen.
    Der zweite Treffer war der Wagen der Gädekes in der Garage, ein dunkelblauer Polo älteren Jahrgangs. Der Wagen war auf Ilse Gädeke zugelassen und der Schlüssel dazu befand sich am Schlüsselbrett im Flur. Laut Spurensicherung hatte jemand das Innere des Autos sehr gründlich ausgesaugt und abgewischt. Das Reifenprofil stimmte mit den Reifenspuren, die man im weichen Waldboden beim Hof der Benneckes gefunden hatte, überein.
    Marten pfiff leise durch die Zähne, als er das hörte.
    »Du hattest also Recht mit diesem Ferienhaus«, sagte er. »Der Mörder hat sich das Gewehr von dort genommen und den Wagen ausgeliehen, um keine Spuren zu hinterlassen, die direkt auf ihn deuten würden. Wenn die Putzfrau nicht ihren eigenen Schlüssel vergessen hätte und auf die Idee gekommen wäre, sich den Ersatzschlüssel von den Suhrs zu holen, dann hätte das wahrscheinlich nie jemand herausgefunden.«
    »Und Hanno Suhr könnte noch am Leben sein«, ergänzte Pia düster.
    »Verdammt, ja. So passt es mit dieser Schlüsselgeschichte zusammen. Vielleicht wusste Hanno Suhr, wer am Schlüsselkasten gewesen war. Aber erst, als wir uns für das Ferienhaus zu interessieren begannen, wurde er mit diesem Wissen für den Mörder gefährlich.«
    »Meinst du, die Gädekes haben jemandem von unseren Absichten erzählt?«
    »Irmtraut Krüger hat am Freitag herumerzählt, dass du dich sehr für ihre Ferienhaus-Geschichte interessiert hast.«
    »Also waren unsere Ermittlungen der Auslöser für den Mord. Der Täter fühlte sich in Sicherheit, solange wir keine Spur von der Tatwaffe und dem benutzten Fahrzeug hatten. Als er erfuhr, dass wir das Ferienhaus durchsuchen lassen wollten, wurde er unruhig. Denn es gab jemanden, der gesehenhatte, wie er den Schlüssel zum Ferienhaus an sich nahm: Hanno Suhr!«
    »Warum hat Hanno Suhr sich mit seinem Wissen nicht direkt an uns gewendet?«
    »Ich glaube nicht, dass Hanno den Täter am Schlüsselkasten gesehen hat. Der Mörder konnte nicht riskieren, bei der Aktion entdeckt zu werden. Hanno hat wahrscheinlich kurz vor den Morden an den Benneckes jemanden auf dem Hofplatz oder in der Diele angetroffen, der nur eine sehr dürftige Begründung für seinen Besuch hatte. Er war sich einfach nicht sicher, ob der nette Bekannte oder die freundliche Nachbarin wirklich ein Mörder ist. Und

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