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Kalter Mond

Kalter Mond

Titel: Kalter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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Ihrem anderen Fall hab ich noch keinen Namen gehört.«
    »Morris Tilley.«
    »Morris Tilley?« Clegg schüttelte den Kopf. »Sagt mir im Moment nichts.«
    Delorme zeigte ihm ein Foto, das sie sich von Mrs. Tilley geliehen hatte.
    »Das Gesicht kenn ich irgendwoher«, sagte Clegg. »Ich bin sicher, dass ich den schon mal wo gesehen habe. Aber wo und in welchem Zusammenhang … Sie haben mich ertappt.«
    »Es gibt eine Verbindung zwischen den beiden Morden«, sagte Delorme. »Die Waffe, mit der auf Morris Tilley geschossen wurde, befand sich vor kurzem im Besitz von Wombat Guthrie. Sie wurde auch bei einer Körperverletzung …«
    Cardinal legte ihr eine Hand auf den Arm. »Das lassen wir besser raus.«
    »Nichts anderes hatte ich vor«, sagte Delorme. Es gelang ihr nicht, den Anflug von Verärgerung zu kaschieren, vielleicht gab sie sich auch gar keine Mühe.
    Cleggs Gesicht verzog sich zu einem knappen Lächeln. »Verstehe.«
    »Was wissen Sie über Wombat Guthrie?«
    »Hässlich wie die Nacht, brandgefährlich. Ein Leben lang Mitglied bei den Viking Riders. Drogenkurier seit ewigen Zeiten. Erfreute sich bei dem neuen Vorsitzenden der Riders nicht gerade besonderer Beliebtheit, hab ich läuten hören.«
    »Erzählen Sie mehr.«
    »Wombat war zur Bewachung einer ziemlichen Menge Stoff abgestellt. Wie viel genau, weiß ich nicht, aber einer Menge. Andere Riders tauchen auf, Stoff futsch, Wombat futsch.«
    »Glauben Sie, die haben ihn auf dem Gewissen?«
    »Ist auf keinen Fall auszuschließen. Die Jungs sind leicht auf achtzig.«
    »Tilley hat oben in Greenwood in einem Haus mit lauter Junkies gelebt«, sagte Delorme. »Ich schlag vor, wir nennen Ihnen die Namen, und Sie sagen uns, ob einer davon irgendwie mit Wombat Guthrie in Verbindung steht.«
    Cardinal und Delorme gingen die sechs Namen durch, die sie hatten. Clegg schrieb sie sich bereitwillig mit einem fünf Zentimeter langen Bleistiftstummel in sein Notizbuch. Die meisten hatte er schon gehört, konnte aber keine Verbindung zu Wombat Guthrie herstellen. Und dann Sami Deans.
    »Sami Deans haben wir besonders im Auge«, sagte Corporal Clegg. »Wir fragen uns in letzter Zeit, ob er seine Aktivitäten nicht vom Löchern seines Arms auf Dealen ausgeweitet hat.«
    »Glaube nicht«, sagte Delorme. »Wir kriegen ihn immer wieder wegen Einbruchs dran. Was ist mit seinem Freund Paco Fernandez?«
    Clegg lachte. »Paco Fernandez? Ich glaub, der hat als Kind zu viele Cheech-und-Chong-Filme gesehen und beschlossen,genau so zu werden wie die. Bin mir nicht mal sicher, ob er sich mit härteren Drogen abgibt. Der würde seine eigene Vene nicht mal mit ’ner Wegbeschreibung finden. Aber wissen Sie was, an Typen wie Deans und Fernandez sind wir gar nicht interessiert. Die sind ein lokales Problem.«
    »Leon Rutkowski passt da schon eher in Ihr Profil«, sagte Cardinal.
    »Da stimme ich Ihnen zu«, erwiderte Clegg. »Den hab ich vor einer Ewigkeit mal festgenommen. Hab ihn mit sechs Gramm Heroin in seinem TransAm erwischt. Er geht schon seit ’ner ganzen Weile in Algonquin Bay ein und aus, aber er verhält sich ziemlich unauffällig.« Clegg schnippte mit den Fingern. »Das ist es, wo ich Ihren Morris Tilley gesehen habe! Ich hab ihn mal mit Leon gesehen, wie er aus Duane’s Billiard Emporium rauskam. Hatte allerdings nicht den Eindruck, dass sie sich besonders nahe stehen.«
    »Darüber wissen wir auch nichts«, sagte Delorme. »Wir haben nur gehört, dass sie öfters zusammen sind.«
    »Möglich. Ich glaube, als Leon das erste Mal in die Stadt kam, hat er gedacht, er könnte hier geschäftlich was werden, sich vielleicht einen kleinen Eiswagen zulegen und von dort aus Schnee verkaufen, Schneemann und Eismann in einem sozusagen. Aber dann ist zweierlei passiert: Erstens bin ich ihm in die Quere gekommen. Der Gedanke, noch ’ne Runde abzusitzen, hat ihm wohl irgendwie die Luft rausgelassen. Das Zweite waren die Viking Riders. Die lassen bei ihrem Drogenhandel nicht mit sich spaßen. Man kann nicht einfach in ihrem Revier antanzen und erwarten, dass sie einem den roten Teppich ausrollen. Auch wenn sie selten einen Fuß in Ihre schöne kleine Stadt setzen, garantier ich Ihnen, dass die den größten Teil des Stoffs kontrollieren, der hier rein- und rausgeht, das harte Zeug sowieso. Falls Leon überhaupt dealt, dann sehr kleine Mengen.«
    »Ist er ein Junkie?«, fragte Delorme.
    »Negativ. Ehemaliger Speedfreak.«
    »Er hat ein paar schwerere tätliche Angriffe in seinem

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