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Kalter Mond

Kalter Mond

Titel: Kalter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giles Blunt
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Computer Geißelund Retter in einem. »Können Sie die Suche für mich jetzt noch mal ohne die Zeichen an der Wand durchlaufen lassen?«
    »Schon dabei. Geben Sie mir eine Minute. Braucht ein paar Anschläge. Wie geht’s übrigens Catherine?«
    »Gut. Und Martha?«
    »Wir haben uns getrennt. Ihr ist schließlich klar geworden, dass sie doch keine Bullen mag. So, es läuft.«
    »Das bringt aber keine Treffer aus den Staaten, oder?«
    »Nee. Ausschließlich kanadische Daten, Provinz und Landesebene. Ist allerdings eine riesige Datenbank, die wir da inzwischen haben. Besser als alles, was sie südlich der Grenze bieten können. Da sind ’ne ganze Reihe Bundesstaaten noch nicht angeschlossen, deshalb bekommen Sie nichts von denen – so, da haben wir’s.«
    »Was? Sagen Sie schon. Sie haben was bekommen?«
    »Eine Sekunde noch.«
    Cardinal hörte, wie Whaley in die Tastatur tippte. Dann war er wieder in der Leitung. »Okay, eigentlich dürfen wir das nicht, aber Sie kriegen es als E-Mail-Anlage.«
    Cardinal klickte auf ›Neue Nachricht‹, und die Mail erschien in seinem Posteingang. Er rief sie ab und öffnete die Anlage.
    »Gehen Sie auf ›Fallanalytische Überprüfung des Serienverdachts‹, dann zu ›Verknüpfung‹. Es gibt zwar keine Analyse, aber Sie kommen sicher klar.«
    »Hab sie«, sagte Cardinal. »Okay. Wenn wir die Hieroglyphen weglassen, haben wir, wie’s aussieht, drei Treffer, allesamt in Toronto. Den ersten vor zwölf Jahren. Der Junge wurde auf einem Dach in Regent Park gefunden. Ich kann mich noch dran erinnern – das war, kurz nachdem ich aus Toronto hierher gekommen bin. Kann mich allerdings nicht an fehlende Extremitäten erinnern.«
    »Wahrscheinlich sind sie damit bewusst nicht an die Öffentlichkeit gegangen«, sagte Whaley. »Um sich die falschenBekenner vom Hals zu halten. Kopf, Hände und Füße fehlten, und sie haben es niemals aufgeklärt. Die müssen da unten fast wahnsinnig geworden sein. Hatten, wie’s aussieht, einen Verdächtigen.«
    »Raymond Beltran. Damals zwanzig Jahre alt. Keine Vorstrafen. Aber er hegte einen Groll gegen das Opfer. Er hatte allerdings ein Alibi, bestätigt von einem Victor Vega.«
    »Alter Knacker. Absoluter Tugendbold zweifellos.«
    »Zweifellos. Lassen Sie mich noch mal einen Blick auf die anderen zwei werfen.«
    Cardinal scrollte die Anlage zum nächsten Eintrag herunter, einem Fall vor acht Jahren. Eine Leiche, die in Toronto im Stadtteil Rosedale Valley in einem flachen Grab gefunden wurde. »Nicht identifizierte männliche Leiche. Kopf, Hände und Füße entfernt. Keine Verdächtigen.«
    »Erstaunt mich, dass sie Beltran nicht auch bei dem Fall in Verdacht hatten«, sagte Cardinal. »Wenn man bedenkt, dass der letzte Fall da ganze zwei Jahre her ist. Außerdem ist Rosedale Valley nicht allzu weit von Regent Park entfernt. Aber scheinbar haben sie ihn nicht mal dazu vernommen.«
    »Das hat mit dem Zeitpunkt zu tun, John. Die hier wurde zwar zwei Jahre nach dem Jungen in Regent Park gefunden, aber dem Zustand der Leiche nach muss der Mord acht Jahre vor dem anderen liegen. Da hat Beltran noch gar nicht hier gelebt; er lebte damals in den Staaten.«
    »Den Staaten?«
    »Florida, glaube ich. Sieh mal bei den biografischen Bemerkungen nach.«
    Cardinal scrollte zu Nummer drei. Das hier lag vier Jahre zurück, ebenfalls in Toronto. Eine Frau, fünfundzwanzig Jahre alt, wird zu Hause in Mississauga vermisst gemeldet und taucht zwei Wochen später in der Nähe von Scarborough Beach wieder auf, minus Kopf, Hände und Füße.
    »Nummer drei ist auch nicht aufgeklärt«, sagte Cardinal.
    »Das sehe ich auch. Da kann man ja ziemlich pessimistisch werden. Diesmal kein Mangel an Verdächtigen, stelle ich fest.«
    »Der Ex-Freund hatte kein Alibi, aber sie hatten auch keinen Grund, ihn zu verdächtigen, abgesehen vom Ex-Faktor. Der Nachbar in der Kellerwohnung war ein notorischer sexueller Wüstling, aber noch nicht durch den Gebrauch eines Messers oder einer anderen Waffe aufgefallen. Zu dem Fall haben sie Beltran gar nicht befragt. Beaches ist nicht allzu weit von Regent Park entfernt. Zehn Minuten mit dem Auto.«
    »Ich kann nachvollziehen, wieso sie ihn nicht vernommen haben. Als Motiv hatten sie bei Opfer Nummer eins nichts weiter als feindselige Gefühle. Wenn sie ihm den Mord nicht nachweisen können, haben sie auch keine Verbindung zu den anderen beiden Fällen.«
    »Sie vergessen die Geografie.«
    »Zugegeben. Nur dass er die mit zweieinhalb Millionen

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