Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalter Schmerz

Kalter Schmerz

Titel: Kalter Schmerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Jameson
Vom Netzwerk:
nahm sie meine Hand von ihrem Oberschenkel, führte sie zwischen ihre Beine und an ihrer Unterwäsche vorbei.
    »Ahh …« Während sie mir zeigte, was ich tun sollte, und mit den Hüften gegen mich stieß, kniff sie die Augen zusammen.
    Das war der größte Kick, zu spüren, wie nass sie war, wie sie stöhnte, als sie spürte, dass meine Fingerspitzen ihre Klitoris bearbeiteten. Plötzlich umklammerte sie wieder mein Handgelenk, ihre Gesichtszüge verkrampften, sie presste sich an mich, als würde sie sterben, wenn ich nicht in ihr wäre. Sie stieß einen ganz leisen Schrei aus, ihr Körper stemmte sich gegen mich, sie öffnete leicht den Mund, dann schlug sie die Augen auf.
    Sie hatten grüne Flecken.
    Eine Schweißperle rann ihr am Gesicht entlang.
    »Geh nicht«, sagte sie.
    Ich fuhr ihr mit dem Daumen über die Wange, über die gerötete Haut und den schimmernden Schweiß. Ich begriff es nicht. Ich begriff einfach nicht, was sie von dieser Welt wollte.
    »Bitte geh nicht«, sagte sie und klammerte sich an mich, als meinte sie es ernst.
    Sie hing mir wie eine Keytar am Hals, dachte ich. Natürlich würde ich nicht gehen.

24
    Als ich aufwachte, lag auf dem Nachttisch ein Zettel mit einer Nachricht in einer weiblichen, seitlich geneigten Schrift.
    » Musste früh zur Arbeit. Erhol dich! Danke xxx «
    Auf gewisse Weise war ich froh. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass einer von uns Lust auf eine befangene morgendliche Unterhaltung gehabt hätte. Nachdem sie mich gebeten hatte, nicht zu gehen, hatte sie sich ausgezogen und war neben mir eingeschlafen. Ich hatte Stunden gebraucht, ehe ich entspannt genug war, um es ihr gleichzutun – verwirrt, müde und qualvoll erregt.
    Auf verquere Art hielt ich das für einen Fortschritt.
    Ich stand auf, zog mich schnell an und ging nach unten. Als ich mein Telefon einschaltete, hatte ich eine Mailboxnachricht von Brinks und eine von Mackie.
    Den Laptop hatte sie auf der Arbeitsplatte in der Küche stehen lassen.
    Eine Weile lauschte ich auf Geräusche von draußen, versuchte, trotz meines Herzklopfens etwas zu hören, dann klappte ich das Teil auf. Nach wenigen Sekunden war der Computer hochgefahren, und ich suchte nach Videodateien.
    »Jawoll«, murmelte ich vor mich hin.
    Es gab eine ganze Liste von Videos, einige davon hatten Titel wie »Emmas Geburtstag 2005« oder »Malediven 2002«. Mehrere besaßen lediglich allgemeine Webcam-Namen wie »Clare Dyer – Webcam Video – 16:45 20/09/10«. So neugierig ich auch war, wusste ich, dass ich es mir nicht leisten konnte, jetzt auch nur eines davon anzusehen. Ich lud alles auf einen privaten Web-Speicher hoch, dann warf ich einen Blick auf die Wanduhr undklappte den Laptop wieder zu, ohne einen Hinweis darauf zu hinterlassen, dass er benutzt worden war.
    Beschwingt von meinem Erfolg, stellte ich meine Tasche ab und hastete nach oben in Emmas Zimmer. Das könnte deine einzige Chance sein, dachte ich. Versau es bloß nicht.
    Auf dem Treppenabsatz roch es immer noch schwach nach Alkohol, was ich nicht gemerkt hatte, als ich aufgewacht war.
    Ich schaute mich in Emmas Zimmer um und versuchte zu ergründen, was für ein Mensch sie gewesen war, aus welchem Grund ein Mädchen die chronische Neigung entwickelte, die eigenen Eltern zu enttäuschen. Was hatte sie zu der Sorte Mensch gemacht, der, um die Mutter zu ärgern, den Vater immer wieder zurück ins Haus ließ?
    Das Einzige an ihrem Gesicht, an das ich mich erinnern konnte, war Pats böser Blick.
    Ich durchsuchte die Schubladen ihrer Frisierkommode, wo ich ihr Tagebuch entdeckt hatte, und fand Quittungen von einem Restaurant, Kontoauszüge, Briefe vom College, einen Stapel Fotos, denen offenbar nicht die Ehre zuteil geworden war, unter den Rand ihres Spiegels geschoben zu werden.
    Kurz schaute ich mein Spiegelbild an, die grauen Schatten unter meinen Augen, und verlor mich in der Erinnerung an die vergangene Nacht. Ich konnte sie nicht aus meinem Kopf verbannen. Würde es das gewesen sein? Alles, was ich von ihr haben durfte?
    Es störte mich, wie sehr diese Gedanken meine Fähigkeit beeinträchtigten, klar zu denken.
    Ich sammelte alle Zettel und Fotos ein, alles, das so aussah, als könne es von Bedeutung sein, und nahm es mit nach unten. Nachdem ich das Material in meiner Tasche verstaut hatte, ging ich ins Wohnzimmer und zog die Schuhkartons aus dem obersten Regal. Ich ließ die Fotos von Emma zurück, die Clare durchgesehen hatte, den Rest nahm ich mit. War ja nicht so, als ob

Weitere Kostenlose Bücher