im Hörer.
»Hallo?«, sagte Annika.
Keine Antwort, nur Tinnitus.
Sie legte den Apfel auf den Tisch, zog den Laptop heran und tippte www.aplaceinthesun.se in die Adresszeile des Internet Explorers.
Sie biss noch einmal ab, während der Computer ratterte und stöhnte.
Welcome to A Place in the Sun, your Real Estate Agent on the Coast!
Die Seite sah aus wie jede beliebige Immobilienmaklerseite, die sie beim Vergleichen der Haus- und Grundstückspreise in aller Welt angesehen hatte. Vielleicht ein wenig einfacher. Es war kein großes Büro. Das Logo oben links war fett und hässlich. Aber vielleicht fand sie auf der Seite ja noch mehr Informationen über die Söderström-Villa?
Wieder knisterte es im Hörer.
»Hallo? Hallo!«
Links unter dem Logo waren weitere Menüpunkte aufgelistet: Home, Property Search, New Developments , About Us, Contact. Sie klickte auf Property Search, um nach Villen in Nueva Andalucía zu suchen, aber der Link war tot.
»Pressebüro des Außenministeriums, können Sie einen Augenblick warten?«
»Hallo«, sagte Annika und wandte den Blick vom Laptop, »ich warte schon eine ganze …«
Es machte Klick, und das Rauschen kam zurück.
Sie warf den Apfelrest in den Ausguss.
Diese Diplomaten sind doch wirklich merkwürdig, dachte sie und klickte auf About Us .
Es war das übliche englische Begrüßungsgeschwätz: »Für viele ist es ein Traum, sich ein Haus im Süden zu kaufen, aber es ist auch eine große Investition. Deshalb benötigen Sie bestmögliche Beratung und Unterstützung durch ein etabliertes Unternehmen. Seit der Eröffnung unseres ersten Büros an der Costa del Sol 1968 haben mit unserer Hilfe über tausend Menschen ihr neues Zuhause an der spanischen Küste gefunden …«
Ungeduldig klickte sie die Seite weg und landete stattdessen auf der Kontaktseite. Auch die wollte sie gerade wieder schließen, als ihr Blick zufällig auf die Mail-Adressen der Makler fiel.
[email protected] [email protected] Sie starrte die beiden Namen an und bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut.
Astrid Paulson.
Ernesto Zarco Martinez.
Veronica Söderströms Mutter hieß Astrid Paulson. Es konnte doch kein Zufall sein, dass eine Frau mit diesem Namen, der auch genauso geschrieben wurde, bei Veronica um die Ecke ihr Büro hatte.
War Astrid Paulson Immobilienmaklerin gewesen? Und was war das für ein Zarco Martinez?
Sie legte den Hörer auf und überließ die Dame des Außenministeriums ihrem Schicksal.
Schnell googelte sie Ernesto Zarco Martinez, 133000 Treffer, zwecklos.
Sie starrte auf den Bildschirm, bis ihr die Augen tränten, und versuchte fieberhaft, sich zu erinnern.
Genau diesen Namen hatte sie schon einmal gesehen, aber in Verbindung mit etwas anderem, einem Namen vielleicht, oder einer Adresse.
Sie überlegte einen Moment, dann startete sie die systemeigene Suchfunktion. Setzte ein Häkchen bei »Dokument«, klickte auf »erweiterte Suchfunktion verwenden« und gab an, nach einem Wort oder Begriff suchen zu wollen. Dann ließ sie ihre gesamte Festplatte nach Ernesto Zarco Martinez durchforsten, zur Sicherheit in der richtigen Groß- und Kleinschreibung. Der Vorgang würde eine Weile dauern, aber wenn sie genau diese Namenskombination schon einmal auf diesem Rechner gehabt hatte, würde die Suchfunktion sie finden.
Ein kleiner Zeichentrickhund wedelte fröhlich mit dem Schwanz, während der Rechner suchte. Sie ging auf die Toilette, wusch sich die Hände und das Gesicht und setzte sich wieder vor den Laptop. Der Hund wedelte noch immer. Keine Ergebnisse. Sie ging zum Telefon im Schlafzimmer.
»Pressebüro des Außenministeriums, können Sie einen Augenblick warten?«
»Nein!«, rief Annika laut. »Auf keinen Fall. Wenn Sie jetzt nicht mit mir sprechen, schreibe ich, was ich will!«
Eine verwunderte Stille entstand, ohne Tinnitus.
»Ähm, um was geht es denn?«
»Sind Sie darüber informiert, dass ein schwedischer Bürger in einem Gefängnis in Málaga ums Leben gekommen ist?«
Die Mitarbeiterin des Außenministeriums holte geräuschvoll Luft.
»Uns liegt keine derartige Information vor.«
»Tja, nun weiß ich aber zufällig, dass es diesen Todesfall gegeben hat.«
Sie nannte der Frau alle wichtigen Fakten und teilte ihr mit, sie werde sich in einer Stunde noch einmal melden, um sich den Fall bestätigen zu lassen. Das würde ein bisschen Tempo in die Sache bringen.
Dann ging sie zurück in die Küche.
Ein Treffer.
Sie