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Kalter Tod

Kalter Tod

Titel: Kalter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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FBI etwas zu erreichen.«
    »Das heißt also, wir warten erst mal ab.«
    »Richtig, wir warten erst mal ab.«
    Darauf fuhren sie eine Weile schweigend weiter, bis Bosch das Vorhaben seines Partners zur Sprache brachte, sich jemand anderem zuteilen zu lassen.
    »Wollen Sie jetzt immer noch mit dem Lieutenant reden?«
    Ferras zögerte mit seiner Antwort. Die Frage war ihm unangenehm.
    »Ich weiß nicht, Harry. Ich glaube immer noch, es wäre das Beste. Für uns beide. Vielleicht kommen Sie am besten mit weiblichen Partnern klar.«
    Fast hätte Bosch gelacht. Ferras kannte Kiz Rider nicht, seine letzte Partnerin. Sie hatte nie Anstalten gemacht, sich Bosch unterzuordnen. Wie Ferras hatte sie sich jedes Mal auf die Hinterbeine gestellt, wenn Bosch das Alpha-Tier herauskehrte.
    Er wollte Ferras gerade aufklären, als sein Handy zu läuten begann. Er holte es aus der Tasche. Es war Lieutenant Gandle.
    »Harry, wo sind Sie?«
    Seine Stimme war lauter und angespannter als sonst. Er war wegen irgendetwas aufgeregt, und Bosch fragte sich, ob er bereits von dem Treffen im Donut Hole gehört hatte. Sollte ihn der Chief verraten haben?
    »Gerade auf dem Weg in die Stadt. Auf dem Sunset.«
    »Sind Sie schon an Silver Lake vorbei.«
    »Noch nicht.«
    »Gut. Fahren Sie nach Silver Lake rauf. Und zwar zu dem Freizeitzentrum am Anfang des Speichersees.«
    »Was ist passiert, Lieutenant?«
    »Das Auto der Kents wurde entdeckt. Hadley und seine Leute sind bereits da und richten eine Befehlsstelle ein. Sie haben die Ermittler angefordert.«
    »Hadley? Was hat er dort zu suchen? Warum gibt es eine Befehlsstelle?«
    »Weil Hadleys Einheit den Hinweis erhalten hat. Sie sind der Sache sofort nachgegangen und haben erst dann uns verständigt. Das Auto steht vor einem Haus, das einer Person von Interesse gehört. Sie möchten, dass Sie hinkommen.«
    »›Einer Person von Interesse‹? Was soll das bedeuten?«
    »Das Haus ist der Wohnsitz einer Person, für die sich das OHS interessiert. So eine Art mutmaßlicher Terroristen-Sympathisant. Genaueres weiß ich auch nicht. Fahren Sie einfach hin, Harry.«
    »Okay.«
    »Rufen Sie mich an und halten Sie mich auf dem Laufenden. Und wenn Sie mich da draußen brauchen, geben Sie mir einfach Bescheid.«
    Natürlich wollte Gandle das Büro nicht wirklich verlassen, um an den Tatort zu kommen. Das brächte ihn mit seinen täglichen Verwaltungsaufgaben und seinem Papierkram in Verzug. Bosch klappte das Handy zu und versuchte, schneller zu fahren, aber der Verkehr war zu dicht. Er gab das Wenige, was er bei dem Telefonat erfahren hatte, an Ferras weiter.
    »Was ist mit dem FBI?«, fragte Ferras.
    »Was soll damit sein?«
    »Wissen Sie Bescheid?«
    »Das habe ich ihn nicht gefragt.«
    »Was ist mit der Besprechung um zehn?«
    »Ich würde sagen, darüber machen wir uns um zehn Gedanken.«
    Nach zehn Minuten erreichten sie endlich den Silver Lake Boulevard, und Bosch fuhr in Richtung Norden weiter. Dieser Teil der Stadt hatte seinen Namen vom Silver Lake Reservoir, das in der Mitte einer Mittelschichtgegend mit Bungalows und Nachkriegsbauten mit Blick auf den künstlich angelegten See lag.
    Als sie sich dem Freizeitzentrum näherten, sah Bosch zwei blitzende schwarze Geländewagen, das Markenzeichen des OHS. Für eine Einheit, die angeblich Terroristen jagte, war es anscheinend nie ein Problem, Geld zu bekommen, dachte er. Außerdem standen zwei Streifenwagen und ein Müllauto da. Bosch parkte hinter einem der Streifenwagen, und er und Ferras stiegen aus.
    Um das Klappheck eines der Geländewagen hatte sich eine Gruppe von zehn Männern in schwarzen Kampfanzügen versammelt. Bosch ging auf sie zu, Ferras folgte ihm in ein paar Schritten Abstand. Ihr Erscheinen wurde sofort bemerkt, und die Gruppe teilte sich und gab den Blick auf Captain Don Hadley frei, der im offenen Heck des Geländewagens saß. Bosch war Hadley nie persönlich begegnet, hatte ihn aber oft genug im Fernsehen gesehen. Er war ein großer, breiter Mann mit einem roten Gesicht und rotblondem Haar. Er war etwa vierzig Jahre alt und sah aus, als hätte er die Hälfte davon im Fitness-Studio verbracht. Seine kräftige Gesichtsfarbe erweckte den Eindruck, als hätte er sich überanstrengt oder hielte den Atem an.
    »Bosch?«, fragte Hadley. »Ferras?«
    »Ich bin Bosch. Das ist Ferras.«
    »Gut, dass Sie kommen. Ich glaube, wir können Ihnen Ihren Fall gleich auf dem silbernen Tablett servieren. Wir warten nur noch, dass einer meiner Jungs mit dem

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