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Kalter Tod

Kalter Tod

Titel: Kalter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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terroristische Komponente.«
    Bosch war überrascht, dass Captain Done Badly und das OHS bereits im Bild waren.
    »Was unternimmt Captain Hadley?«, fragte er. »Er hat mich noch nicht angerufen.«
    »Das Übliche. Unsere eigenen nachrichtendienstlichen Erkenntnisse überprüfen, mit den Bundesbehörden in Kontakt treten.«
    Bosch nickte.
    »Und was haben Sie mir zu sagen, Detective? Weshalb sind Sie hergekommen?«
    Bosch schilderte den Fall ausführlicher, mit besonderer Betonung der bundesbehördlichen Beteiligung und der Bemühungen von dieser Seite, das LAPD aus seinem eigenen Ermittlungsverfahren zu drängen. Bosch akzeptierte, dass das fehlende Caesium Priorität hatte und der Hauptgrund war, warum sich das FBI so aufspielte. Aber, fügte er hinzu, es gehe in dem Fall um einen Mord, und das brächte das LAPD ins Spiel. Er ging das Beweismaterial durch, das er gesammelt hatte, und erläuterte einige seiner Theorien.
    Als Bosch damit fertig war, hatte der Chief beide Doughnuts aufgegessen. Er wischte sich mit einer Serviette den Mund ab und sah dann auf die Uhr, bevor er antwortete. Sie hatten die ursprünglich veranschlagten fünf Minuten längst überschritten.
    »Was erzählen Sie mir nicht?«, fragte der Chief.
    Bosch zuckte mit den Schultern.
    »Nicht viel. Ich hatte im Haus des Opfers gerade eine kleine Auseinandersetzung mit einem FBI-Agenten, aber sie wird, glaube ich, keine Konsequenzen nach sich ziehen.«
    »Warum ist Ihr Partner nicht hier? Warum wartet er im Auto?«
    Bosch verstand. Der Chief hatte Ferras gesehen, als er sich bei seiner Ankunft auf dem Parkplatz umgeschaut hatte.
    »Zwischen uns herrscht eine gewisse Uneinigkeit, wie wir weiter vorgehen sollen. Er ist ein guter junger Kollege, aber er gibt beim FBI etwas zu schnell klein bei.«
    »Und das tun wir beim LAPD natürlich nicht.«
    »Zu meiner Zeit war das jedenfalls so, Chief.«
    »Hielt es Ihr Partner für angemessen, die Befehlskette der Polizei zu umgehen und sich direkt an mich zu wenden?«
    Bosch senkte den Blick auf den Tisch. Die Stimme des Chief hatte einen strengen Ton angenommen.
    »Ehrlich gesagt, war er nicht gerade glücklich darüber, Chief«, sagte Bosch. »Es war nicht seine Idee. Es war meine. Ich dachte einfach, wir hätten nicht genügend Zeit …«
    »Was Sie dachten, spielt keine Rolle. Es ist, was Sie getan haben. An Ihrer Stelle würde ich also dieses Treffen für mich behalten, und ich werde es ebenso halten. Versuchen Sie es nie mehr auf diese Tour, Detective. Sind wir uns da einig?«
    »Ja, sind wir.«
    Der Polizeichef schaute zu der Glasvitrine, in der auf Tabletts die Doughnuts ausgestellt waren.
    »Woher wussten Sie übrigens, dass ich hier vorbeikommen würde?«, fragte er.
    Bosch zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung. Ich wusste es einfach.«
    Plötzlich wurde ihm bewusst, dass der Chief vielleicht dachte, er hätte diese Information von seiner ehemaligen Partnerin.
    »Von Kiz weiß ich es jedenfalls nicht, wenn Sie das gerade gedacht haben, Chief«, erklärte er deshalb rasch. »Es ist einfach eins dieser Dinge, die sich schnell herumsprechen. In Polizistenkreisen ist das gewissermaßen ein offenes Geheimnis.«
    Der Polizeichef nickte.
    »Wirklich schade. Ich mochte den Laden hier. Günstig gelegen, gute Doughnuts, und Mr. Ming kümmert sich bestens um mich. Tja.«
    Bosch merkte, dass der Polizeichef jetzt seinen Tagesablauf ändern musste. Es ging nicht an, dass allgemein bekannt war, wo er angetroffen werden konnte und wann.
    »Das tut mir leid, Sir«, sagte Bosch. »Aber wenn ich eine Empfehlung aussprechen dürfte: Es gibt da ein Lokal im Farmer’s Market, es heißt Bob’s Coffee and Doughnuts. Es liegt für Sie nicht unbedingt auf dem Weg, aber der Kaffee und die Doughnuts wären den Umweg wert.«
    Der Chief nickte nachdenklich.
    »Ich werde das mal im Hinterkopf behalten. Aber jetzt, was wollen Sie von mir, Detective Bosch?«
    Bosch gelangte zu der Überzeugung, dass der Chief offensichtlich zur Sache kommen wollte.
    »Ich muss dem Fall dahin folgen, wohin er geht, und um dazu in der Lage zu sein, brauche ich Zugang zu Alicia Kent und zum Geschäftspartner ihres Mannes, einem gewissen Kelber. Das FBI hat sich beide unter den Nagel gerissen, und ich glaube, mein Zugangsfenster hat sich vor fünf Stunden geschlossen.«
    Nach einer Pause kam Bosch zum springenden Punkt des ungeplanten Treffens.
    »Darum bin ich hier, Chief. Ich brauche Zugang. Ich denke, Sie können ihn mir verschaffen.«
    Der

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