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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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dann hat er noch ein paar Mal zugetreten. Danach ist er wieder im Club verschwunden, als wäre nichts geschehen.«
    »Und er hat nichts zu dir gesagt?«
    Skari schüttelte den Kopf. »Nur Bjartmar. Er sagte: Du hast nichts gesehen, okay? Das war alles.«
    »Weißt du, wer Gunnlaugur Ólafsson ist?«
    »Wer?«, fragte Skari verwirrt.
    »Kennst du Bjarki Steinsson?«
    »Hör mal, ich weiß nicht, was du willst«, knurrte Skari wütend. »Wer zum Teufel sind diese Leute?«
    »Högni Sigurgeirsson?«
    »Ich habe gesagt, dass ich nicht weiß, wer diese verfluchten Leute sind. Okay?«
    »Wer hat dich krankenhausreif geschlagen?«
    »Hab ich dir gesagt«, erwiderte er und senkte den Blick. »Ein Pole.«
    »Nein, Skari«, berichtigte Gunna. »Ich bin es satt, mir ständig diese alte Leier anzuhören. Die meisten Polen sind schon nach Hause zurückgekehrt, und es gibt keinen einzigen Arbeiter aus Polen, Lettland, Litauen oder der Mongolei, auf den deine Beschreibung passt. Wie wäre es, wenn du mir einfach reinen Wein einschenkst und zugibst, dass es Ommi war?«
    »Was?«, fragte er mit weit aufgerissenen Augen. »Weil …«
    »Weil was? Ich weiß, dass ihr euch schon sehr lange kennt, Ommi und du. Aber das macht keinen Unterschied.«
    Skari ließ den Kopf hängen und öffnete endlich die Fäuste.
    »Es war Ommi«, murmelte er zornig. »Ommi und so ein kleines Würstchen, ein Kumpel von ihm. Mit Ommi allein wäre ich schon fertig geworden, aber sein Kumpel hat mir mit einem Brett auf den Kopf geschlagen. Danach konnte ich nicht mehr klar denken.«
    Gunna drehte sich zu Bjössi um, der immer noch in der Tür stand. »Hast du das mitbekommen?«
    Bjössi nickte, und sie blickte auf Skari hinunter, der auf dem Bett saß und seine großen Fäuste abwechselnd öffnete und schloss.
    »Und du wirst gegenüber meinem Kollegen eine Aussage dazu machen, okay?«
    »Kann ich dann nach Hause gehen?«, fragte er hoffnungsvoll.
    »Mach eine Aussage, dann kannst du zu Erla und den Kindern heimgehen.«
    »Ist das alles?«
    »Das ist alles«, bestätigte Gunna. »Gut, Bjössi, wir lassen diesen Burschen in deiner liebevollen Obhut. Kannst du dafür sorgen, dass er nach Hause gebracht wird, wenn er eine brauchbare Aussage zu Protokoll gegeben hat?«
    »Das mit der Aussage geht klar. Aber ich weiß nicht, ob er nach Hause gebracht werden kann. Wir haben heute zu wenige Leute, außerdem fehlt ein Auto.«
    »Dann setz ihn in ein Taxi und sag dem Fahrer, er soll ihn nach Hvalvík bringen, ohne bei einem Alkoholladen anzuhalten«, wies Gunna ihn an. »Und noch was, Skari.«
    »Ja?«
    »Grüß deine Mum von mir, wenn du nach Hause kommst, ja?«

***
    Helgi fuhr und hielt sich an das Tempolimit, während Autos und Lkws auf der linken Spur der Reykjanesbraut an ihnen vorbeisausten. Sie fuhren an der Stelle vorbei, an der Laufey und sie vor einigen Tagen den Unfall beobachtet hatten. Nichts deutete mehr auf den Vorfall hin.
    »Hallo, Eiríkur! Kannst du mich verstehen?«, rief sie in ihr Handy.
    Plötzlich tauchte der Wagen aus dem Funkloch auf, und die Verbindung war perfekt.
    »Gibt es irgendwelche Spuren auf diesem Zettel?«
    »Nicht viele. Keine Fingerabdrücke. Der Ausdruck erfolgte auf einem gewöhnlichen Laserdrucker, aber davon gibt es Tausende, und es ist ganz gewöhnliches Papier. Auf dem Umschlag sind ein paar Fingerabdrücke, die wir bislang noch nicht identifizieren konnten. Wir arbeiten daran, aber vermutlich stammen sie von Hallur selbst.«
    »Wir haben doch seine Fingerabdrücke genommen, um zu überprüfen, ob er vor Kurzem in Svanas Wohnung war, oder nicht? Also müssen sie vorliegen. Würdest du das bitte abgleichen und mir Bescheid sagen, sobald das Ergebnis vorliegt?«
    Sie beendete das Gespräch, steckte die Hände in ihre Jackentaschen und saß grübelnd auf dem Beifahrersitz, während die Laternenpfähle vorbeiflogen.
    »Wurde Svana erpresst, oder war sie selbst die Erpresserin? Wenn es so war, hat man ihr deshalb den Schädel eingeschlagen, wahrscheinlich mit ihrem eigenen Baseballschläger?«
    »Wohin wollen wir jetzt, Chefin?«, fragte Helgi, als sie sich dem Ortsrand von Hafnarfjördur näherten.
    »Skari hat nichts mit den aktuellen Ereignissen zu tun. Es gibt keine Verbindung zu dieser Sache rund um Svana und ihrem Club. Das Gleiche gilt für Ommi. Wer könnte also davon profitieren? Wer ist der Erpresser? Ist es jemand, der weiß, wer von diesen Mistkerlen Svana umgebracht hat, oder versucht Svanas Mörder die anderen

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