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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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Kristrún alles erfahren würde.«
    »Wer war es?«
    »Ich weiß es nicht.« Er machte eine Handbewegung in Richtung seiner Jacke, die auf der Rückenlehne eines Stuhls hing. »Sieh in der Tasche nach.«
    Gunna bedeutete Bjössi, sich darum zu kümmern, während Bjarki weitersprach. Er redete immer schneller, er flüsterte nicht mehr, jetzt sprach er in normaler Lautstärke.
    »Gestern habe ich wieder eine Nachricht bekommen. Da habe ich mir gedacht, warum soll ich mir weiter Sorgen machen? Ich wollte einfach nur noch weg. Ich habe genug Geld, um davon zu leben. Wenn ich weg bin, kann die Person, wer auch immer es ist, Kristrún erzählen, was sie will. Mir ist inzwischen alles egal. Das Haus und die Firma laufen auf ihren Namen und den der Kinder. Sie kann alles behalten, den ganzen Kristallnippes und die Bilder, von denen man Kopfschmerzen bekommt. Ich habe genug davon.«
    Bjössi faltete vorsichtig ein Blatt Papier auseinander, das mit einem Dutzend Zeilen bedruckt war. Gunna registrierte erleichtert, dass er sich Handschuhe übergestreift hatte.
    »Hast du irgendeine Vorstellung, von wem diese Forderungen stammen könnten?«
    »Von einem Mann. Ich habe keine Ahnung, wer er ist. Ich kenne nur die Telefonnummer, sonst nichts.«
    »Und das Schreiben? Wie hast du es erhalten, per Post?«
    »Es steckte gestern Vormittag unter dem Scheibenwischer meines Autos. Ich hatte gehört, was mit Hallur und mit Jónas Valur passiert war. Nachdem ich Hallur gestern im Krankenhaus besucht hatte, war mir das Schreiben Warnung genug.«
    »Was weißt du darüber, was Hallur zugestoßen ist?«
    »Ich weiß nur, dass er sich nie selbst umbringen würde, nie«, sagte er voller Überzeugung. »Hallur übersteht immer alles. Er ist von Natur aus ein Überlebenskünstler.«
    Gunna drehte sich zu Bjössi um. »Was ist es?«
    »Eine Geldforderung, zwanzigtausend Euro. Halte das Geld bereit. Du bekommst Bescheid, wann und wo die Übergabe stattfinden wird , heißt es hier.«
    »Ein stilvoller Erpresser, der eine ausländische Währung verlangt.«
    »Ich finde es verständlich, wenn man bedenkt, wie wenig die isländische Währung derzeit wert ist.«
    »Okay. Wir bringen diesen Brief am besten so schnell wie möglich in die Kriminaltechnik und warten ab, was sie damit anfangen können«, sagte Gunna. Dann wandte sie sich wieder an Bjarki: »Es tut mir leid. Wir können dir nicht erlauben, das Land zu verlassen.«
    »Bin ich verhaftet?«
    »Bisher noch nicht. Aber du hast versucht, das Land mit einer großen Summe in einer ausländischen Währung zu verlassen. Ein Mann in deiner Position weiß sicher, dass das illegal ist. Außerdem bist du ein sehr wichtiger Zeuge in einem Kapitalverbrechen. Falls du versuchen solltest, das Land zu verlassen, sorge ich dafür, dass du aufgehalten wirst. Ich würde mich gezwungen sehen, eine gerichtliche Verfügung zu bewirken, die dir untersagt, zu verreisen.«
    »Ich kann nicht zu Kristrún zurückkehren«, sagte er mit Nachdruck.
    »Wir besorgen dir ein Hotelzimmer für diese Nacht. Ich muss morgen noch einmal mit dir reden, und dann kannst du dich um eine andere Unterkunft kümmern.«

20. KAPITEL
    Dienstag, der Dreißigste
    Gunna schlug mit der Faust gegen die Tür von Bjarki Steinssons Zimmer. Eiríkur stand hinter ihr.
    »Sag bloß, der verflixte Kerl ist nicht da. Eiríkur, kannst du zur Rezeption gehen und herausfinden, ob man ihn gesehen hat? Falls nicht, soll jemand mit einem Generalschlüssel heraufkommen«, ordnete sie an. Eiríkur joggte den Flur entlang, seine Schritte waren auf dem weichen beigefarbenen Teppich nicht zu hören.
    Beigefarben und langweilig, dachte Gunna. Genau wie dieser verdammte Bjarki Steinsson.
    »Bjarki! Mach die Tür auf! Polizei!«, rief sie und hämmerte erneut gegen die Tür.
    Ungeduldig ging sie im Flur auf und ab. Dabei schlug sie mit der Faust gegen die Wand. Ihre Fingerknöchel brannten. Endlich tauchte Eiríkur am anderen Ende des Gangs auf. Er war in Begleitung des korpulenten Hotelmanagers, der keuchend neben ihm hereilte.
    »Öffne bitte die Tür«, forderte Gunna den Manager auf.
    »Das verstößt gegen die Regeln«, murrte der Mann. »Ich kann nicht einfach so die Tür öffnen.«
    »Doch, du kannst, und mach schnell. Wir haben schon genug Leichen«, sagte Gunna ernst.
    Bei der Erwähnung von Leichen traten die Augen des Mannes hervor, und er zog schnell eine Schlüsselkarte durch den Schlitz. Die Tür ging auf, und er trat zurück, damit Gunna und Eiríkur

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