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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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lag am Verkehr«, meinte er.
    »Kein Problem. Aber ich habe nicht viel Zeit.«
    Gunna trank einen Schluck von ihrem Kaffee und warf einen Blick zur Theke, hinter der ein gelangweilter junger Mann mit ausdruckslosem Gesicht darauf wartete, etwas tun zu können. Im Einkaufszentrum von Hafnarfjördur wimmelte es von Menschen, die in dem beruhigenden künstlichen Licht ihre letzten Einkäufe tätigten.
    »Hast du deine Einkäufe schon erledigt?«, fragte Skúli.
    »Nein. Das habe ich Steini überlassen. Möchtest du einen Kaffee?«
    »Ja. Warum nicht?«
    »Dann hol dir einen. Und füll mir bitte meinen Becher wieder auf, ja?«
    Er kehrte mit zwei Kaffeebechern und einem Teller mit einem trockenen Sandwich zurück.
    »Ist das dein Mittagessen?«, erkundigte Gunna sich.
    »Ja. Ich hatte heute nicht viel Zeit zum Essen.«
    »Nun denn«, sagte sie. Skúli schluckte den Bissen herunter und sah sie aufmerksam an. »Ich bin sicher, dass wir beide so ziemlich dieselben Dinge in dieser Angelegenheit recherchiert haben. Erzähl mir doch einfach, was du herausgefunden hast, und ich fülle die Lücken, soweit ich darf.«
    »Svana Geirs war eine talentierte Tänzerin, ein annehmbares Model, eine nicht besonders erfolgreiche Popsängerin, eine noch weniger erfolgreiche Schauspielerin und eine schamlose Selbstdarstellerin. Sie war zweimal verheiratet, aber beide Ehen hielten nur kurz. Keine Kinder. Sie hat zahlreiche Operationen hinter sich …«
    Gunna blickte ihn fragend an. »Schönheitsoperationen. Oberschenkel, die Titten mehr als einmal, wie man mir erzählt hat, Gesichtsstraffung, Nasenkorrektur, Zahnkorrektur, Fettabsaugung. Mehr oder weniger das ganze Programm.«
    »Okay, ich verstehe.«
    »Sie hält ein Drittel an diesem Fitnessstudio, das von ihrem Image aus der Fitness-Show im Fernsehen profitiert hat. Aber nach meinen Informationen steckt der Club seit einigen Monaten in Schwierigkeiten. Seit dem Bankenzusammenbruch im letzten Jahr ist der Kundenstamm zurückgegangen, weil die Leute nicht mehr so viel Geld zur Verfügung haben, und sie konnten nicht genug Geld für das Studio beschaffen.«
    Gunna musste lächeln, als sie sich daran erinnerte, dass er vor wenigen Monaten noch ein schüchterner junger Mann gewesen war. Nach seinem jahrelangen Studium war die reale Welt für ihn eine echte Überraschung gewesen.
    »Es ist ein Gerücht im Umlauf, dass Svana mit einer prominenten Persönlichkeit liiert war.«
    »Geschäftlich liiert oder romantisch liiert?«, fragte Gunna.
    »Beides oder eines von beiden. Es wird gemunkelt, dass Svana Geirs einen prominenten Liebhaber hatte, aber es werden keine Namen genannt. Prominent und verheiratet, so heißt es. Wie weit sind denn die Ermittlungen der Polizei gediehen?«
    »Das Rätsel wird immer undurchschaubarer. Morgen früh werden wir erst mal offiziell bestätigen, dass es sich bei dem Opfer um Svana Geirs handelt. Die Angehörigen wurden alle informiert, also darfst du es auch wissen.«
    »Kann ich die Information sofort verwenden?«
    Gunna überlegte kurz.
    »Die offizielle Bestätigung wird es morgen um acht geben. Aber ich denke, du kannst es nach Mitternacht auf die Website des Dagurinn setzen. Das wird niemanden verärgern, und trotzdem bist du allen anderen voraus.«
    »Hervorragend«, grinste Skúli.
    »Gut. Ich fahre jetzt nach Hause«, verkündete Gunna und suchte in ihrer Jackentasche nach den Autoschlüsseln. Sie sah auf die leeren Kaffeebecher und die Reste von Skúlis Sandwich hinunter. »Du solltest auch die Brotkanten essen, wenn du groß und stark werden willst. Ich übernehme die Rechnung«, fügte sie hinzu und ging zu dem gelangweilten jungen Mann hinter dem Tresen, der Löcher in die Luft starrte.

4. KAPITEL
    Sonntag, der Vierzehnte
    »Woher hast du die Nummer?«
    »Von ihrem Bruder. Er ist ein seltsamer Typ«, antwortete Helgi. »Ich musste ihn ein bisschen unter Druck setzen, aber dann ist er damit rausgerückt. Er scheint zu wollen, dass wir herausfinden, was mit seiner Schwester passiert ist, aber er will nichts unternehmen, das uns vielleicht weiterhelfen könnte.«
    »Er ist wirklich ein wenig sonderbar«, sagte Gunna. »Aber das wärst du auch, wenn du dort aufgewachsen wärst, wo er herkommt. Ein Bauernjunge wie du sollte wissen, wie es an diesen abgelegenen Orten zugeht.«
    »Das ist mutig von jemandem, der in Vestureyri aufgewachsen ist«, konterte Helgi.
    »Also, was hast du seit gestern Abend herausgefunden?«
    Helgi lächelte zufrieden.
    »Svana

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