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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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Leben.«
    »Ich verschaffe mir gerade ein Bild darüber, wie sie die letzten Tage verbracht hat – mit wem sie gesprochen hat, wen sie getroffen hat, wo sie gewesen ist, und so weiter. Wann hast du sie zuletzt gesehen?«
    »An dem Tag, an dem sie gestorben ist. Sie war hier, hielt eine frühe Trainingsstunde für ihre Foldies …«
    »Foldies?«, hakte Gunna nach.
    »Fette Oldies. Entschuldigung, ich meine ältere Damen. Wann wurde sie … umgebracht?« Agnar schluckte.
    »Am Nachmittag. Wann hat sie den Club verlassen?«
    Agnar überlegte kurz. Dabei stützte er das Kinn in einer Pose auf die Hand, die er sicherlich oft geprobt hatte.
    »Normalerweise gibt sie zwischen halb neun und elf drei Kurse für ihre Oldies. Aber an dem Tag war es nur ein Kurs, und eines von den Mädchen hat die anderen beiden übernommen. Ich kann mich erinnern, dass sie noch geduscht hat und dann gegangen ist. Ich glaube, sie hatte irgendwo einen Termin«, sagte er bedächtig. »Nein, ich weiß nicht, mit wem«, fügte er hinzu, als er merkte, dass Gunna nachfragen wollte.
    »Gut. Wie war sie in das Geschäft involviert?«
    »Wie meinst du das?«
    »Soweit ich weiß, war einer der drei Teilhaber.«
    »Du hast deine Hausaufgaben gemacht, was?«, meinte Agnar mit einem gewinnenden Lächeln.
    »Das ist Teil des Jobs«, entgegnete Gunna kühl.
    »Es gibt … gab«, korrigierte er sich, »… drei Partner, denen dieser Club gehörte. Ich, Svana und eine Investmentgesellschaft.«
    »Welche Investmentgesellschaft?«
    Agnar wand sich unbehaglich.
    »Kópinvest hat jede Menge Anteilseigner. Svana hielt dreißig Prozent, ich ebenfalls. Kópinvest hält die restlichen vierzig Prozent.«
    Gunna konsultierte ihre Unterlagen.
    »Svanas Handynummer, die auf 868 endet: Ist sie auf den Fit Club registriert?«
    Agnar nickte.
    »Hast du eine Ahnung, wo Svanas Handy sein könnte?«
    Agnar sah Gunna an, und sie erkannte sofort, dass er überrascht war.
    »Sie hatte es immer bei sich und benutzte es ständig«, antwortete er langsam. »War es nicht in ihrer Nähe?«
    »Keine Spur davon.«
    »Das kann ich nicht verstehen. Sie hatte es wirklich immer dabei, und sie hat ständig telefoniert. Ohne ihr Telefon war sie verloren. Wenn sie einen Kurs gab, schaltete sie es stumm, aber abgesehen davon hatte sie es fast immer am Ohr.«
    »Hatte sie ein weiteres Handy?«
    »Nicht mehr. Sie hat sich vor ein paar Monaten eine neue Nummer besorgt, nachdem irgendein Penner angefangen hatte, sie ständig anzurufen. Svana schwor, dass es ein Stalker war.«
    »Ist sie zur Polizei gegangen?«
    »Mein Gott, nein«, erwiderte er und durchwühlte eine Schublade.
    »Hier ist ihr altes Handy. Es läuft auch über den Fit Club .«
    »Ich nehme es mit, wenn ich darf«, sagte Gunna entschlossen. Widerwillig legte er das Telefon in ihre Hand. »Hat sie etwas über diese Anrufe gesagt? Hast du eine Ahnung, was für eine Art von Anrufen das war? Schweigen? Heftiges Atmen? So läuft das oft ab.«
    »Das hat sie nicht gesagt, nur dass irgendein fieser Typ sie belästigt.«
    »In Ordnung. Ich brauche eine Liste ihrer Freunde und Bekannten. Sie hatte doch sicher ein reges Sozialleben, oder?«
    »Schon.«
    »Hatte sie besonders enge Freunde?«
    »Jede Menge. Jenna Hrannars, Ásdis Òsk Gunnars, Hulda Gróa Waage. Du hast doch sicher schon von ihnen gehört oder was über sie gelesen.«
    Agnar sah sehr zufrieden aus, als könnte es keine größere Leistung geben, als prominente Freunde zu haben.
    »Kann ich nicht behaupten«, antwortete Gunna trocken. »Hat sie in letzter Zeit neue Bekanntschaften geschlossen? War irgendetwas ungewöhnlich?«
    »Letzte Woche hatte sie eine lautstarke Auseinandersetzung gleich hier vor der Tür. Das war überraschend«, sagte Agnar und rieb sich sein eckiges Kinn. »Hinterher hat sie mir erzählt, dass der Typ, den sie angeschrien hat, ihr Bruder ist. Sie haben ihren Streit anscheinend beigelegt. Svana wollte ihn zum Trainer ausbilden.«
    »Und was hast du von der Idee gehalten?«
    »Nicht viel«, entgegnete er rundheraus. »Ich habe mich mit ihm unterhalten, und ich halte ihn für einen Idioten. Außerdem hat er Übergewicht und müsste kräftig abnehmen.«
    »Was weißt du über Svanas Liebschaften?«, fragte Gunna.
    Der zufriedene Gesichtsausdruck verschwand, und sein Blick wurde finster.
    »Es gab einige. Sie kamen und gingen.«
    »Häufig? Gelegentlich? Du bist ja gut informiert, wie ich gehört habe.«
    »Das ist lange her.« Die Verbitterung passte nicht zu

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