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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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Woher stammt es?«
    »Von einem Mordopfer.«
    »Von Svana Geirs?«
    »Richtig.«
    »Am besten nimmst du das Ladegerät mit und lädst den Akku vollständig auf«, schlug Albert vor. Er kniff die Augen zusammen, las etwas vom Bildschirm ab und notierte es auf einem Zettel. »Ich habe den Sicherheitscode auf 4321 zurückgesetzt, sicher ist sicher«, fügte er hinzu.
    »Danke, Albert. Ich weiß deine Arbeit zu schätzen«, sagte Gunna, steckte Svana Geirs Handy ein und wog es in der Hand.
    »Dann gehe ich mal wieder.«
    Albert war schon wieder in die Arbeit an seinem Laptop versunken, als sie die Tür öffnete und hinaustrat. Sie war erstaunt, als er ihr etwas nachrief. Sie streckte den Kopf wieder ins Zimmer.
    »Ja?«
    »Ich würde den Ledermini nehmen«, meinte Albert grinsend.
    »Oh, du hast ja doch zugehört«, sagte Gunna zufrieden. »Ich wollte nur sichergehen.«

***
    Gunna bedauerte inzwischen ihre Entscheidung, das Dokument auszudrucken, das auf ihrem PC auf sie gewartet hatte. Unerbittlich spuckte der Drucker eine Seite nach der anderen aus, voller Nummern, Uhrzeiten und Daten.
    Als sie die Liste der aufgezeichneten Rufnummern überflog, sah sie ganz oben eine unterdrückte Nummer von heute Vormittag. Vermutlich war das Helgis Anruf gewesen, der ihr beim Auffinden des Telefons unter dem Kühlschrank geholfen hatte. Dann folgten ein Dutzend weiterer Anrufe mit unterdrückter Rufnummer in den vergangenen Tagen, außerdem ein paar Handy- sowie Festnetznummern, die Gunna mit einem Textmarker hervorhob.
    Der letzte Anruf, der angenommen worden war, trug das Datum des Tages, an dem Svana Geirs mit eingeschlagenem Schädel auf dem Küchenboden aufgefunden worden war. Die Anrufzeit lautete 13:53 Uhr, und das Gespräch hatte weniger als drei Minuten gedauert.
    »Also hat sie um fünf vor zwei noch gelebt«, murmelte Gunna.
    »Hast du was gesagt, Chefin?«, fragte Helgi.
    »Albert hat die Daten von Svana Geirs Handy runtergeladen. Der letzte Anruf, der angenommen wurde, war um 13:53 Uhr am Tag, an dem sie starb – zu der Zeit hat sie also noch gelebt. Das grenzt die Tatzeit wohl etwas ein. Die Reinigungsdame ist kurz vor fünf gekommen, da war Svana schon eine Weile tot.«
    »Wir sind kurz nach fünf eingetroffen, und Miss Cruz meinte, dass Svana wahrscheinlich zwischen Mittag und drei Uhr ermordet wurde. Das passt also zusammen, vorausgesetzt natürlich, wir gehen davon aus, dass Svana selbst ans Telefon gegangen ist.«
    »Du machst die Dinge noch komplizierter, als sie ohnehin schon sind«, nörgelte Gunna. »Aber natürlich hast du recht. Wir müssen in Betracht ziehen, dass eine andere Person an ihr Telefon gegangen sein könnte.«
    »Wo hast du es gefunden?«
    »Unter der Spülmaschine. Du hast mir mit deinem Anruf bei der Suche geholfen. Erinnere mich daran, dass ich dir bei Gelegenheit mal ihren geschmackvollen Klingelton vorspiele, ja?« Gunna blätterte durch die obersten Seiten des Ausdrucks. »Das ist alles. Bei deinem Anruf war das Handy zum letzten Mal aktiv, abgesehen von einer ganzen Menge Anrufe in Abwesenheit, größtenteils von unterdrückten Rufnummern.«
    »Was hältst du von der Annahme, dass sie das Handy in der Hand hatte, als sie angegriffen wurde?«, sagte Helgi langsam. »Der Angreifer hätte das Telefon bestimmt mitgenommen, wenn er es hätte loswerden wollen. Wir können sicher davon ausgehen, dass Svana ihr eigenes Handy nicht absichtlich unter die Spülmaschine gelegt hat. Was meinst du?«
    »Das klingt sehr wahrscheinlich. Der Mörder hätte das Telefon sicher entsorgt, statt es unter der Spülmaschine zu verstecken«, antwortete Gunna und starrte auf den Stapel Ausdrucke. »Wo ist Eiríkur? Ich brauche seine Hilfe.«
    »Er hat heute frei.«
    »Richtig. Weißt du, Helgi, ich bin überzeugt davon, dass du recht hast. Svana bekommt einen Schlag gegen den Kopf, fällt um wie ein Sack Kartoffeln, und das Handy fliegt ihr aus der Hand. Das bedeutet, dass sie möglicherweise gerade den Anruf von 13:53 Uhr entgegengenommen hat, als sie niedergeschlagen wurde – damit hätten wir einen sehr genauen Todeszeitpunkt.«
    »Was machen wir als Nächstes?«, fragte Helgi.
    Gunna spürte, wie ihr der Magen knurrte.
    »Jetzt kommt jede Menge langweiliger Polizeiarbeit auf uns zu. Zuerst müssen wir die ganzen Namen und Telefonnummern auf Svanas Anruferliste durchgehen und sehen, was dabei herauskommt. Bist du immer noch auf der Suche nach dem langen Ommi?«
    Helgi verdrehte die Augen und sackte ein wenig

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