Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
Vom Netzwerk:
Club. Die Verletzte ist wahrscheinlich Bjartmars Ehefrau.«
    »Oha! Das klingt wirklich interessant.«
    Gunna nannte ihm die Adresse. »Ich brauche dich hier draußen. Aber vorher musst du herausfinden, wo Bjartmar sich aufhält.«
    »Klar, mache ich. Brauchst du Eiríkur auch?«
    Gunna überlegte kurz und winkte Sigmar von der Kriminaltechnik zu, der sich gerade durch die Schaulustigen drängte. Er trug über jeder Schulter eine Tasche.
    »Nein, lassen wir ihn heute in Ruhe, wenn er schon gegangen ist. Dafür wird er morgen einen harten Tag haben. Ich muss weiter, die Kriminaltechniker sind da.«
    Sie beendete das Gespräch, suchte schnell eine weitere Nummer heraus und wartete geduldig, während es läutete.
    »Hallo, Sigrún, ich bin’s. Ist es okay, wenn Laufey nach der Schule zu dir kommt?«
    »Kein Problem. Hast du noch zu tun?«
    Gunna überlegte, was sie antworten sollte.
    »Es gab einen ernsten Vorfall, und wir müssen uns sofort darum kümmern«, erwiderte sie schließlich. »Wahrscheinlich kannst du es heute Abend in den Nachrichten sehen. Die Fernseh-Teams sind schon vor Ort.«
    »Okay. Erzähl mir später davon. Schickst du Laufey eine SMS?«
    »Ja, mache ich. Danke, Sigrún«, sagte Gunna. Sie schrieb die SMS an Laufey, während sie zum Haus zurückkehrte. Als sie die Seitentür der Garage erreichte, waren Sigmar und die ernste junge Frau neben ihm bereits in weiße Overalls geschlüpft. Sie konnte sich Sigmar kaum ohne seinen Overall vorstellen.
    »Das kann dauern«, verkündete er missmutig, als wäre es Gunnas Schuld.

***
    Bjartmar Arnarson nahm die Nachricht mit Fassung auf. Gunna fragte sich, ob er sich so gut unter Kontrolle hatte oder ob es Gleichgültigkeit war. Man hatte ihn diskret an der Passkontrolle am Flughafen abgepasst und in ein Besprechungszimmer geführt. Er hantierte mit einem iPhone herum, das in seinen Fingern ständig piepste und vibrierte.
    »Wie ist es denn passiert?«, fragte er schließlich und tat das Bedauern, das Gunna und die beiden Beamten der Flughafenpolizei äußerten, mit einer flüchtigen Handbewegung ab.
    »Wir wissen es noch nicht«, erklärte Gunna. »Es ist erst wenige Stunden her. Deine Frau ist bei einem Feuer in eurem Haus oder in eurer Garage verletzt worden. Wir glauben, dass es kein Unfall war.«
    Bjartmar zuckte mit den Schultern. »Wer sollte Unnur etwas antun wollen?«
    »Ich hatte gehofft, dass du etwas Licht in die Angelegenheit bringen kannst.«
    »Was willst du damit andeuten?«, fragte er aalglatt. »Wenn du sagen willst …«
    »Ich stelle eine Frage, ich mache keine Andeutungen.« Gunna musste sich Mühe geben, höflich zu bleiben.
    »Könnte jemand mir bitte ein Glas Wasser holen?«, bat er plötzlich. »Es ist heiß hier, und es war ein langer Flug.«
    Einer der Flughafenpolizisten verließ den Raum und schloss leise die Tür.
    »Zunächst muss ich wissen, ob deiner Frau in der letzten Zeit irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen ist. Ist ihr jemand gefolgt, war sie in Streitigkeiten verwickelt?«
    Bjartmar wollte gerade antworten, als sein iPhone sich meldete und gleichzeitig ein altmodischer Telefon-Klingelton zu hören war. Ärgerlich blickte er auf das iPhone und zog ein größeres, älteres Handy aus seiner Jackentasche.
    »Ja?«, sagte er gereizt, dann wurde seine Stimme sanfter. »Nein, nur eine Verzögerung wegen des Gepäcks. Ich spreche gerade mit ein paar Leuten vom Zoll. Nein, das ist kein Problem. Ich bin gleich bei dir. Bis dann.«
    Der Flughafenpolizist kehrte mit einer kleinen Flasche Wasser zurück und stellte sie vor Bjartmar auf den Tisch. Der Geschäftsmann warf Gunna einen vernichtenden Blick zu.
    »Hör mal, wie lange dauert das hier noch?«
    »Nicht lange«, antwortete Gunna. Sie hatte sofort eine tiefe Abneigung gegen Bjartmar und seine gleichgültige Haltung entwickelt. Der Mann zeigte nicht das geringste Interesse am Gesundheitszustand seiner Frau und fummelte schon wieder an seinem iPhone herum. Sie funkelte ihn zornig an, aber Bjartmar bemerkte offensichtlich gar nichts.
    »Wenn es dir nichts ausmacht …«, sagte sie eisig.
    Bjartmar blickte auf und erwiderte ihren Blick. »Tut mir leid. Das Geschäft.«
    »Hat deine Frau Feinde?«
    Bjartmar zuckte erneut mit den Schultern. »Bestimmt. Man wird nicht wohlhabend, ohne sich Feinde zu machen.«
    »Okay. Fällt dir jemand Bestimmtes ein?«
    »Fast alle, die je für sie gearbeitet haben. Sie hat alle früher oder später gefeuert. Es laufen ständig Gerichtsverfahren

Weitere Kostenlose Bücher