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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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war ganz einfach. Ich habe die Streifenpolizei gebeten, bei Eygló zu klingeln und zu fragen, ob sie jemanden bemerkt haben, der mit einem gestohlenen Wagen eine Spritztour in der Gegend unternommen hat. Als die Polizisten vorne an der Haustür klingelten, ging die Hintertür auf. Ich musste nichts weiter tun, als Ommi zu seinem Versteck zu folgen.«
    Gunna nickte anerkennend. »Gute Arbeit. Wo ist er denn?«
    »Kennst du das neue Wohngebiet in Gardabær, direkt oberhalb des Smárinn Sportzentrums? Wo die ganzen neuen Häuser stehen?«
    »Ja. Da fahre ich jeden Tag dran vorbei.«
    »Er ist in einem leer stehenden Haus. Die ganzen Reihenhäuser sind unbewohnt, nicht ein einziges ist bisher verkauft worden. Es ist eine Geisterstadt. Die Adresse lautet Hátúnsbraut 21, und ich glaube, er wohnt in der Garage, weil sie keine Fenster hat. Man kann nicht hineinsehen, und es fällt kein Licht nach draußen – vorausgesetzt, das Garagentor wäre richtig eingebaut worden.«
    »Was ist los?«, fragte Eiríkur, ließ seine Tasche auf den Stuhl fallen und zog seine Jacke aus.
    »Helgi hat den langen Ommi aufgespürt. Wir sollten uns auf den Weg machen und ihn einsammeln«, antwortete Gunna.
    Helgi runzelte die Stirn. »Ich würde ihn lieber noch ein oder zwei Tage beobachten, um herauszufinden, was er vorhat. Er ist ein ziemlich übler Geselle, und ich bin sicher, dass er nichts Gutes im Schilde führt.«
    »Meinst du?«, fragte Gunna nachdenklich. »Ich finde, wir sollten die Uniformierten zu ihm schicken und ihn für einen Monat in Einzelhaft nach Litla-Hraun verfrachten, nachdem wir ihm ein paar Fragen gestellt haben. Damit wäre die Sache erledigt.«
    »Ich weiß nicht«, murrte Helgi. »Meines Erachtens ergibt das Ganze keinen Sinn. Er hat noch weniger als ein Jahr von einer längeren Haftstrafe zu verbüßen, und zwar in einem Gefängnis mit niedriger Sicherheitsstufe, wo das Leben nicht besonders hart ist. Warum sollte er türmen? Warum ausgerechnet jetzt? Okay, er hat einen Landesrekord aufgestellt, kein ausgebrochener Häftling war länger auf der Flucht als er – das ist schon eine Leistung. Aber er war sicherlich nicht darauf aus, einen Rekord aufzustellen.«
    Gunna wartete darauf, dass ihr Computer hochfuhr, und überlegte, wie viele der eingegangenen E-Mails sie guten Gewissens ungelesen löschen konnte.
    »Ommi kommt doch aus Hvalvík, Gunna. Hattest du noch nie etwas mit ihm zu tun?«, fragte Helgi.
    »Er hat Hvalvík verlassen, bevor ich hingezogen bin. Aber ich weiß, wer seine Mutter ist. Eine nette Dame, sehr korrekt. Sie ist religiös und singt im Kirchenchor.«
    »Ich finde wirklich, wir sollten Ommi noch ein bisschen beobachten. Ich bin sicher, dass er es war, der Skari in Keflavík verprügelt hat und auch den doofen Diddi. Überhaupt soll es in der Gegend mehr gebrochene Nasen gegeben haben als sonst. Aber er ist sicher nicht nur aus Kvíabryggja abgehauen, um alte Rechnungen zu begleichen. Das hätte er auch in einigen Monaten noch erledigen können.«
    Gunna überlegte kurz. Die Abteilung hatte mehr als genug mit dem Mord an Svana Geirs und der mutmaßlichen Brandstiftung in Bjartmar Arnarsons Haus zu tun.
    »Wir haben weder genug Zeit noch Leute, um Ommi zu überwachen, Eiríkur, aber du kannst heute Abend Wache schieben und beobachten, wer ein und aus geht. Dann nehmen wir ihn morgen früh fest. Könntest du jetzt bitte die Informationen über Bjartmars schmutzige Geschäfte zusammenstellen? Eine Liste seiner Geschäftsbeteiligungen und Immobilien wäre nützlich. Wir brauchen auch seine Steuerunterlagen.«

***
    Hallur Hallbjörnssons Begrüßungslächeln war süßlicher als bei ihrem letzten Treffen, und Gunnas Gesichtsausdruck war angespannter. Diesmal wurde sie von einem nervösen Assistenten von Hallur in das kleine Büro im Dachgeschoss begleitet. Die Sonne schien durchs Fenster und ließ seine Haare, die ihm der aktuellen Mode zum Trotz bis zu den Ohrläppchen reichten, in einem offensichtlich nicht ganz echten Bronzeton schimmern. Was für eine Verschwendung bei einem Mann mit diesem Haar , dachte Gunna und erinnerte sich wieder daran, dass ihr Friseurbesuch überfällig war.
    »Guten Morgen«, grüßte sie und setzte sich ihm gegenüber an den Schreibtisch, ohne eine Aufforderung abzuwarten.
    »Hast du noch Fragen, Sergeant?«
    »Ich fürchte, ja. Hoffentlich komme ich nicht ungelegen.«
    »Keineswegs. Selbstverständlich unterstütze ich die Polizei jederzeit.« Gunna sah, dass er

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